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0616 China : vol.2
China : vol.2 / Page 616 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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5 7 6   XII. CAPITEL. DIE PROVINZ SHENSI.

über sie hinab . Dann gelangt sie, 500 Fuss über dem Thalboden, auf Lehm, welcher alles Gestein verhüllt, und auf dem der letzte Theil des Abstieges geschieht. Trotz der zahlreichen Mergelknauern ist die Erde doch von dem Charakter des Löss sehr weit entfernt. Es ist echter Gehängelehm, ein zäher, fester Boden, der sich als wenig günstig

für den Ackerbau erweist.   -

Pau-tshöng-hsiën liegt am Fuss dieser Gehänge und genau am Rand der Thalebene.

Es ist eine kleine Stadt. Den Héi-luna-kiang, der vorüber fliesst , erkennt man nicht wieder. Der reissende und tosende Bergstrom schleicht in einem selbstgeschaffenën breiten sandigen Bett fort, dem Han-kiang zu, als dessen Oberlauf er betrachtet werden müsste, wenn man nur der Stromlänge Rechnung trüge.

Die Strasse nach Han-tshung fu setzt über den Fluss. Da die Stadt , welche von den Taiping-Rebellen lange in Besitz gehalten und zum Theil zerstört wurde, kein dem zu ihrem Besuch erforderlichen Umweg entsprechendes Interesse bot , so folgte ich der grossen Strasse nach Sz'-tshwan , welche sie zur Linken liegen lässt und den Han bei dem Marktort Hsing-kiai-tszé erreicht.

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III. ERGEBNISSE DER BEOBACHTUNGEN AN DER TSINLING-STRASSE.

Aeussere Gestalt des Gebirges.

Als eine imposante Mauer sahen wir das grosse Scheidegebirge des Tsin-lingshan aus dem Thal des Wéi aufsteigen. Massig und breit, aber doch mit zackigen, wilden Umrissen , erheben sich die Gipfel der von Alters her als Tshung-nan-shan bezeichneten Gruppe im Süden von I-Isi-ngan-fu ; noch breiter und noch massiger, aber mit flach gerundeten Formen zeigten sie sich weiter westlich in der Gruppe des Ta-Pai-shan. In beiden Fällen ist ihre Entfernung vom Fuss des Gebirges gering. Daher sind die zahlreichen Querthäler, welche nach diesem herabkommen, kurz. Der Anblick der Gehänge zwischen Fuss und Gipfelreihe enthüllte uns eine Reihe staffelförmig hinter einander aufsteigender, dem Thalrand paralleler und von Querschluchten rechtwinklig durchbrochener Kämme , von denen einige sich durch äusserst schroffe und wilde Gestalt vor anderen auszeichnen 1) . Die Art , wie die Kämme sich einer vor dem anderen abheben , lässt errathen , dass sie Gräte bezeichnen, welche durch tiefe Secundärschluchten von einander getrennt sind.

Eine der Querschluchten führte uns in das Innere des Gebirges. Sie ist tief eingeschnitten , und erst im obersten Theil findet ein steilerer Anstieg nach dem überraschend niedrigen Pass statt. Hier schon befanden wir uns auf der Wasserscheide gegen das Stromgebiet des Kia-ling-kiang, dessen östlichsten Zufluss, den Tung-hó, wir in einer Meereshöhe von 5400 Fuss erreichten. In einem continuirlichen Gebirgslauf, welcher ohne die Krümmungen eine Länge von 32o g. M. hat, windet sich der grosse Strom gegen Süden, um sich bei Tshung-king fu, in einer Meereshöhe von 1050 Fuss, in den Yang-tsze zu ergiessen. Die Basis dieses Beckens am Tsin-ling-shan, das heisst die Linie, entlang welcher er die Gewässer dieses Gebirges sammelt, hat eine Länge von 200 g. M. Daher wird er bald sehr wasserreich. Die Strasse zieht am Tung-Itó hinab bis zur Stadt Föng-hsiën, muss ihn dann wegen

i) Durch wildgezackte Formen zeichnen sich der Shi-lóu-shan siidwestlich von llfei-hsii'n und einige Gräte der Vorketten im Süden dieser Stadt aus.

NW-