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0053 China : vol.2
China : vol.2 / Page 53 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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GEBIRGSBAU IM NÖRDLICHEN CHINA.

2I

der Ebene die Sonne hinter dem langen blauen Höhenzug untergehen sieht, der seinen Blick und seine Landeskenntniss in dieser Richtung begrenzt, so wendet er wol auch häufig den Namen H.ci-shan . d. i. die Gebirge des Westens << an. Er begreift - darin in unbestimmtester Fassung die dahinter sich ausbreitende Gebirgswelt. Steigen wir an verschiedenen Stellen auf die Mauer des Tai-hang-shan hinauf, so kommen wir in das ausgedehnte Bergland der Provinz Shansi, dessen Charakter, soweit er unter der allgemeinen Lössbedeckung erkennbar ist, in dem Ineinandergreifen plateau-artiger Ausbreitungen und hoher , aus ältesten Formationen aufgebauter Faltungsketten besteht. Es ist ein Gebiet, in welchem das ausschliessliche Studium der Formen zu dem unbefriedigenden Ergebniss völliger Regellosigkeit führen würde , und der geologische Blick allein die einfachen Gesetze der Anordnung zu erspähen vermag. Dasselbe Merkmal des Ineinandergreifens der beiden genannten Elemente scheint für das ganze nordwestliche China herrschend zu sein. Eine Reihe der dadurch entstehenden Combinationen werden wir später für einen Theil des Landes kennen lernen. Hier sei nur so viel bemerkt, dass die Faltungsketten sich in der Art vorn Kwen-lun abzweigen , dass sie ihm erst von W nach O nahezu parallel laufen , dann sich nordöstlich wenden und zumeist dieses Streichen beibehalten , zum Theil aber sich noch weiter zu einer beinahe meridionalen Richtung umbiegen. Aber die Ketten kommen nur streckenweise deutlich zur Geltung, da sie hier und da in grösserer Entfernung von den söhlig darüber hinziehenden Plateau-Schichten bedeckt werden. Die ausgezeichnetste mir bekannt gewordene Entwickelung der Parallelfaltungen findet sich im nördlichen Theil der Provinz Shansi und in dem angrenzenden Gebiet von Tshili. Es wird dadurch dort eine wilde Gebirgswelt geschaffen , welche in dem r o, 000 Fuss hohen ll 1rtai-slran gipfelt. In dem ganzen übrigen Theil von Shansi walten tief durchschnittene Plateaubildungen vor. Ein Formenwechsel wird einerseits durch tiefe beckenförmige Einsenkungen hervorgebracht, welche von Nord nach Süd an einander gereiht sind und zur Bildung ebenso vieler grosser Lössmulden Veranlassung gegeben haben , andererseits durch einen Gebirgszug , welcher sich in dem 1Granitstock des heiligen Ta-Hzva-span von den Tsin-ling-Ketten abzweigt , jenseit des grossen Knies des Hwang-hó in dem Fng-tiau-span fortsetzt und sein Ende in dem, dem Fönn-hó parallel laufenden, 8000 Fuss hohen Hó-shan erreicht. In dem Winkel, welchen dieser Zug und einige ihm wahrscheinlich im Osten parallel laufende Ketten mit dem Tsin-ling-shan bilden, werden wir im Süden des Hwang-116 eine Gruppenanordnung kennen lernen , in welcher der über 7000 Fuss hohe heilige Snng-shan den letzten Eckpfeiler gegen die Ebene bildet.

Der Ta-Hwa-span gehört schon zur Provinz Slhensi. Von ihm aus gegen Westen fällt für ungefähr 16o g. M. das Tsin-lieg-Gebirge nach Norden steil in ein weites Becken ab , das an diesem Rand , entlang dem Lauf des Wii-h6, seine geringste Meereshöhe hat, während sein lössbedeckter Boden nach Norden hin allmälig ansteigt. Durchschnittene Plateaubildungen , die Fortsetzung derjenigen von Shansi , scheinen den nördlichen Theil jener Provinz wesentlich auszufüllen und