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0612 China : vol.2
China : vol.2 / Page 612 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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XII. CAPITEL. DIE PROVINZ SHENSI.

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Fallen der Schichtgesteine parallel. Doch ist es keineswegs eine Schichtung ; nirgends tritt gneissartiger Charakter ein , und die eruptive Natur zeigt sich deutlich an den Grenzen des Stockes , wo der Granit in Gängen und Trumen in das Nebengestein eingreift. Dagegen nimmt der Diorit stellenweise ein schieferiges Gefüge an, besonders wo er Gänge von geringer Mächtigkeit bildet. Sie ist wol nur der mechanischen Wirkung des Druckes zuzuschreiben.

Nach Ueberschreitung der Granitzone ändert sich der geologische Bau. Es tritt eine Formationsreihe auf, welche von dem zwischen Föng-hsiën und Liu-pa-ting durchschnittenen grossen und trotz seiner reichen Gliederung einheitlichen Schichtensystem verschieden ist , und gleichzeitig ändert sich auch die Lagerung. Kurz vor dem Dorf IHwa-me pu erscheinen schwärzlichgraue T h o n g 1 i m m e r s c h i e f e r mit krummschaligen Faltungen, zum Theil sericitisch, zum Theil thonschieferartig. Anfangs ist die Gesammtlagerung noch ähnlich wie im Norden des Granites , aber bald wendet sich das Streichen zu S 300 O — N 3o° W, einer für dieses Gebirge abnormen Richtung ; das Fallen ist südwestlich und beträgt nur 7o bis 5o°, ist also im Durchschnitt geringer, als weiter nördlich. Der Pai-tsang-ho behält seine frühere Richtung nach SSO bei und folgt daher nahezu dem neuen Schichtenstreichen. Wie es bei Långseinschnitten in Schiefergebieten häufig der Fall ist , schieben sich von beiden Gehängen lange , fingerförmig ineinandergreifende Zungen in den Fluss vor , so dass dieser grössere Windungen macht als zuvor , und die Strasse , welche bei Hwa-méi pu von der linken Thalseite auf die rechte übersetzt und dem Ufer des steil in die weicheren Gesteine eingeschnittenen Flusses nicht folgen kann, manche Unbequemlichkeiten zu überwinden hat, indem sie über die einzelnen Vorsprünge der westlichen Thalseite hinwegfiihrt. Damit gelangt sie in das Hangende der Thonglimmerschiefer , nämlich h a l b m e t a m o r p h i s c h e Sandsteine, welche zum Theil einen Grauwackencharakter haben , zum Theil auch quarzitisch sind. In letzterem Fall

enthalten sie häufig Feldspathkrystalle und einzelne Glimmerblättchen.

Bis 1I e-kwan, eine Strecke von a o li, windet sich die Strasse Tiber diese Schichten,

   welche die genannte abnorme Streichrichtung beibehalten und jetzt nur noch 6o bis 4o°   Ii

   nach SW fallen. Die grössere Weichheit der Gesteine verursacht im Ganzen etwas sanftere   M~

Bergformen und reichere Vegetation als vorher. Demselben Umstand dürfte es zuzu- schreiben sein , dass innerhalb dieser Zone grosse Thäler sich vereinigen. Der kleine Pai-tsang-hó und ein ihm beinahe ebenbürtiger von Westen kommender Bach , der Hsi-

h? , münden bei Wu-kwan in einen von Nordosten herab strömenden ansehnlichen Fluss,

so

   welcher, wie mich die chinesische Karte überzeugte , ein sehr verzweigtes und grosses   t

Stromgebiet hat und einen grossen Theil der Wasserscheidekette des Tsin-ling-shan,

   darunter den Westabhang des grossen Tapai-span, entwässert und in diesem Hauptzweig   r01'
den Namen Ta-Pai-h? führt. I)er Umstand, dass an diesem Ort, wo so viele Gewässer

zusammenkommen , die Gesteine leichter zerstörbar sind als weiter stromabwärts , das

Flussbett daher mit sanfterem Gefäll ausgewaschen und mit Sedimenten erfüllt werden

konnte, mag die Veranlassung sein, dass bei Wal-kwan in letzteren Gold in hinreichender

   Menge vorkommt , um durch Waschen ausgebeutet zu werden. Es i.st die einzige Stelle   ih

an der Tsinling-Strasse, wo ich dies beobachtete.

   Die Lage dieses Ortes ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswerth. Während bisher   i

nur kleinere Fusswege von der Hauptstrasse abführten, vereinigen sich, zugleich mit den

Gewässern, bei Wu-kwan mehrere Saumpfade. Derjenige, welcher nach Nordosten im Hauptthal aufwärts führt , verzweigt sich dann wieder , indem ein Weg dem Ta-Pai-ho

   folgt und den Ta-Pai-shan westlich umzieht. Er ist von ARMAND DAVID beschrieben   ic

   worden. Ein anderer Zweig führt hinüber nach dem Tshwan-ki-hó, folgt demselben bis   Er

   Fu plilg-ting und übersteigt dann einen der Tsin-ling Pässe. In westlicher Richtung   Atz

scheint nur ein Fusspfad abzugehen, auf dem man nach den Eisenwerken im oberen Gebiet des Tsii-shlli gelangen kann.

Auffallend ist die Aenderung der Vegetation. Zum ersten Mal erschienen immergrüne Sträucher und Bäume. In Shansi und Shensi hatte ich deren keine gesehen. Hier steigen an sonnigen Gehängen Laurineen und Myrthaceen zu 3000 Fuss Meereshöhe an. Noch mehr gibt sich der klimatische Wechsel durch einige Exemplare einer Chiamaerops zu erkennen, welche bei Wu-kwan stehen.

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