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0299 China : vol.2
China : vol.2 / Page 299 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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VERGLEICHUNG DER LAGE VON KIAU-TSHÓU UND TSHIFU.   2 6 5

in geringer Entfernung bedeutend vertheuerte. Die .Concurrenz von Tshifu war daher sehr wirksam die Importe von hier gingen bald weit über Tsi-nan-fu hinaus gegen Westen. Aber allmälig änderten sich die Verhältnisse ; besonders von 1868 an trat Tshönn-kiang mehr und mehr in die Rechte , welche ihm seine Verbindung mit einem weit verzweigten System von Wasserstrassen gibt, und seitdem ist der Handel von Tshifu in steter Abnahme begriffen. Der ärmere Osten bleibt ihm nach wie vor erhalten ; der reichere Westen ist es, der mehr und mehr abfällt. Der Barometer für den Absatz dorthin ist die Kundschaft der Händler von Wéi-hsiën, das wir als den wichtigsten Handelsort in dem mittleren Theil der Provinz kennen lernten. Hier wohnen die grossen Kaufleute , welche die Importe früher von Kiau-tshóu bezogen , jetzt aber von Tshifu erhalten , um sie auf den Verkehrswegen nach Nordwest, . West und Südwest zu verbreiten. Die Entfernung von Tshifu nach Wéi-hsiën ist aber sehr erheblich , und die Strasse ist schlecht bis Lai-tshóu-fu. Das theuee Transportmittel der Packthiere wird daher zum Theil für die ganze Strecke angewendet. Viele Waaren gehen zwar schon von Hwanghsiën aus auf Wagen , aber wegen der schlechten Strasse wird dadurch wenig gewonnen. Die Güter kommen in Folge dessen in Wéi-hsiën so theuer an, dass ihre Concurrenzfähigkeit mit den auf dem Grossen Canal transportirten schon in geringer Entfernung westlich aufhört. Würde Kiau-tshóu wieder zum Importplatz erhoben, so würde sich diese Grenze für den über Wéi-hsiën gehenden Handel viel weiter nach Westen verschieben, und es würde ausserdem der directe Handel mit I-tshóufu hinzukommen, einem Gebiet, welches ausserhalb des Bereiches von Tshifu liegt.

Wenn schon • unter den gegenwärtigen Verhältnissen centrale Lage und günstiges Terrain für Verkehrsstrassen ganz und gar auf der Seite von Kiau-tshóu sind , so treten die Nachtheile von Tshifu in ein schärferes Licht , wenn wir die Chancen der zukünftigen Entwickelung in Betracht ziehen. Ein maritimer Ansatzpunkt für ein Eisenbahnnetz in Nord-China wird sich im Lauf der Zeit als dringende Nothwendigkeit herausstellen. Es kann kaum einem Zweifel unterliegen, dass Tshönnkiang-fu , • wegen seiner Lage an der Grenze der Strömungen vor, Ebbe und Fluth im Yang-tszé , einst einen solchen bilden wird. Aber daneben wird ein anderer gesucht werden , welcher möglichst nahe an guten Steinkohlengebieten liegt und zugleich bequeme Verbindung mit den nördlichen Theilen der Grossen Ebene gestattet. Diesen Bedingungen entspricht allein Kiau-tshóu. Es ist zwar vielfach von einer künftigen Eisenbahn gesprochen worden , welche Tshifu mit Tsi-nan-fu verbinden solle. Allein_ das Terrain ist in der ersten Strecke dieser Linie ausserórdentlich ungünstig ; die Bahn müsste über jenes System von Wellenbergen und Wellenthälern , deren Höhendifferenzen in steter Wiederholung mehrere hundert Fuss betragen , quer hinwegführen. Von Kiau-tshóu hingegen ist der Boden so günstig gestaltet , dass die Differenz der Kosten eines Schienenweges von diesem Ort nach Wéi-hsië. und eines andern von Tshifu nach demselben Platz allein hin-.reichen würde , uin die Linie bis jenseits Tsi-nan-fu zu verlängern und die ganze Reihe der wichtigen Kohlenfelder an der Nordgrenze des Gebirgslandes _in Verbin-

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