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0794 China : vol.2
China : vol.2 / Page 794 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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752

XIV. CAPITEL. GEOLOGISCHE ERGEBNISSE.

Se

DiI

Das Meer ist also offenbar allmälig von Osten her nach dem Inneren vorgedrungen, während das Land langsam hinabsank. Seine Wirkung war nicht von langer Dauer;

denn es sind nur Theile der weicheren-, sandigen und schieferigen Gesteine der

Abrasion unterlegen; an den compact geschlossenen Gebirgen hat diese Halt gemacht, und die festen Gesteine sind schon innerhalb der Terrasse in einzeln auf-

ragenden Riffen stehen geblieben. Auch hat das Meer keinen hohen Stand erreicht.

Denn die Terrasse ist, so weit meine Beobachtungen reichen, nicht mit mächtigeren Meeres-Sedimenten bedeckt ; es finden sich in höheren Niveau's keine abgeschliffenen

Terrassen, und es fehlt bis jetzt überhaupt gänzlich an Spuren mariner Ablagerungen aus känozoischen Perioden. Es lässt sich nur annehmen, dass ein seicht bleibendes Meer die weichen Gesteine in gewissen leicht angreifbaren Districten hinwegnagte und, wie dies gewöhnlich der Fall ist, mit einer Schicht von Meeressand bedeckte, der bei dem Rückzug des Meeres grösstentheils wieder entfernt worden sein mag. Wo ich die Terrassen untersuchte, fand ich sie nur hier und da von einer dünnen Schicht Kies überlagert, der unmittelbar eine Lössdecke trägt. Wenn die ebenen Terrassenflächen nicht einen Meeresboden , sondern die durch fluviatile Erosion ausgeebnete Sohle des ehemaligen Yangtszé-Thales, welches dann in einem höheren Niveau gelegen haben ffsste, bezeichneten , so hätte der Strom die Spuren einer sehr lange andauernden Thätigkeit in unregelmässig ausgewaschenen und wenigstens an dem Fuss der Gebirge mächtigen , geschichteten Kiesablagerungen hinterlassen müssen. Ausserdem werden wir später am Südrand der breiten Verebnung, welche der Ström in seinem Unterlauf durchfliesst, geschichtete Gebilde kennen lernen, welche mit Sicherheit ihre Ablagerung in einem grossen , mit Süsswasser oder Meereswasser gefüllten, flachen Becken verrathen. Dass es das Meer war, welches die weite Bucht erfüllte , und zwar ein Meer mit Ebbe und Fluth , wird durch die Abrasionserscheinungen erwiesen.

Dasselbe Meer, welches in der beschriebenen Weise an seinen Küsten bis zu geringer Höhe über dem jetzigen Niveau des Yangtszé abradirend wirkte, erfüllte wahrscheinlich im Norden des Hwai-Gebirges das ganze Bruchfeld, dessen tief gelegener Boden nun theils mit den Producten der Abrasion, theils mit den durch fluviatile Erosion herzugeführten Massen bedeckt wurdé.

Auf demselben Boden begann die vulcanische Thätigkeit 1) . Ihre Ausbruchsmassen liegen unter dem Schwemmland vergraben und trugen wahrscheinlich in bedeutendem Maass zur Ausfüllung des grossen Beckens bei. Nur die Gipfel einzelner Vulcane ragen jetzt über die Ebene auf. Eine Untersuchung derselben würde werthvolles Material für die Geschichte der letzteren bieten. An dem Fangslzan, einem ausgezeichneten Vulcan, welcher sich nordöstlich von Nanking an der äussersten Ostgrenze des Bruchfeldes erhebt, ist es ersichtlich, dass er nachträglich von Schwemmland eingehüllt worden ist: denn er ist bis zur Höhe von 35o Fuss mit horizontalen Schichten von Kies und Sand umgeben. Der Kies besteht aus

Kan, See

I) S. oben SS. 737 ff.

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