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0197 China : vol.2
China : vol.2 / Page 197 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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KOREANISCHE EXPORTARTIKEL.

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Yalu führt. Chinesische Beamte wachen am westlichen , koreanische am östlichen

Eingang. Drei Mal im Jahr , im dritten, fünften und neunten Monat , findet der Handel für eine vorgeschriebene Zahl von Tagen statt ; doch geschieht der Geldausgleich nur einmal , bei Gelegenheit der letzten Jahresmesse. Die Koreaner bringen ihre Waaren nebst Lebensmitteln und Geräthen mit. Das Führen von Waffen ist ihnen •streng verboten. Ihre Zahl ist beschränkt ; ich hörte , dass 300 die höchste erlaubte Grenze sei. Der grösste Theil besteht aus Kaufleuten der nördlichen Provinzen. Ausserdem finden sich einige Beamte zur Controle des Handels ein, und eine Anzahl von Dienern und Packern , welche in der vorgeschriebenen Zahl nicht einbegriffen zu sein scheinen. Nach den Messen ist der Ort Kau-li-mönn, ebenso wie der Saumweg, verödet. Nur der Briefbote und die jährlich vorgeschriebene Gesandtschaft dürfen herüberkommen ; anderen Reisenden gewährt selbst ein Pass keinen Durchgang.

So streng diese Vorschriften in der Gegend des Kau-li-mönn und in der Nähe

anderer Ortschaften , wo Beamte sind , gehandhabt werden , hat man doch nicht verhindern können, dass in den entlegeneren Gebirgsgegenden, weiter im Norden, Banden gesetzlosen Gesindels das neutrale Gebiet zu ihrem Aufenthaltsort gewählt haben. Das aber ist erreicht worden , dass China und Korea hermetisch gegen einander geschieden sind. In den Ortschaften unmittelbar an der Grenze , aber von dem Thor etwas entfernt, haben die Chinesen so wenig einen Begriff von dem Aussehen eines Koreaners , dass sie mich und meinen Dolmetscher wegen unsrer europäischen Tracht, die ihnen einen neuen Anblick gewährte, beständig für Koreaner hielten.

Ich wende mich zu den Waaren , welche die Koreaner zu Markt bringen, bemerke jedoch, dass ich über die Preise keine Auskunft zu geben vermag, da die Vorschrift, mich zu mystificiren , sich schnell verbreitete. R i n d s h ä u t e nehmen die erste Stelle ein. Die Koreaner sind Fleischesser und ziehen eine Race von

Ochsen , welche sich durch Grösse , Stärke und mustergültigen Bau auszeichnen und alles Rindvieh von China weit hinter sich zurücklassen. Dieselben werden auch zum Lasttragen benutzt und versehen diesen Dienst auf der Strasse nach Kauli-mönn ausschliesslich. Wenn man mehrere dieser Lastochsen zusammen sieht, glaubt man sich auf einer europäischen Viehausstellung zu befinden. Wagen soll es in Korea nicht geben ; doch hat man Esel, Maulthiere und eine ausserordentlich kleine aber ausdauernde Race von P o n i e s , welche in geringer Zahl nach China gebracht werden.

Der zweitgrösste Ausfuhrartikel besteht in Fellen. Sie waren im koreanischen Lager massenhaft angehäuft. Wildkatze war in erstaunlicher Menge vertreten. Dann kamen Dachs und Fuchs, auch einzelne Felle von "Tiger und Panther. Schon die Art der Thiere lässt auf grosse Wälder schliessen. Die Gegenden am oberen Yalu, von denen die Felle hauptsächlich kommen, sollen gebirgig und von ähnlichem Charakter wie Liautung, aber mit dichten Wäldern bekleidet sein.

Besonderen Rufes erfreut sich das koreanische Papier , welches an Festigkeit

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