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0216 China : vol.2
China : vol.2 / Page 216 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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V. CAPITEL. DAS GEBIRGSLAND VON SHANTUNG.

Stadt folgt abermals ein breites , ganz versandetes Flussbett . in dem jetzt nur Tümpel stehenden Wassers sichtbar waren. Und doch fiihrte einst darüber eine mächtige Brücke. von welcher jetzt noch 32 Pfeiler stehen. Früher hat sie wahrscheinlich deren gegen 6o gehabt. Sie ist aus Backsteinen gebaut und mit grossen Quadern eines schwarzen globulitischen Kalkes belegt, welcher an vielen Stellen der Grossen Ebene zu Monumentalbauten verwendet wird, und dessen Cambrisches Alter ich später kennen lernte. Die Strömung des Flusses kam. wie aus der Construction der Pfeiler ersichtlich ist, von Südwest. Es ist der Litt-tang-h, welcher mit dem See Lo-ma-hu in Verbindung steht. Auch dieser soll ausgetrocknet sein , seitdem der Gelbe Fluss seinen Lauf geändert hat. Vermuthlich wird jetzt viel Wasser, das einst in natiirlichen Canälen fliessen konnte, zur Speisung des Grossen Canals verwendet. Der Name der Brücke wurde mir als I' u-hwakiau bezeichnet ; auf chinesischen Karten fand ich ihn als Yung-shönn-kiau angegeben.

Hinter der Briicke beginnt der Anstieg auf den ersten Hügel. Die Strasse übersteigt ihn in der Höhe von i8o Fuss Tiber der Brücke , während der flache Rücken daneben etwa 250 Fuss erreichen mag. Er führt den Namen T.shattg-shan , »der bunte Berg,. Eine gegen ioo Fuss mächtige Lössablagerung bedeckt die Höhe. Ehe man sie erreicht , kommt man durch eine wunderliche Folge von Schichten . die ich nur hier getroffen habe , und welche den j ii n g s t e n Bildungen angehört. Sie sind horizontal gelagert und werden von Wasserrissen entblösst. Zu unterst liegt :

N

Brücke

  • Tshang-shan-pu Tshang-shan   Wu-hwa-kiau S

1.~ Lehmbrauner Schotter, voll von knolligen Concretionen derselben Art wie sie im Flussbett des Kan-sha-h? lagen , und wie ich sie später im Löss kennen lernte.

2 ) (;riinliche sandige G e s t eine, mit weissen 1/z bis 2 Zoll grossen Concretionen erfüllt, die leicht in kleinere Knollen zerfallen.

3) Lehm mit basaltischen R a p i l l i von Erbsengrösse Der Lehm hat eine tiefbraune Farbe. Er führt viel Gerölle.

4t Grüne, mürbe, thonig-sandige Ablagerungen, mit sehr wenigen Geröllen. Die Wasserrisse sind in ihnen bis 5o Fuss tief eingeschnitten und viel verzweigt. Die senkrechten Wände erinnern an diejenigen des Löss. I)ie Masse zeigt kaum merkbare Spuren von Schichtung.

5~ S c h o t t e r b ä n k e wie 1) , ganz ohne vulcanisches Gestein.

  1. Kirschrothe T h o n e und Sand e.

  2. Löss, i oo Fuss mächtig.   '

Aus diesen Ablagerungen , auf die ich später , bei Beschreibung der Vulcangruppe im Nordosten von Nanking , zurückkommen werde , erheben sich auf der Passhöhe die Schichtenköpfe von rothen Conglomeraten und Sandsteinen, die SW—NO streichen und 35" SO fallen. Sie gehören einer Schichtengruppe an, welche wahrscheinlich mit den Tiber den Kohlenschichten von Föten-hsi-hu lagernden Gebilden 1) ungefähr gleichaltrig ist. Beim Abstieg kommt man wieder in die vorher bezeichneten jugendlichen Gebilde. welche sich als ein den Berg mantelförmig umgebender Ueberrest einer einst weiter verbreitet gewesenen Formation erweisen. Bei dem Dorf Tshang--span pu steht ein violettfarbener P o r p h y r i t mit deutlichen weissen Feldspathkrystallen an.

i) S. oben S. 1433.

4

Fig. 36. Profil des Ïshang-span Lei Su-tsiën-hsiën.