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0374 China : vol.2
China : vol.2 / Page 374 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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338 VIII. CAPITEL. DIE NÖRDLICHEN THEILE DER PROVINZEN TSHILI UND SHANSI.

hoch und schroff, auf. Es sind die Oberflächenformen Central-Asiens, die wir vor uns haben. Aber das Gebiet, welches wir durchwandern werden. scheidet sich in zwei sehr verschiedene Theile. Im nördlichen findet ein Abfluss nach dem Meer nicht statt. Daher ist der Charakter der Steppe auch in der Vegetation , in dem stetigen Wachsen des Bodens durch atmosphärische Zufuhr fester Stoffe , in dem Vorschreiten der Nivellirung, in der Gleichförmigkeit der Bodenfläche der Mulden. in der Existenz von Salzseen in den tiefsten Theilen der letzteren , gewahrt. Dagegen vermögen in dem Gebiet, welches zwischen der Grenze der Abflusslosigkeit und dem Nankóu-Gebirge liegt, Schutt und Staub nur noch örtlich ein Wachsen des Bodens hervorzubringen ; die Gewässer fliessen nach dem Meere ab, und dieser Umstand ist hinreichend , um den zerstörenden Agentien den ersten Platz einzu-

räumen. Flüsse durchziehen die Stellen, wo einst abflusslose Salzseen waren, und die sanftgeschwungene Fläche einer jeden Mulde ist von zahlreichen tief und senkrecht eingerissenen Schluchten durchfurcht, welche in der früher dargestellten Weise von unten nach oben wachsen i) . Die Salze sind grossentheils ausgelaugt, und der Boden ist dadurch culturfähig geworden. Unendliche Lössmassen sind in die Flüsse gelangt und , wo diese das Land überschwemmen oder sich zu Seen ausbreiten konnten, als Alluvien abgelagert worden.

Wir haben daher das mongolische Centralgebiet, von dem wir nur

einen kleinen Strich berühren werden , von den U e b e r g a n g s l a n d s c h a f t en zu unterscheiden, welche nördlich vom Nankóu-Gebirge beginnen. Am ausgesprochensten trägt den Charakter derselben das ganze weitverzweigte Stromgebiet , aus welchem der in seinem Unterlauf uns schon bekannte Yung-ting-lió oder Hun-11'c') entsteht. Dieser Name ist hier oben nicht bekannt. Sang-kan-1zó und Yang-1i sind die Benennungen der beiden grössten Flüsse. Sie vereinigen sich zum Yunzg- tilg -110 , welcher in der engen Strecke durch das Nankóu-Gebirge auch Lu-kóu genannt wird. Die Hauptadern des Stromsystems zeigen einen unvollkommenen Parallelismus, welcher, wie wir sehen werden, seine Wiederholung in den Gebirgen findet. Eine eigenthiimliche Beziehung besteht zwischen den Flussläufen und den Lössbecken. Nicht nur durchströmt ein Fluss häufig mehrere der letzteren, indem er einer uralten, durch die trennenden Felsriegel gebrochenen Bahn folgt welche während der Steppenperiode verstopft war , sondern es kommt auch häufig vor, dass ein und dasselbe Becken nicht dem durchfliessenden' Strom allein angehört, sondern in seinen höheren Theilen andere Flüsse entspringen , welche durch Felsspalten in der Einfassung entweichen.

Flüsse , welche Lössbecken durchströmen , setzen viel Sand ab , während sie die thonigen Bestandtheile des Bodens weiter hinabführen. Daher sind ihre Betten innerhalb der Becken in der Regel breit, sandig, und oft in mehrere Arme getheilt, auch wenn die Strömung rasch ist. Der Durchbruch zu dem nächstfolgenden Becken ist zuweilen sehr eng , theils durch Felsen , theils durch hohe Lösswände

   
   
   

   
       
 

I) S. Bd. I, S. II2--I22.