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0493 China : vol.2
China : vol.2 / Page 493 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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BODENCHARAKTER VON SHANSI.

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welche in alter Zeit die Lage der Grossen Mauer als dauernder Grenzscheide vorschrieb , und fällt mitten in das Uebergangsgebiet zwischen Steppen und Lössland hinein, überlässt aber die Oberläufe der gegen das Meer gerichteten Flüsse grösstentheils der Mongolei. Erst in neuester Zeit ist ein grosses Gebiet der letzteren der Provinz Shansi zugetheilt worden. Es befindet sich jedoch nur in dem Verhältniss der Botmässigkeit und gehört, obwohl in Angelegenheiten der Verwaltung dem höchsten Beamten des Bezirkes Ta-tung fu überwiesen , doch geographisch grösstentheils zu dem mongolischen Steppenland. Wir schliessen , um eine natürliche Nordgrenze für das zu betrachtende Gebiet zu erhalten , die abflusslosen Theile aus. Im Westen scheidet die zum Theil in felsiges Gebirge , zum Theil in Löss eingeschnittene, und nur an wenigen und beschränkten Stellen von ebenem Land begleitete Furche , durch welche der Gelbe Fluss seinen nordsüdlichen Lauf nimmt , die Provinz von dem Ordosland und dem benachbarten Shensi. Derselbe Strom dient auch dort noch als Grenze , wo er sich von seinem spitzen Knie bei der Festung Tuug-kwan nach Osten wendet, und bildet sie, wie es scheint, so weit als er durch Engen fliesst.

In höherem Maass , als es bei irgend einer der bisher betrachteten Provinzen der Fall ist , beeinflusst der Löss in seinen verschiedenen Gestaltungen und den durch Auswaschung herbeigeführten Veränderungen der Oberfläche den physiognomischen Charakter von Shansi , die Cultur- und Ertragsfähigkeit , die Bewohnbarkeit , die Dichtigkeit der Bevölkerung und die Verkehrsverhältnisse. Als S e e Löss hat er den Hauptantheil an der Ausfüllung des Bodens grosser, in das Hochland eingesenkter Becken : als Land-Löss überzieht er die Gebirge, mit Ausnahme der höchsten Kämme , und auch dort findet er sich sporadisch auf sanften Gehängen, Pässen und Verflächungen aufgesetzt. Er bedeckt die Plateau-Flächen und sitzt in einzelnen Resten an den Wänden der tiefen Schluchten , von welchen jene durchzogen sind. Zu mächtigster Entwickelung gelangt er in den grossen Einsenkungen , von deren Flanken aus seine sanft muldenförmige Oberfläche sich herabzieht gegen den ebenen Boden der alten See-Ablagerungen. Er verhüllt den Gebirgsbau , der fast nur am Boden tiefer Auswaschungen , an steilen aus dem Löss aufsteigenden Gehängen und in den höheren Gebirgszügen dem Blick zugänglich ist. Wäre die Erdart nicht vorhanden , so würde Shansi ein Gebirgsland mit rauher Oberfläche darstellen und bei den jetzigen klimatischen Verhältnissen wahrscheinlich nur an wenigen Stellen für Ackerbau und Ansiedelung benutzbar sein.

Um ein Bild von dem inneren Bau des Landes zu gewinnen, müssen wir uns die Lössdecke entfernt denken und das gewissermaassen fleischlose Skelett für sich allein betrachten.

GEBIRGSBAU.

Wenn wir aus allgemeinen Zweckmässigkeitsgründen im Vorigen das nördliche und das südliche S h a n s i unterschieden und den Breitengrad des die Becken von Ilsin-tsliúu und Tai yuéu fu scheidenden Passes Ski-ling als Trennungs-