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0088 China : vol.2
China : vol.2 / Page 88 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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I_ó yang, übten eine Art Oberhoheit über Central-Asien vom Amur bis zum Tsung-

ling, und herrschten in China bis 556.

Wenn man hinzurechnet, dass auch die .7zt jt oder 7uurn jrtan, deren Herrschaft über Central-Asien erst im Jahr 554 durch die htkiu zerstört wurde t) , von den Siënpi, und zwar von dem Stamm Topo in der Khalkhas-Gegend, abstammen sollen, so ist es ersichtlich, wie bedeutend die Rolle ist, welche dieser dem fernen Nordosten entsprossene Stamm in der Geschichte von Central-Asien und China gespielt hat. Aber die Siënpi, ebenso wie die ihnen verwandten Wu-hwan, Topo und Juan-juan, sind verschwunden ; wahrscheinlich dadurch, dass sie bei der Wanderung nach Westen mit den dortigen Völkern verschmolzen. Nur in Korea haben sie sich, wie KLAPROTH gezeigt hat , als eines der Elemente von dessen Bevölkerung und . wie derselbe glaubt , als dasjenige, welches ihr die jetzige Sprache gab , erhalten. Die Koreaner werden von den Japanern noch heute Siënpi genannt : und sie bezeichnen sich selbst als Gliirin oder Kirin, nach dem Fluss Kirin oder Sungari. Auch die Chinesen und die Japaner sollen sich desselben Namens für sie bedienen 2) . Nach dieser Annahme wären die Siënpi schon vor dem Jahr I wo v. Chr. von Kirin her nach Korea gewandert) , hätten dort unter anderen ansässigen Elementen auch einen mit den Japanern verwandten Stamm im südlichen Theil der Halbinsel vorgefunden, allmälig die Herrschaft Tiber das Land gewonnen und ihrer eignen Sprache dauernden Bestand verschafft. Es würde sich dadurch die Isolirung der koreanischen Sprache erklären ; einst das Eigenthum der ganzen Familie, hätte sie sich nur bei dem einen Spross erhalten, wäre aber bei allen anderen Gliedern derselben zugleich mit dem Untergang der gesonderten Stämme verloren gegangen.

So sehen wir eine erste Reihe von Völkern den Wäldern und Parklandschaften des Sungari entstammen und in sehr früher Zeit theils unmittelbar, theils durch das Thal des Liau , nach Westen gehen , um schon in den ersten Jahrhunderten unsrer Zeitrechnung ganz aus ihrer Heimathsgegend zu verschwinden und allmälig, mit Ausnahme eines uralten Niederschlags in Korea, überall spurlos zu verlaufen. In Liau-tung und Liau-hsi bestanden Siënpi-Reiche noch im Anfang des vierten Jahrhunderts. Westlich vom Liau erloschen sie in 356. Liau-tung aber gehörte in der Folge zu Tsliart-Izsiën, wie man den am unteren Valn gelegenen Theil des nordwestlichen Korea (im Gegensatz zu dem höher hinauf liegenden Fu yii) nannte.

Der Boden für eine zweite Reihe von Bewegungen aus derselben Brutstätte -der Völker heraus war vorbereitet. ~Es gehört zu den eigenthümlichen Erscheinungen, welche die Geschichte der ostasiatischen Wandelungen in der Gruppirung der Stämme und Sprachen uns darstellt , dass es gewisse Gegenden gibt , denen zu verschiedenen Zeiten verschiedenartige Völkerstämme entquollen. Mag es richtig

II. CAPITEL. DIE SÜDLICHE MANTSCHUREI.

I) S. Bd. I, S. 526.

  1. KLAPROTH Tableaux historiques, p. 75 und 93.

  2. Dies spricht wol am deutlichsten dafür, dass die Siënpi Ureinwohner am Sungari waren , und dass die Auffassung der Chinesen falsch ist, nach welcher sie aus den Tun;-hu-shan jung hervorgegangen wären. Diese mochten nach Osten wandern und dort herrschend werden ; aber sie fanden wahrscheinlich die Siënpi und Wuhwan schon vor und gingen in ihnen unter.