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0669 China : vol.2
China : vol.2 / Page 669 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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ABBÉ DAVID'S BEOBACHTUNGEN AM TSIN-LING-SHAN.

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, welches nahe dem Gebirgsabfall, am Rand der Ebene gegen welliges Terrain, liegt. Sein weiterer Weg führte noch eine Stunde gegen Westen , wandte sich dann zur Seite eines kräftigen Bergflusses in einem engen Thal nach Süden und führte endlich als schmaler Fusspfad im Zickzack hinan nach dem Weiler »Inkiapo« , welcher bis zum i 2ten Januar 1873 als Standquartier diente. Der Ort liegt 1300 m. über dem Meer, im Thal »Lao yu« (Lau yü) t) , nahe dem Gebirgsrand. Grünlicher Gneiss , quarzreicher Glimmerschiefer und etwas kieseliger Kalkstein werden am Ausgang des Thales erwähnt 2) . Bei einem Ausflug nach dem 3o li höher hinauf im Thal gelegenen Dorf » Tso-lou« zeigten sich Gneiss, Glimmerschiefer und Talkschiefer vielfach gefaltet und gebogen (I, 146 und 158).

Ein anderer , fünftägiger Ausflug (1 o. bis 14. December) hatte zum Ziel ein von den Bewohnern als Lau-ling bezeichnetes -Gebirge, d. h. die Pässe des Lau-Flusses. Der letztere entspringt weiter südlich , als die Flüsse , welche zunächst im Westen und Osten folgen. Der Weg ging in dem immer enger und wilder werdenden Thal südwärts hinauf, offenbar bei »Tsolou« vorbei , nach einem Ort Liang-shan. Hier theilt sich das Thal. Zur Linken (wenn man das Gesicht nach Süden kehrt) führt ein Saumpfad am Bach aufwärts nach einem der Tsin-ling-Pässe , und man kann in 5 bis 6 Tagen das ganze Gebirge überschreiten. DAVID ging rechts (südwestlich) . Bald begann der Anstieg nach dem Scheiderücken. In dem engen Thal erscheint .an einer Stelle eine Einlagerung von bläulichem, weissgeadertem Kalkstein ; es folgen »Amphibolite und Granite von verschiedenen Arten und Farben« , dann bald massige , bald schieferige Gesteine (I, p. 178). Der Lau-ling wurde in der Nähe seines höchsten Gipfels, des »Kouang-thang-chan« (Kwangtang-shan) 3) , erreicht , dessen Meereshöhe auf 3 711 Meter geschätzt wurde (I, p. 187) . Der von dem Standort trotz einer Entfernung von ungefähr 5o g. M. sichtbare » Thaé péychan« (Ta pai-shan) schien kaum höher zu sein. Jenseits der Wasserscheide , auf der Südseite, hatten die Berge mehr gerundete Formen als am nördlichen Abfalr. Es erscheinen statt des Granites harte Schiefer von grünlichen und bläulichen Färbungen.

Am 13ten Januar 1873 wurde Inkiapo verlassen. Die Reise führte im Thalboden des Wéi über »Ho-kia-djaé« (boo m.) , wo die gerundeten Vorhügel aus Talkschiefer mit einer

dünnen Einlagerung von schieferigem krystallinischem Kalkstein bestehen (I, p. 2 31) und starre Ketten dahinter aufragen , dann über Tshóu-tshi-hsiën nach Yen-kia-tsun , einem Dorf, welches 28o der in Shensi gebräuchlichen li westlich von Hsi-ngan-fu am Fuss des Gebirges gelegen ist 4) . An diesem Ort blieb DAVID bis zum 1 oten Februar.

Hier wird unsere frühere Darstellung des nördlicheren Landes durch die Angaben

vol. I, p. 139-375 und vol. II, p. 1-81. Die im obigen Text in Klammern beigefügten Band- und Seiten-Zahlen beziehen sich auf dieses Werk. Dem letzteren ist eine Karte zur Uebersicht der Reise beigegeben. Doch ist sie ohne Werth , und es lassen sich die Reisewege in zweifelhaften Fällen nicht danach festsetzen. Die Ortsnamen wurden von DAVID nach dem Gehör in französischer Orthographie niedergeschrieben und lassen sich zum Theil nicht leicht identificiren. Ich habe seine Namen zwischen Anführungsstriche (z. B. »Inkiapo«) gesetzt. Wo mir die richtige Schreibart nach der in diesem Buch angewendeten Orthographie bekannt war , habe ich sie in Klammern beigefügt. Die in Klammern stehenden Höhenzahlen sind die von DAVID berechneten.

  1. Lau-yü heisst »Thal des Lau«, d. i. des Lau-shui oder Lau-Wassers , eines Flusses , welcher südwestlich von Hsi-ngan-fu bei der Stadt Hu-hsiën aus dem Gebirge kommt.

  2. An einer anderen Stelle (p. 1 y8) sind grünliche und bläuliche Schiefer als das Gestein des nördlichen Abfalls vom Fuss des Gebirges über »Inkiapo« bis weit in das Innere genannt.

  3. Die Lage des Kwang-tang-shan schätzt DAVID auf 33° 40' N. Br. und 105° 40' O. L. von Paris (I, p. 192) . Beide Zahlen beruhen offenbar auf einer sehr erheblichen Ueberschätzung der Länge des zurückgelegten Weges , wie auch die Vergleichung der rothen Linie , welche auf der dem Buch beigegebenen Karte den Reiseweg bezeichnet; mit der auf derselben Karte ersichtlichen Darstellung des späteren Weges in einem westlicheren Theil des Tsin-ling-shan zeigt. Der Berg liegt jedenfalls erheblich weiter östlich und nördlich. Die zwei Tagemärsche , auf welche seine Entfernung von Inkiapo angegeben wird, stellen, wenn auch von den Bewohnern zu je 8o li veranschlagt, doch nach meinen Erfahrungen in diesem Gebirge nur eine geringe directe Entfernung, wahrscheinlich nicht mehr als z5 g. M., eher etwas weniger, dar. -- Auf der Karte von DAVID ist der Berg in der Breite von 3 3° 5ó gezeichnet, was der Wahrheit nahe liegen dürfte. Die Länge ist aus ihr nicht ersichtlich.

  4. Die genauere Lage scheint ungefähr halbwegs zwischen Tshóu-tshi-hsiën und Méi-hsiën zu sein, nahe der Stelle, wo der Tang-ku-ha bei dem Markt Höng-kü-tshönn aus dem Gebirge tritt.. 40