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0447 China : vol.2
China : vol.2 / Page 447 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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KOHLENFELD VON FÖNG-TAI.

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zerstreut sind. Schon bei Tai-tié beginnen unmittelbar iiber dem Kalkstein mit Hornsteinknauern alte Halden in grosser Zahl. Die Gruben, von denen sie stammen, waren offenbar auf die Ausgehenden der verschiedenen Flöze angelegt, und man arbeitete wahrscheinlich auf jedem so lange als man die Concurrenz mit den anderen Gruben auszuhalten vermochte. Die. Kosten wuchsen selbstverständlich, unter sonst gleichen Verhältnissen, bei mächtigeren Flözen weniger als bei diinneren ; und so kommt es, dass man nach und nach alle Arbeit mit Ausnahme derjenigen auf dem Haupt-Flöz eingestellt hat. Dieses zeigt zwar, wo es entlang dem Abhang ausbeisst, nur eine Mächtigkeit von 3 bis 4 Fuss, wächst aber nach dem Inneren des Berges bald zu 20 bis 3o Fuss an, und diese Zahlen können als die Norm für das Flöz angesehen werden. Dasselbe besteht aus einem vorzüglichen Anthracit von grosser Härte und Festigkeit, welcher ein etwas lamellares Gefüge, ganz schwarze Farbe und einen halb muscheligen, halb eckigen Bruch hat. Reichlich zwei Drittel der Kohle wird in Stücken von i bis 2 Kubikfuss gefördert und zu 4o bis 5o tsië/r für t oo kin (M. 2,5o bis 3 für die Tonne von 1655 kin) verkauft. Die Würfelkohle wird zu dem geringen Preis von 2 tsiën für einen Korb von ungefähr 2o kin, oder I o tsiën für den Picul (M. 0,62 die Tonne) , hergegeben und dient für den häuslichen Bedarf der Bewohner der nächstliegenden Orte. Sie wird von Kindern, die zwei Körbe an einem Bambusstab tragen, abgeholt. Die Stückkohle geht nach Tsing-hwa, wo sie um den zehnfachen Preis , nämlich 400 tsiën für i oo kin, verkauft wird. Dass sie dennoch mit der Kohle von Li fóng concurriren kann, verdankt sie theils ihrer besseren Beschaffenheit , theils ihrer grösseren Festigkeit , welche bei den örtlichen Transportmitteln ein wesentlicher Factor für die Erleichterung der Fortschaffung ist.

I)as Grubenfeld ist so reichhaltig, dass man hier von Besitzverhältnissen unter Grund nichts weiss. Der Bergbau ist gänzlich freigestellt ; nur erfordert die Convenienz , dass man seinen Stollen oder Schacht nicht gerade dort anlegt, wo bereits eine Grube existirt. Am Tshing pu-shan sind die Verhältnisse sehr einfach. Die Arbeiter wohnen in einem oder zwei kleinen Häuschen ; daneben ist der, Eingang des Stollens , welcher mit einem Gefäll von ungefähr 3" dem Flöz folgt. Ich fuhr in die Hauptgrube ein. Der Stollen war schlangenförmig gewunden und im Anfang zum Theil so niedrig, dass ich hindurch-kriechen musste. Er folgt einer Lage schwarzer Schieferthone, in denen allmälig das Flöz einkommt. Erst in einer Entfernung von 400 bis 500 Fuss wächst die Mächtigkeit zu 15, dann zu 20 und 3o Fuss an. Grosse Räume sind ausgearbeitet, und nur einzelne Pfeiler sind stehen gelassen. Die Wetter entweichen durch einen Schacht ; doch ist die Temperatur sehr hoch. Die Beleuchtung geschieht mit kleinen messingenen Grubenlampen, die Förderung wird auf kleinen Schlitten besorgt.

Die Schiefer im Hangenden des Flözes führen viele Pflanzenreste , besonders Farnwedel ; doch ist die milde Beschaffenheit des Gesteins der Erhaltung nicht günstig. Ich sammelte einige Stücke , welche , nach Prof. SCHENK'S Bestimmungen , die Zugehörigkeit der Schichten zur Steinkohlenformation erweisen.

Von Tai-tie begab ich mich nach dem i o li entfernten und i o li südwestlich von Tsó-tshóu fu gelegenen Dorf Nan-tsun, einem berühmten Ort für Eisengusswaaren. Er liegt in einem mit Löss angefüllten Becken. Die Kohle wird hier von Gruben bezogen, welche i o li westlich, am Ostabhang eines langen Rückens, und ungefähr 500 Fuss über Nan-tsuu liegen. I)ie einzige Grube, welche ich besuchte, wird durch einen Saigerschacht von 300 Fuss Tiefe abgebaut. Das Flöz, welches offenbar die Fortsetzung des Hauptflözes vom Tshing-pu-shan ist, hat eine constante Mächtigkeit von 3o Fuss. Darüber waren alle Angaben übereinstimmend. Es standen jetzt drei Gruben in Betrieb ; viele andere fand ich verlassen. Der Anthracit ist von derselben Beschaffenheit wie an dem vorher beschriebenen Ort, aber von noch grösserer Festigkeit, und wird daher fast nur als Stuckkohle gewonnen. Die Förderung geschieht vermittelst eines Haspels, der von 8 Mann bedient wird. I)er Förderkorb enthält zoo kin. Es wurden täglich auf der einen Grube Sao Körbe oder 64000 kin (39 Tonnen) gehoben. Gegen 8o Ochsenkarren standen bereit, um zu laden. Jeder fährt, wenn er an die Reihe kommt, an den Schacht, nimmt den Inhalt von zwei Förderkörben (400 kin) auf, welche unmittelbar in den Wagen entleert werden, und fährt ab. Schon auf dem Weg nach der Grube war ich daher in regelmässigen Zwischenräumen den mit Kohle beladenen Wagen begegnet. Auf der Grube waren I oo Arbeiter beschäftigt. Die Löhnung ist gleichmässig für Jeden ioo tsiën (371/2 Pfennig; , wobei keine Kost gegeben wird. Der Preis der Kohle beträgt 3o tsiën für den