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0565 China : vol.2
China : vol.2 / Page 565 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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I

AENDERUNGEN IM LAUF DES GELBEN FLUSSES.

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it

Lössanhaufungen des rechten Ufers eingreifen und durch deren Zerstörung die Höhe der Uferwände vermehren musste. Einen starken Widerstand fand er dabei nicht ; denn der Lb-Izb lässt sein grobes Geröll weit oberhalb liegen und bringt dem Gelben Fluss nur feinerdiges Material. Daher vermochte er nicht einmal einen Platz für die Anlage einer Fähre zu schaffen. Dagegen hat der Sz'-hb, der nächste Zufluss, welchen hier der Hwang-hó von Süden erhält, mit seinem gröberem Geröll eine kleine ebene Vorlage in den Gelben Fluss hinein vorgeschoben. Wie nun der letztere allmälig nach rechts sich weiter in die Lösswände einfrisst, verbreitert sich links der flache Sandstrand. — Unterhalb der Mündung des Tsin-Izó ist das Ende der für das Auge unmerklichen , aber durch die Stetigkeit des südlichen Drängens des Hwang-ho bezeichneten Abdachung des Schuttkegels der Bucht von Hwaiking-fu erreicht. Nun konnte sich der Strom nach Norden wenden und sogleich dem Gebirgsabfall bei Wéi-hwéifu ziemlich nahe treten , da hier nur ganz kurze Bäche von jenem herabkommen. Weiter abgedrängt wurde er bei der Einmündung des Yung-sliui , und zu einem grossen Bogen veranlassten ihn die Schuttmassen, welche der weitverzweigte Tslzang-lw herabführte. Wo er den dem Gebirgsabfall näher gelegenen Sumpf Ta-lu erreichte , kommen von jenem wiederum nur kleine Bäche herab. In dieser Weise bestimmte auch weiterhin der Schuttrand den Lauf des Flusses t) .

2. Als der Hwang-Izb im Jahr 602 dieses Bett verlassen hatte , kehrte er nie mehr nach demselben zurück. Man könnte geneigt sein , die Thatsache durch die Annahme zu begründen , dass sich der Boden der Grossen Ebene im Norden etwas stärker hebe als im Süden , und daher der Fluss in der vorher befolgten Richtung kein Gefäll mehr finde. Ich war früher selbst zu dieser Vermuthung geneigt. Allein es sprechen dagegen nicht nur die Ueberschwemmungserscheinungen im Norden 2) , sondern auch der Umstand , dass die dem Ostabfall der Gebirge von Shansi entströmenden Flüsse noch jetzt gegen Nordosten gerichtet sind. Wahrscheinlicher ist es , dass die Aenderung nur durch das Vorschieben der Schuttmassen des Tslzang-hó gegen das jetzige Ta-ming-fu hin veranlasst wurde, so dass nun der Fluss seinen Weg östlich statt westlich von diesem Ort nahm. Sein Lauf fiel mit dem des jetzigen Wéi-h6 zusammen ; doch soll sich ein Arm aus der Gegend von Ta-ming-fu östlich abgezweigt haben und ungefähr von der Gegend von Tungtshang fu an mit dem gegenwärtigen Bett des unteren Hwang-ho nahezu identisch gewesen sein. Von 602 v. Chr. bis i 194 n. Chr. sehen wir nun , mit einer von ungefähr 25o bis 132 v. Chr. dauernden Ausnahme , den Lauf des Flusses über Wi-hwéi fu und östlich von Ta-ming-fu vorüber gerichtet, um erst von hier aus eine ganze Reihe von Wandelungen durchzumachen. Das nur von wenigen Schwankungen betroffene Bestehen des Laufes bis Ta-ming-fu ist veranlasst durch die Grenze des Schuttstreifs im Westen und die Erhebung des Bodens im Osten der

I) Leber den weiteren Lauf von Talu östlich entlang dem Fuss des Schuttrandes s. oben S. 275 ff. 2) S. oben S. 275.