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0716 China : vol.2
China : vol.2 / Page 716 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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674

XIII. CAPITEL. NORD-SIIENSI UND KANSU.

inneren Sz"-tshwan, ausdehnten, hatte es noch die östlichsten Oasen Central-Asiens, nämlich diejenigen in der Yümönn-Passage, im Besitz 1) , und wahrscheinlich war

éin Rest des Culturvolkes noch in einem Theil seiner Stammsitze, nämlich den Oasen von Khotan, zurückgeblieben 2) . Durch Bewegungen der Steppenvölker, welche uns im Einzelnen nicht bekannt sind, wurden alle in Centralasien gelegenen Regionen, östlich ungefähr bis an die heutige Scheidelinie zwischen Kansu und Shensi hinan , von der Verbindung mit dem Reich abgeschnitten , und dieses hatte nun durch eine lange Periode, welche' die Regierungszeit mehrerer Dynastien umfasste, seine Westgrenze noch innerhalb des Strombeckens des Wéi 3) . Da in späteren Zeitaltern die gleiche Thatsache des plötzlichen Abschneidens aller westlichen Verkehrs- und Macht-Beziehungen sich wiederholt vollzogen hat und jedesmal als Folge der Besitznahme der Yümönn-Passage, und zuweilen auch des Thalgebietes von Lan-tshóu-fu, durch Steppenvölker eintrat, so dürfen wir die gleiche Ursache für den gleichen Vorgang in jener frühesten historischen Zeit als wahrscheinlich annehmen.

Das untere Wéi-Thal blieb der eigentliche Sitz der politischen Macht und der Cultur. Hier war das eingewanderte Volk erstarkt, und es mochte zunächst für seine weitere Entwicklung ein günstiger Umstand sein, dass es sich nach dem Wegfall des Westens auf ein Ländergebiet von rein peripherischem Charakter concentriren und von hier aus seine Macht ausbreiten konnte. Die unmittelbaren Sitze der herrschenden Race reichten über den Gelben Fluss hinüber nach dem südlichen Shansi und zwar bis zu dem Becken von Ping-yang-fu.

Wir haben die barbarischen Stämme erwähnt, welche die Cultursitze in Shansi umgaben. Andere Stämme wohnten im Süden , Westen und Norden des unteren Wéi 4) . Diejenigen im Süden waren bedeutungslos ; es mag schon früh gelungen sein, die Bewohner des Tsin-ling-shan zu unterjochen , so weit dies im politischen Interesse lag oder für den Handelsverkehr erforderlich war. Ich habe oben (S. 564) darauf hingewiesen , dass hier ein Unterschied im Racentypus bemerkbar ist , in welchem man den Gegensatz zwischen Autochthonen und chinesischen Colonisten zu, erkennen glaubt. Erstere scheinen eher eine Verwandtschaft mit den Miau-tsze des Südens als mit den Steppenvölkern zu haben. Schwieriger als sie waren die turbulenten Stämme im nördlichen Hönan zu bewältigen , doch konnten sie kaum Gefahren für das Wéi-Thal bringen. Um so mehr drohten diese stets von Westen

und Norden. Nach der ersteren Richtung waren schon die Thäler von Pin am King-lab, von Föiag-tsiang und von Tsin die Stätten , wo Lehensfürsten am leich-

testen Macht gewinnen und zu Rivalen des jeweiligen Kaiserhauses heranwachsen konnten 5) . Sie verdankten dies der natürlichen Befestigung durch die Löss-

I)

S. Bd. I, SS. 316-317,

340.

z)   S. Bd. I, S. 48, Anm. 1.

  1.  

S. Bd. I, S. 377.

 

 

 

  1.  

S. Bd. I,   S. 382 ff.

Ausfiihrlicher hei PLATH, Die fremden barbarischen Stämme im alten China;

'4;

Sitzungsber. d. k. hair. Ak. d. Wiss. 1874, P. 450-522.

  1. S. über die Abstammung der. Dynastieen TSHÓU und TSnIN Bd. I, SS. 430, 433 ff_