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0426 China : vol.2
China : vol.2 / Page 426 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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388 VIII. CAPITEL. DIE NÖRDLICHEN THEILE DER PROVINZEN TSHILI UND SHANSI.

serscheidenden Höhenrücken, bald mit einer geologischen Gesteinsgrenze zusammenfallen. Sie ist daher in diesem Theil weder eine orographische. noch eine geotektonische Grenze , sondern kann nur als der Ausdruck für ein zeitweiliges Stadium in der fortschreitenden regionalen Umbildung bezeichnet werden. Diese Function ist besonders ersichtlich in dem Gebiet , welches zwischen den Quellen des Yang-116 und denen des Türken g hool liegt. Einerseits geben hier die beiden genannten Seebecken das Beispiel einer rückschreitenden Metamorphose , indem sie dem Bereich des Abflusses wieder entzogen worden sind ; andererseits finden sich innerhalb des letzteren einzelne abflusslos gebliebene Enclaven, wie z. B. die vulcanische Scholle Tsaglaan-öbör, welche , ähnlich dem in grossartigerem Maassstab isolirten Ordos-Land , ein Steppengebiet ist. Eine klimatische Aenderung würde hinreichen . die Grenze des vermeintlichen Tafellandes zu verrücken. Verminderter Regenfall würde es erweitern , indem die Becken der letzten Quellbäche sich in ähnlicher Weise abschnüren würden, wie es mit denjenigen des Kir-noor und Taikha-noor der Fall gewesen ist ; umgekehrt würden bei vermehrtem Niederschlag nicht nur diese beiden wieder abfliessend werden , sondern auch andere Steppenbecken würden in den Bereich der Lössländer gezogen werden.

Es schien mir von Wichtigkeit , dieses in früheren Capiteln bereits in allgemeinerer Weise erörterte Verhältniss der Natur der Grenzen der Steppenländer hier. in dem einzigen unter meine Beobachtung gekommenen Fall, selbst auf die Gefahr anscheinend überflüssiger Wiederholung, eingehend festzustellen, da es die Grundlage

der im ersten Band entwickelten Anschauung über die Natur und die Grenzen Central-Asiens bildet. Fragen wir nun, wie das von den Steppengebilden verhüllte Skelett am Südrand der Mongolei beschaffen ist, so ergibt sich von selbst die Vermuthung. dass in ihm der zonale Gebirgsbau des nördlichen Shansi und Tshili ohne wesentliche Aenderung fortsetzt. Eine Gewähr für ihre Richtigkeit geben sowohl unsere eigenen Beobachtungen über die Formationen , welche wir (westlich von Hsi-wantsN und östlich von Hsi ging-tszìì, unter der vulcanischen Decke und den Steppengebilden verschwinden oder hervortauchen sahen . als auch die Schlüsse , welche sich aus den sparsamen Angaben von PRJEWALSKI, NEY ELIAS und ARMAND DAVID auf den Bau und das Streichen der im Norden des Kir-noor und des Beckens von Kwéi-lawa-ts1emg gelegenen Gebirge. insbesondere des Skiara-klaada, Aru-sn'nnklaada und Ong/um-oola, ziehen lassen : denn Alles fügt sich der Hauptstreichrichtung SW—NO , und die von diesen Autoren beschriebenen Gesteine lassen sich als identisch mit denen der Sinischen Formation und den Gneissen von Nord-Tshili

erkennen.

Könnte man die Steppengebilde eben so gut in der Idee abheben wie den Löss , der doch sein Liegendes häufig erkennen lässt. so würde sich vermuthlich die vulcanische Decke als der bedeutendste geologische Unterschied der Südrandgebiete der Mongolei einerseits und der zuletzt betrachteten Gegenden andererseits kennzeichnen. Auf sie haben wir hier noch näher einzugehen. Die Ausbrüche geschahen auf Festland. Bis jetzt kennen wir ein Centrum derselben nur an einer.