National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF Graphics   Japanese English
0468 China : vol.2
China : vol.2 / Page 468 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

 

430

IX. CAPITEL. DAS SÜDLICHE SHANSI.

geführt worden. Diese Einschweinmungen haben wahrscheinlich hingereicht , um den grössten Theil des Sees von seinen Rändern her auszufüllen und in eine Ebene zu verwandeln ; denn wäre dies nicht geschehen , und hätten sich , als der See seinen alten Abfluss bei Ling-shi wiedergefunden hatte, . noch Schichten oben auf gelagert, so könnten sie einen Salzgehalt von hinreichender Concentration , um zu technischer Ausbeutung Anlass zu geben , nicht führen. Nur im südlichen Theil , in welchen die kurzen Flüsse nicht genug Detritus hinabgeführt haben mögen, und vielleicht in einzelnen abgeschnürten Becken des mittleren Theils , scheinen noch Seen bestanden zu haben , als der Abfluss hergestellt war. Denn dort ist salzfreier , fruchtbarer Boden , wie er sich aus süssem Wasser absetzen konnte. Die sumpfigen Strecken , welche noch stellenweise vorhanden sind , scheinen anzudeuten , dass die Ausfüllung noch nicht ganz vollendet ist. Es ist bemerkenswerth , class das Niveau des Abflusses, vielleicht wegen der grossen Länge der Kalksteinbarrière , in die er Anfangs eingeschnitten ist , sich wenig vertieft zu haben scheint. Sonst müssten sowohl in der Ebene , als oberhalb Ling-shi , Terrassen übrig geblieben sein. Davon habe ich jedoch nichts wahrgenommen.

Eine Wanderung entlang den Rändern der Ebene wird am besten die Verhältnisse des geologischen Baues zeigen.

I. Strasse am Nordwestrand des Beckens.

Von Tai-yuén fzr über Fönn-tshiju fu nach Yi-tant; -tshionn (den 16. bis 2o. December 1871).

Entfernungen in li :

Von Ta i - y u é n -f u nach Nan-yang- tsun 3o ; — Tsin-se-tslzönn 20; — Tsingyuén-tshönn 3o; -

Kau pai-tshönn 12; — Yi-wo io; — Kiau-tshöng-Izsiën 15; —   40; -
111a-tsun 15 ; — Yung-ngan-tslzönn 20 ; — Fön n - t s h ó u - f zi 3 5 ; — Hs i a u- i -Izsiën 4o ; Yi-tang-tshönn 45. Zusammen 312 li, oder 94 g. M.

Die Strasse führt durch das südwestliche Thor der Stadt hinaus , dann auf einer Winterbrücke Tiber den Fönn-h? , nähert sich dem Fuss der Hügel und zieht ihm entlang. Von Weitem erscheint das Gebirge , hier Hsi-shan (das Westgebirge) genannt , wie eine geradgestreckte Mauer mit gleichmässig sanftem Abfall nach der Ebene. Aber je näher man kommt, desto mehr löst sich das Gehänge in einzelne Rucken und Vorsprünge auf, die durch tiefe Einschnitte von einander geschieden werden. In diesen kommen die Zuflüsse des Fönn-hö herab. Der Löss macht sich sofort als der wesentlichste Bestandtheil des sichtbaren Theiles der Oberfläche der Gehänge geltend. Aber die Schluchten sind durch ihn in das unterliegende Gestein eingeschnitten. Dies beweisen die Ladungen von Kohle , welche aus jeder von ihnen herausgebracht werden. r- Es soll eine Menge kleiner Gruben in der Nähe der Ebene geben. Aber die grösseren und besseren sind weiter ab gelegen 1) . Die Preise sind ungemein billig, und man bezahlt für Kohle eigentlich fast nur die Kosten des Transportes. Die katholische Mission in Tai-yuén-fu kauft ihren Bedarf 4o Ii westlich von der Stadt , im Gebirge. Für die Ladung eines zweispännigen Wagens, die 1500 bis 2000 kin betragen soll, wird etwas Tiber ioo tsiën, oder kaum 4o Pfennig, gezahlt. I)er Transport bis zum Missionshaus aber kostet 1 triën .das

i) In diéser Gegend bezeichnet man mit tan Stuckkohle, mit niti Feinkohle. Sonst ist das gewöhnliche chinesische Wort für Steinkohle überhaupt eine Zusammensetzung von beiden : méi-tan; auch sagt man wol shi-tan (d. i. Steinkohle) im Gegensatz zu Ami-tan (Holzkohle). Man unterscheidet in Taiyuén-fu drei Arten von Kohle : i) Fe.i-tan (nebst féi-méi) oder hsi-tan, die als Schmiedeliohle gebraucht wird ; 2) Pönn-tan , eine harte , wenig flammende Kohle , die ihre Hauptverwendung im Hausgebrauch findet ; 3) Wéi-tan, eine Kohle, welche ohne Rauch und Geruch verglimmt, wie diejenige von Hsi-nin•hsiën (s. oben S. 347) . Coke wird lan-tan genannt. Als die wichtigsten Grubenorte zur Versorgung der Hauptstadt wurden mir bezeichnet : Po-lan-kóu, 20 li östlich (féi-méi) ; Föng-yi-kóu, So li westlich ; Yii-mönn-kóu, 25 li westlich ; Ho yü-kóu, 3o li südwestlich ; Kiu-niau-k6u, 4o li südwestlich ; von allen diesen Orten kommt féi-tan, féi:méi und pönn-tan; ferner L_iu-tszéyü, 65 li südwestlich, und Hwang-lu-kóai die Kohle von beiden wird als pönn-tan bezeichnet.