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0069 China : vol.2
China : vol.2 / Page 69 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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SÜDLICHE PROVINZEN.

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greifen des Meeres in einen inselreichen Archipel aufgelöst ; in einem anderen Theil sind die Einsenkungen zwischen den Gebirgsgliedern hoch mit Anschwemmungen ausgefüllt, die als breite und dicht bevölkerte Thalebenen in zahlreichen, weit verzweigten Buchten zwischen die Hügel eingreifen : und noch in anderen Theilen waltet wildes Gebirgsland so weit vor , dass der Ackerbau beinahe ausgeschlossen ist. Das südliche Klima und reichlicher Regenfall sichern dem Land , trotz seines beschränkten Ackerbodens, reiche Erträgnisse, da in den heissen Thalebenen leicht zwei bis drei Ernten jährlich erzielt werden können. Neben vielen Arten subtropischer Früchte gedeiht das Zuckerrohr, und es wird von hier fast der ganze Bedarf China's an Zucker geliefert. Reis ist die vorwaltende Feldfrucht. Auch werden Thee und Seide gewonnen. Die Bevölkerung gehört verschiedenen, unter und neben einander lebenden Stämmen an, welche sich durch Idiome, Gesichtsbildung, Hautfarbe und zum Theil durch sociale Stellung, unterscheiden. Der civilisirteste Stamm, dessen eigentliches Wohngebiet die Stadt Canton mit ihrer Umgebung ist, zeichnet sich durch Intelligenz , Unternehmungsgeist und Kunstsinn vor allen anderen Chinesen aus. Fast ausschliesslich sind die Cantonesen im Besitz jener vielbewunderten chinesischen Kunstindustrie , welche in Gestalt von tausend kleinen Gegenständen von hoher technischer Vollendung seit Jahrhunderten nach Europa kommen. Dieser Stamm dürfte aus frühen maritimen Colonisten einer begabteren Race hervorgegangen sein. Ausserdem gibt es Einwanderer von der Landseite und Nachkommen von Urstämmen. Einer von diesen, die Yau oder Yau jónn, lebt noch unabhängig in den Gebirgen des. Nordwestens. Unter den Städten der Provinz nimmt die Hauptstadt Kwang-tshóu fu, in Europa besser unter dem Namen Canton bekannt, den ersten Rang ein. Durch Jahrhunderte war sic der einzige Importhafen

China's für die fremden Güter. Weiter östlich, in dem Archipel, in welchem die vorher genannten drei grossen Flüsse münden, liegen : die alte portugiesische Niederlassung Macao und die englische Besitzung Hong-kong; etwas weiter nordostwärts der ebenfalls dem Fremdhandel geöffnete Hafen von Swatau 1) .

Das benachbarte Kwangsi ist eine der unbekanntesten Provinzen. Es scheint, dass sich in einem Rahmen von höheren Gebirgen der innere Theil als ein sanft hügeliges , von rothen thonigen Sandsteinen sehr jugendlichen Alters aufgebautes Land ausbreitet. Das geschätzteste Handelsproduct ist die Cassia-Rinde. Die Bevölkerung steht in dem Ruf eines niederen Grades der Civilisation und ist zu Widerstand und Rebellionen geneigt. Es dürften in ihr fast ausschliesslich die Nachkommen uransässiger Stämme vertreten sein , und noch leben diese in nicht unbedeutenden gebirgigen Theilen der Provinz , theils in halber , theils in voller Unabhängigkeit.

Zu den interessantesten Provinzen in Hinsicht auf geographische Lage und Bodengestaltung gehört Yii n n a n , wo der östlich gerichtete Hsi-kiang und der nach

t, Eigentlich heissen diese drei Orte : A-ma-kóu, Hsiang-kiang und Shan-ióu,