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0189 China : vol.2
China : vol.2 / Page 189 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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BINNENVERKEHR.

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der Einheimische besitzt. Allerdings lässt er die Hälfte der quadratischen Felder in der Front blind. Nur die Zwischenfelder sind Fenster , und diese sind in zwei Hälften getheilt, von denen nur eine fast stets geöffnet ist. Weiter im Süden und Osten, wo die chinesischen Ansiedler , wie es scheint , nur wenig ansässige Bevölkerung vorfanden , wird die mantschurische Bauart mehr und mehr verdrängt. In Mukden ist sie fast ganz verschwunden. Um so reiner ist sie in der grossen Handelsstadt Hsin-min-tun vorhanden. Mit seinen niedrigen Häusern und flachen Profillinien entspricht der Charakter dieses weitläufigen Ortes dem Bild , das man sich nach Beschreibungen von centralasiatischen Städten macht. Geht man von hier weiter westlich nach den Gebirgen hin, so ändert sich das Baumaterial. Steine und Lehm, oder Steine und Ziegeln sind an den Aussenseiten in geschmackvollen Mustern angeordnet. Aber das flache Dach bleibt vorherrschend. Je weiter man der Strasse nach Peking folgt , desto mehr verschwindet der mantschurische gegen den chinesischen Baustil. Aber noch einmal begegnet man dem ersteren in vielen Dörfern in der Ebene von Tshili. Ob er in Zeiten grösserer Völkerströmungen aus der Mantschurei hieher gebracht worden ist , oder ob der Stil einen gemeinsamen Ursprung hat , von dem er nach den Thälern des Liau und des Pai-hö kam, dies muss fernerer Untersuchung vorbehalten bleiben. Seine Eigenthümlichkeiten sind : einmal der Ausdruck, welchen er von dem Bedürfniss nach Luft und Licht gibt , und dann die Art , in welcher er dem Verlangen nach geselligem Zusammensein Rechnung trägt. Das erstere Bedürfniss besitzt der Chinese nur in den beschränktesten Grenzen. Das gesellige Zusammensein liebt er zwar ausser- ordentlich , aber nicht im Haus , wo Alles sich möglichst in kleinen Räumen von einander absondert.

Verkehr.

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Die ganze Mantschurei liegt in demjenigen Gebiet, wo Last- und Zugthiere fast ausschliesslich die bewegende Kraft im Verkehr liefern. Derselbe stereotype zweirädrige Karren, welchen man überall im nördlichen China findet, und welcher sich durch Central-Asien bis nach Turan verbreitet hat , ist vorwiegend als Beförderungsmittel angewendet. Er wird meist mit Maulthieren bespannt , im Local-verkehr auch mit Pferden. Frauen fahren in der Regel mit Kühen. Auch unter den Lastthieren waltet das Maulthier vor. Kameele scheinen in geringer Zahl nach der Mantschurei zu kommen ; Pferde werden überall zum Tragen wenig verwendet , und der Esel spielt, gegenüber manchen Theilen des nördlichen China, eine geringe Rolle. Menschliche Kraft, die im südlichen China unglaublich grosse Lasten durch weite Strecken befördert, kommt im Norden nur im kleinen Verkehr zur Geltung. Was endlich den Verkehr zu Wasser betrifft, so ist er in Shöng-king unbedeutend. Ich erwähnte (S. i27), dass der Liau bis in die Nähe der mongolischen Grenze für flache Fahrzeuge schiffbar sein soll. Auch der Hun-/e $ und die Unterläufe einiger anderer Flüsse werden in beschränkter Weise befahren. Die mittlere und nördliche Mantschurei sind mit Wasserwegen besser versehen. Der Nonni,