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0403 China : vol.2
China : vol.2 / Page 403 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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DAS GEBIRGE WU-TAI-SHAN.   3 6 7

einer Reihe hoher Kalkgebirge in Südosten liegen und durch secundäre Rücken von einander getrennt sind. I)er sechste Kessel ist das grosse Becken von Hsin-tshóu.

Am Ì i ittűi-Fluss abwärts vervollständigt sich die S c h i c h t en folge der W u t a i-F o r m a t i o n in einem deutlich aufgeschlossenen Profil, dem leider die Wendung des Weges

nach Westen ein zu schnelles Ende machte. Die Schichten streichen OzN und fallen 45" NzW. Sie bilden also die unmittelbare Fortsetzung der vorn Hauptpass aus beobachteten Formation nach dem Liegenden hin , und der Weg verquert sie rechtwinklig. Gleich dem bisher gesehenen 'I'heil bieten sie durchaus Neues, früher von uns nicht Gesehenes.

' Bei Il u-tai-sll'm selbst steht

'a) eine sehr mächtige Wechsellagerung von grünen Schiefern, grauen Thonschiefern und Quarziten an. Es folgen darunter:

b) graugrüne, thonige, unvollkommene schieferige Schichten ; dann

(c) Conglomerate, in denen grosse Gerölle von Quarz und Quarzit von grünen Schiefem eingeschlossen werden. Sie wechsellagern mit grauen Schiefem. — I)ie Gruppen ~'JOE) und (c) sind ungefähr 2000 Fuss mächtig.

'(l! Thonige Sandsteine , feldspathig metamorphosirt , ein festes halbkrystallinisches

Gestein bildend, das deutlich in 4 bis 5 Fuss dicken Schichten gelagert ist. e) Sehr grobes und sehr festes Conglomerat von Quarzgeröllen, die in einem Gestein

von der Beschaffenheit von (il liegen. ,a'~i und (e) sind 60o Fuss mächtig.

  1.  Grauweisse, feste, reine Quarzite, dickschichtig, 800 Fuss.

  2.  Wechsel von Quarziten , veränderten thonigen Sandsteinen , grauen und grünen Schiefern, conglomeratischen Schichten u. s. w. Darin liegen grobkörniger grüner Strahlstein und andere Mineralien der Hornblendegruppe. Auch Chlorit nimmt häufig Antheil an der Zusammensetzung der Gesteine.

Ich verfolgte diesen schwer zu gliedernden Schichtenwechsel durch mindestens 2 500 Fuss Mächtigkeit, und er setzte nach dem Liegenden noch fort, als die unwillkommene Wendung der Strasse seine weitere Beobachtung abschnitt. Nach dem Tsing-ko-ling hin hatte ich die ganze Schichtenreihe wieder in umgekehrter Richtung zu passiren. Zugleich bog das Streichen nach NO—SW (bei NW Fallen) um, so dass ich von dem genannten Pass aus thalabwärts, wo der Löss überhaupt die Beobachtung einschränkte, nichts Bemerkenswerthes hinzufügen konnte.

Ich war so wenig darauf vorbereitet, im nördlichen China noch ein neues, mächtiges Schichtensystem zu entdecken, und die Gelegenheit zu dessen eingehender Untersuchung war, bei anstrengenden Touren, bei bitterster Kälte und auf Wegen, die ich nicht willkürlich wählen konnte, so ungünstig, dass ich die Durchführung der angebahnten Beobachtung einem späteren Forscher überlassen muss. Es ist wahrscheinlich, dass ein so mannigfaltig und massig entwickeltes Schichtensystem , das eines der gewaltigsten Gebirge im nördlichen China fast allein zusammensetzt, auch weiterhin eine bedeutende Rolle spielt, und es ist zu verwundern, dass es auf unseren früheren Wegen in den nördlichen Provinzen ganz fehlt. Die Schichten 'b bis 1g stellen allein eine Mächtigkeit von ungefähr 5900 Fuss dar. Mit Hinzurechnung des oberen und des unbekannten unteren Theils würden i 2000 Fuss als das Minimum der gesammten Entwickelung anzusehen sein. Von Tu-lin-sz' an ist die beobachtete Schichtenfolge so regelmässig in der Lagerung, und so continuirlich aufgeschlossen, dass die Idee einer Vervielfältigung der Mächtigkeit durch Zusammenfaltung keine Wahrscheinlichkeit hat. In der ersten Hälfte der Wutai-Schichten, nördlich von Tu-lin-sz', fehlen diejenigen Glieder, die wir eben als die tiefsten kennen lernten, am Wege ; aber die Blöcke von Quarziten und Conglomeraten, welche dort in den Schluchten von den höheren Theilen des Gebirges herabgeführt werden, entsprechen ihnen und deuten an, dass sie auch an der Nordseite vorhanden sind. Bei dem steilen südlichen Fallen würde man sie bald erreichen, wenn man von dem letzten Dorf vor dem Pass in den von Süden herabkommenden Schluchten aufwärts ginge. Auffallend ist das gänzliche Fehlen von Kalkent .

i) Das einzige kalksteinfreie und auch in anderen Beziehungen dem beschriebenen etwas analoge Schichtensystem von ähnlicher Mächtigkeit im nördlichen China ist der Complex der kohlenführenden Formationen im Profil von Tshai-tang (S. 297-298 und 300-304) . An den Tempelhügeln (S. 3o8 ff.) sind thonige , sandige und conglomeratische Gesteine des unteren Theils desselben metamorphosirt und zum Theil in grauwackenähnliche Gebilde verwandelt. Grüne Färbung war auch dort sehr stark vertreten. I)a der Wu-tai-span im Fortstreichen jenes Complexes liegt, und auch die scharfe Abgrenzung