National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0326 China : vol.2
China : vol.2 / Page 326 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

 

{

292

VII. CAPITEL. PEKING UND SEINE UMGEBUNG.

II. Von Peking über` shai-íang- nach Fait-shan-ftu

(den 25sten bis 3 1 sten October 187t).

Entfernungen in li:

Deutsche Gesandtschaft — südwestliches Stadtthor Tshang-i-mönn io — Brücke Lu-kóu-klau 25 Ta-hwi-tsliang 20 - Tai fn-tsliwang 7 — Pass Méi-ling 25 — 10lung-kwan 30 — Hung-méitshand io — Tai-ngan-shan 3o — Pass Miau-ngan-ling 30 — Ts h a i-- t a ng zo li. — Zusammen

207 li oder 62 g. M.

Ts h a i- t a n g — Pai yü 30 — Ma-hung-yii 35 — Kiau-kia-liang 30 — Fan -sh a n -p u 12 ii.

Zusammen 107 li oder 32 g. M.

Ueber das Gebirgsland im Westen und .Norden von Peking war zur Zeit meiner Reise schon Einiges bekannt geworden. Die Engen des Nan-k(5u-Passes waren wenigstens landschaftlich häufig beschrieben. Der Abbé DAVID hatte,xcursionen zum Zweck zoologischer Sammlungen nach verschiedenen gegen die Mongolei hin gelegenen Christengemeinden ausgeführt , und es war ihm gelungen . als Erstlinge der Geologie der Gegend , einige Pflanzenabdrücke in Kohlenhalden zu finden. Insbesondere waren wichtige geologische Forschungen von PUMPELLY ausgeführt

worden , welcher im Auftrag der chinesischen Regierung Kohlengruben untersucht und zu diesem Zweck einen Ausflug über Fang--shait-Itsii'n nach 7shai-tauç unternommen hatte. Das geologische Ergebniss desselben, sowie einer Reise nach dem Rand der Mongolei , war die Annahme , dass hier , wie überhaupt in China , drei Formationen herrschend seien, nämlich : i ) krystallinisches Gebirge ; 2.) devonischer Kalk ; 3) Kohlengebilde , welche der Trias angehören. Trotz seiner vorzüglichen Gabe zur Beobachtung und Combination und seiner Treue der Darstellung hatte der ausgezeichnete amerikanische Geolog nur zu diesen unrichtigen Ansichten kommen können, weil die Gegend von Peking, mit Ausnahme von Kohlenpflanzen, arm an Versteinerungen zu sein scheint. Den reichen Sammlungen , welche ich schon vorher in anderen Provinzen angelegt hatte , und der dadurch ermöglichten Vergleichung verdanke ich es , dass ich die Formationen in grösserem Umfang und sicherer zu bestimmen vermochte.

Ich unternahm im August i 869 einen Ausflug nach den Tempelhügeln im Westen

von Peking und nach dem Nankóu-Pass im Norden , sah im Mai i 870 auf der Reise von Tai-yuén-fu nach Peking die Ostabfälle des Gebirges gegen die Ebene, und führte endlich im Herbst 1871 , als ich meine siebente und letzte Reise in China antrat, eine Wanderung durch einen Theil des Gebirgslandes im Westen aus. Ohne irgend welchen Anhalt , mit Ausnahme des Zweckes , Tshai-tang zu

besuchen , hatte ich das Glück , einen Weg zu wählen , der einen Aufschluss von

seltner Klarheit über den Gebirgsbau gewährte, indem ich eines der grossartigsten jemals von mir gesehenen Profile verquerte. Da die fragmentarischen Beobachtungen auf den früheren Ausflügen mir selbst erst dadurch verständlich wurden, so beginne ich hier mit der Beschreibung dieser letzten Wanderung.

Schon bei der Brücke Lu-kóu-kiau 1) verliess ich die grosse Heerstrasse, welche Tiber

I) Der Name Lu-k6u-kiau ist mehrfach in irriger "'eise geschrieben und erklärt worden ; man findet Lo-ku, Lu-kyu und andere Schreibarten. Die Bedeutung ist » Brücke iiber den Lu-kóu « d. i. den

11

~