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0562 China : vol.2
China : vol.2 / Page 562 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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XI. CAPITEL. DIE PROVINZ HÓNAN.

ein nicht unbedeutender Verkehr statt. Aber von Möng-tsin-hsiën geschieht der Transport nach Westen zu Lande.

Oberhalb der Fähre von Mörzg-tsin-hsii'n verlässt endlich der Hwaizg-liő seine Engen. Zur Rechten bespült er noch auf eine Strecke von 5o g. M. senkrechte

Lösswände von mehreren hundert Fuss Höhe 1) ; aber zur Linken dehnt sich d i e

Ebene von Hw a i -k i ng f u in einer Breite von 15 bis 20 g. M. bis an den Fuss des Abfalls der Gebirge von Shansi aus. Zunächst dem Ufer des Flusses folgt hier

dessen sandiges Inundationsgebiet. Diesem schliesst sich eine Zone von sandigem

Lehm an , welche mässig fruchtbar ist. Der ganze Rest der Ebene ist ein Garten von unendlicher Fruchtbarkeit. Er gehört zu den schönsten und üppigsten Land-

strichen, die ich in China gesehen habe. Zahlreiche Pflanzungen von Nutzbäumen und Sträuchern , insbesondere die dichten . sorgfältig gehegten Bambusgebüsche, die ersten , welche man von Norden kommend antrifft , geben der Gegend einen parkartigen Charakter. Dunkle Cypressengruppen bezeichnen die Grabstätten. Die Abschliessung der nördlichen Winde verleiht der gesammten Vegetation einen südlichen Typus. Aber ein noch wichtigeres Moment für ihre Ertragsfähigkeit ist die grosse Menge der aus dem nördlichen und westlichen Gebirgswall kommenden wasserreichen Ströme. Der äusserst feinerdige poröse Boden, ein wahrer Extract der thonigen Bestandtheile des Löss , die sich wahrscheinlich bei Hochfluthen abgelagert haben , kann dadurch zu allen Jahreszeiten bewässert werden, und in Folge der ungemeinen Dichtigkeit der Bevölkerung ist Dünger in seltener Fülle vorhanden. Die Flüsse werden durch Dämme in ihren meist über das Niveau der Ebene erhabenen Betten gehalten , und ihr Wasser in zahllosen Canälen abgeleitet. Einen malerischen Hintergrund zu dieser Gartenlandschaft bildet die steile Mauer des Tai-hang-shan mit ihren crenelirten Zinnen. Die Landschaften Tan und Hwai, wie zu YAU's Zeit die Gegend hiess 2) , scheinen sehr früh von der culturbringenden Race in Besitz genommen und besiedelt worden zu sein. Später hat sich hier manche wichtige Episode der chinesischen Geschichte abgespielt: Jetzt ist die Bevölkerung unglaublich gross. Mit Ausnahme des Thales von Tshöngtu-fu erhielt ich in keinem Theil von China einen gleichen Eindruck von ihrer Dichtigkeit. Dorf reiht sich an Dorf, und in jedem wimmelt es von Menschen. Dazu kommen eine Anzahl grösserer Städte und der früher beschriebene , sehr volkreiche Handelsplatz Tsing-Jzwa. Die enorme Production von Cerealien, besonders Weizen , scheint daher kaum zum Export verwendet werden zu können , und es herrscht nicht der Wohlstand , den man auf einem so begünstigten Boden erwarten sollte. Kleidungsstoffe müssen fast ganz importirt werden , da Baumwolle nicht gebaut wird. Bambus, Hanf, Steinkohle , Erzeugnisse der Industrie und die zu Arzneien verwendete Wurzel Ti-hwa scheinen die Importe zu decken.

Die Zuflüsse, welche der Hwang-hó in seinen Engen erhält, sind unbedeutend.

I) S. die Abbildung Bd. I, Fig. 2 auf S. 6o. z) S. Bd. I, S. 352.