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0275 China : vol.2
China : vol.2 / Page 275 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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TEKTONIK DES WESTLICHEN SHANTUNG.   2 4

die Alluvialebene auf. Sie deuten an , dass der Gebirgsbau von Shantung nicht aufhört, sondern nur durch seine tiefe Versenkung der Beobachtung entzogen ist.

In welcher Art die Tektonik des Gebirges im Westen gegen die Grosse Ebene endigt , hat uns noch kein Beobachter mitgetheilt. Steinkohle ist von dort nicht bekannt. Aber die vielfache Verwendung des globulitischen Kalkes zu Bauten in der Gegend des Grossen Canals, welche ich aus Bruchstücken, die Herr NEY ELIAS mitbrachte, und aus dessen mündlichen Mittheilungen kennen lernte, deutet darauf hin, dass innerhalb der Grenzen, in denen die den Canal speisenden Flüsse schiffbar sind, Sinische Kalke an sie herantreten.

Den Nordrand des Gebirges haben wir bereits kurz berührt. Auch er bezeichnet eine im Ganzen westöstlich gerichtete Verwerfung , entlang welcher Alles , was nördlich davon lag, tief hinabgesunken ist, so zwar, dass nichts davon an der Oberfläche sichtbar ist. Ausbrüche von »Grünsteinen« bezeichnen einen Theil dieser Linie , welcher in einiger Entfernung westlich von Tsi-nan-fu beginnt und östlich bis Tsóu ping-lzsië;t fortsetzt 1) . Diese Gesteine, deren einziges Analogon vielleicht in den nicht unmittelbar beobachteten Eruptivmassen der Tuffgesteine zwischen Hsin-tai-lzsiën, Möng yin-/zsiën und To-tshwang (S. i 9i) zu finden ist, treten ganz isolirt auf, theils in einigem Abstand vom Gebirgsrand aus der Ebene kuppenförmig aufragend, theils an diesem Rand selbst den Kalkstein durchsetzend. In letzterem Fall haben sie starke metamorphische Einwirkung ausgeübt. Ein problematisches Gebilde am Nordrand sind in stratigraphischer wie in tektonischer Hinsicht die von 'mir nur oberflächlich untersuchten Sandsteine des Tslzang-span (S. 201).

E4, bleibt uns noch der Ostrand von West-Shantung zu betrachten , d. i. die Linie des Wéi-hó, welche die beiden tektonisch verschiedenen Gebiete trennt 2) . Das Thal ist von Süd nach Nord gerichtet und bezeichnet die Trennungskluft. Es wäre von Interesse, die südliche Fortsetzung der Linie zu kennen. Nur WILLIAMSON hat eine Beschreibung eines in der Nähe derselben führenden Weges gegeben. Es ist die Strasse von Tslzu-tslzöng-lzsiën nach Kii-tslzóu , mit dem Dorf Kwan-sai auf halbem Weg. Nährend er östlich, von dem erstgenannten Ort, der auf der Scheidelinie liegt , nur von Wellenland spricht , und für die ersten i o g. M. nach Südwesten der Weg durch Ebene führt, beginnt nun, ganz wie wir es erwarten sollten, ein anderer Charakter. Oestlich vom Weg nach Kwan-sai , also noch zu Ost-Shantung gehörig, ist hohes Gebirge, der SJzang—y -slzan , mit wilden Formen , wie sie in dieser Provinz fast nur dem Gneiss und Granit eigen sind. Am Fuss ist eine berühmte, umfangreiche Höhle. Dies deutet auf die Formation des King-sun-

I) S. oben Fig. 4o, S. 199.

2) Der dadurch verursachte und bereits oben (S. 213) hervorgehobene Contrast ist auch WILLIAMSON aufgefallen. Auf seiner letzten Reise (1869), bei welcher er die Provinz Shantung schon nach allen Richtungen kannte und eine Anzahl verwendbarer geologischer Beobachtungen mittheilt , kam er von Krau-/shóu und überschritt auf dem Weg nach Il't:i-hsii'u den We"i-h(,. Er sagt (vol. II, p. 246) : » The Wei-ho divides the count)), ; eolo; ically; after passinzg it the character of the counztr y clean? ged «. Audi beobachtete er den Löss und beschreibt ihn richtig , allerdings unter dem Namen-»Sand«. Zum ersten Mal fand- er ihn bei \V i-hsiën, und nachher kommt er oft darauf zurück.

v. Richthofen, China. II.   16

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