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0464 China : vol.2
China : vol.2 / Page 464 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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Ix. CAPITEL. DAS SÜDLICHE SHANSI.

reiche Mühlen zu treiben. Ein Theil des von Süden kommenden Weizens wird in ihnen gemahlen und als Mehl nach dem Norden weiter geführt. Um von hier nach Hó-tshóu zu gelangen, hat man die ersten bedeutenderen Löss-Uebergänge, die aber den von Norden Kommenden leicht erscheinen, zu bewältigen. I)ie Hohlwege sind bis über 200 Fuss tief eingeschnitten. Stellenweise tritt der Löss nicht unmittelbar an den Fluss heran , indem sich sanfter geformtes , aus einem Schichtenwechsel von cementirtem Schotter und Sand bestehendes Land dazwischen schiebt. Darauf liegt geschichteter, sehr kalkreicher See-Löss mit ganzen Bänken von festem Lössmergel. Solche Stellen benutzt die Strasse, um die Schwierigkeiten des Landlöss zu vermeiden. Selten nur tritt anstehendes, den Kohlenschichten angehöriges Gestein zu Tage. Zuletzt steigt man vom Löss nach dem Thal von Hó-tshóu hinab.

3. Die Lösspässe Hsi-yau-ling und Han-hsin-ling. — Der Bach von 16-tshóu kommt vom Hó-shan herab, der im Osten hoch aufragt. Sein Bett ist breit und mit Geröllen von G n e i s s, besonders Ho r n b l e n d e g n e i s s, erfüllt. Aus diesem Gestein scheint der südliche Theil jener Kette fast ausschliesslich zu bestehen.

Bald beginnt der Anstieg . Seine Länge wird zu 48 li , diejenige des Abstieges zu 12 li angenommen. Der Weg führt ganz auf Löss ; aber von einzelnen Stellen blickt man tief in die Schluchten hinab , . und dann ziehen sich buntstreifige Schichtenentblössungen um ihre unteren Theile. Sie gehören der St e i n k o h l e n f o r m a t i o n an, wie die an vielen Orten , befindlichen Gruben beweisen. Man fördert in ihnen eine fast zu Tage liegende, daher schlechte und mürbe bituminöse Kohle, die zu i o bis 3o tsiën für i oo kin verkauft wird. Der Löss ist , wo er diesen Gesteinen auflagert , röthlich gefärbt , unrein , und reich an Mergelknauern , die mehrere Fuss Durchmesser erreichen ; zuweilen besteht er aus einem Agglomerat derselben. Stellenweise sind die Knauern in Lagen angeordnet, und es entsteht dadurch eine scheinbare Schichtung. Je höher hinauf gegen das Hangende , und je weiter weg von dem Grundgestein , desto freier wird der Löss von diesen Beimengungen, und desto reiner treten seine Eigenthümlichkeiten hervor. Wer den Charakter dieser Bodenart in China kennen lernen will , der sollte die beiden in Rede stehenden Pässe sehen. Ich will auf die Einzelheiten hier nicht mehr zurückkommen. Doch mögen unter den mancherlei Skizzen, die ich von den Formen machte, noch die folgenden Querschnitte hier Platz finden. Fig. 9 i stellt einen ungefähr i oo Fuss

tiefen Hohlweg dar, der dicht an der Wand

Hohlweg   eines gegen 5oo Fuss tiefen Lössrisses ein-
geschnitten ist. Fig. 92 gibt ein Bild von

einer der häufigen Stellen, wo die Strasse, um dem kürzesten Weg zu folgen, um das Kopfende (a) eines Risses herumführt. Dicht neben ihr hat dieser schon eine Tiefe von 5 o bis i oo Fuss, und in ganz kurzer Entfernung wächst sie zu mehreren hundert Fuss. Bald wird die Strasse (a—a') von ihrer jetzigen Lage verdrängt sein ; denn es bildet sich vielleicht mitten in ihr ein Lössbrunnen 1) , durch welchen ein ferneres

Wachsen des Risses nach oben stattfindet.

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~

1

Fig. 92.

Die Art und Weise, wie dasselbe vorschreitet , war deutlich an einer Stelle an der

Strasse von L_ uni; -hwa nach ß>ìg-fang fu ersichtlich , welche überhaupt die Eigenthiimlichkeiten der Lössschluchten am grossartigsten zeigt. Von der Stelle (a in Fig. 93), wo die Strasse um das obere Ende eines Risses bog, war eine Treppe von Quadersteinen nach abwärts gebaut. Ihr Zweck

liess sich nicht mehr erkennen ; denn nur die obersten acht Stufen waren wohlerhalten ; die neunte fiel unmittelbar und ganz senkrecht 150 Fuss tief ab.

i) S. Bd. I, S. 114, 115.