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0727 China : vol.2
China : vol.2 / Page 727 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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VERKEHRSWEGE VON HSI-NGAN-FU.

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damit ihrer Hauptbeschäftigung, dem Handel und der Verkehrsleitung, nachzugehen, sowie die veränderte sociale Stellung, hatten ihre Wohlhabenheit vernichtet und ihren Uebermuth gebrochen ; sie waren arm und unterwürfig geworden. Obgleich sie schworen, mit den Rebellen nichts zu thun zu haben; bewachte man sie doch auf das Genaueste. Die Stadt stand wie auf einem Pulverfass. Täglich sah man der Möglichkeit eines Ausbruches des antagonistischen Elementes entgegen, und an demselben Tage würden, wie mir die Mandarinen versicherten, sämmtliche 50,000 Glaubensgenossen niedergemacht worden sein. Hsi-ngan-fu ist vor diesem schrecklichen Ereigniss bewahrt geblieben.

Der Handel war zurückgegangen. Nur unter grossen Gefahren, unter beständiger Vorsicht und auf wenig bekannten Pfaden, konnte ein Verkehr mit Inner-Asien aufrecht erhalten werden. Die Bedürfnisse der Provinz selbst hatten sich nahezu in demselben Maass als die Bevölkerungszahl vermindert. In geringerem Grad war die Productionskraft geschwunden, da die Erzeugnisse der Landwirthschaft weitaus den ersten Rang einnehmen.

Verkehrswege von Hsi-ugan-fu. — Das ebene Land am Wéi ist von Fahrstrassen durchzogen. Die Hauptstrasse in östlicher Richtung führt südlich vom Fluss nach Tung-kwan. Es ist die, auf welcher wir gekommen sind 1 . Die Festung beherrscht den Zugang zu der Strasse nach Hö-nan fu 2) , von wo drei grosse Wege sich trennen, einer über Hwai-king fu und Wéi-Izwéi fu nach Peking, ein zweiter östlich nach Kai föng fu und Shantung, ein dritter südöstlich über ut-tslzóu nach dem Stromgebiet des Hwai einerseits und dem des unteren Han andererseits 3) . So convergiren aus einem weiten östlichen Halbkreis, welcher die Meeresküsten und das Flussnetz des südöstlichen China umfasst, die Strassen westlich gegen Hö-nau fu und sind dann auf ein schwieriges Défilé zusammengedrängt, welches den einzigen Zugang von Osten nach dem Thal des Wéi gewährt.

Die Wege im Norden des Wéi vereinigen sich östlich am Hwang-hó bei Taitsing-kwan. Wir haben oben 4) die beiden einzigen grossen Fahrstrassen betrachtet, welche diese Provinz von der grossen Kniebiegung des Hwang-hó, einerseits gegen Norden nach den mongolischen Märkten Kwéi-hwa-tshöug und Kalgan , andererseits vermittelst einer von Tai yuen fu nach Osten gerichteten Abzweigung nach Tshöìzn-ting fu in Tshili, durchziehen.

Nördlich von der grossen Biegung befinden sich, soweit der Hwang-hó die

1) S. oben SS. 545-550.   z) S. oben SS. 520-521.

  1. S. oben SS. 536-538. Es ist übrigens nicht erforderlich , Hónanfu zu berühren , um nach der nordöstlichen oder südöstlichen Strasse zu gelangen. Abbé DAVID (7ournal I, p. 81 ff.) kam von

Peking, ging von Hwai-king-fu aus bei   über den Gelben Fluss, erreichte südlich von dem-
selben einen Ort Hsia-wu-tién (»Sia-ou-thié«) und ging dann in westlicher Richtung über Ku-shui nach Tit-mönn-tshönn, welches nordwestlich von Hsin-ngan-hsién auf der Strasse von H6-nan-fu nach Tungkwan liegt. Sein Weg ist die Sehne des Bogens, welchen die grössere Strasse über Ili -nan-fu beschreibt. — ROUSSET (à travers la Chine p. 258 ff.) ging von 7u-tsh6u, um nach Tung-kwan zu gelangen, direct westnordwesllich, über Nui pu, Pai yuen-tshönn am I-h6, Han-tshöng-tshönn, Pai pu-tshönn nach Shantshóu am Ilwang-hó, wie schon oben :S. 510, Anm. 4) auseinandergesetzt wurde.

  1. S. oben S. 488.