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0289 China : vol.2
China : vol.2 / Page 289 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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BEVÖLKERUNG.   2 5 5

kommen verschiedenex Erze in Shantung unterliegt zwar kautn einem Zweifel : aber abbauwürdige Lagerstätten sind noch nicht gefunden worden 1) .

Die einzige Ausnahme ist das Eisen, dessen Erze mehrfach vorkommen. Ich habe selbst nur den Rotheiseiistein des Kohlenfeldes von I-tsleóu fii (S. 184, und das Gemisch von Magneteisenstein und Brauneisenstein in der Nähe von Tsinan-fu (S. i 99) kennen gelernt. Beide Lagerstätten begünstigen die Voraussetzung einer weiteren Verbreitung. Eine Gewinnung des Eisens aus seinen Erzen findet, so viel mir bekannt ist, in Shantung nicht statt. Doch ist es nicht unwahrscheinlich,

dass sich in der Zukunft wegen der Nachbarschaft ergiebiger Lagerstätten vercokbarer Kohle noch eine wichtige Industrie daraus entwickeln wird.

Bevölkerung.

Das Areal von Shantung beträgt nach bisherigen Berechnungen 2775 deutsche Quadratmeilen ; die Bevölkerung wird nach dem Census von 1 812 zu 29 Millionen. und wenig höher in dem von 1842 angegeben. Es stellt sich somit eine mittlere Dichtigkeit von 10454 Einwohnern auf die Quadratmeile heraus. Die Vertheilung ist jedoch sehr ungleich. Wenn man , dem eben beschriebenen Reiseweg aus der Provinz Kiangsu folgend , von U alia -kia yina `S. I 81) am alten Lauf des Gelben Flusses kommt , so findet man Anfangs bis Sii-tsiëu-lisi n eine erstaunlich dichte Bevölkerung. Sie lebt mehr in eng gesäten kleinen Weilern , welche wie Bienenstöcke von Menschen. besonders Kindern, wimmeln, als in grösseren geschlossenen Dörfern. Durch häufig wiederholte Schätzung der Anzahl der Weiler auf eine Quadratmeile, ihrer durchschnittlichen Häuserzahl und der Bewohnerschaft der einzelnen Häuser kam ich zu dem Resultat, dass in diesem Theil der Provinz Kiangsu mindestens 16 bis i 8000 Menschen auf der Quadratmeile wohnen. Nördlich von .Su-tsiën-Iesië i, wo man das .Hügelland betritt. wird die Bevölkerung dünner. Ihre Dichtigkeit ändert sich nicht, wo man bei Liu-ma-tsleze►affig die Grenze von Shantung überschreitet. Aber es ist , als ob man eine andere Race vor sich hätte. Das schmutzige, zerlumpte und bettelhafte Aussehen des Landvolkes von Kiangsu weicht einer angenehm auffallenden Reinlichkeit und Ordnung. welche ein Charakterzug für Shantung im Allgemeinen bleibt, und in ähnlicher Weise tritt eine Verbesserung der Wohnungen ein. Die Menschen leben in geschlossenen Dörfern, oft von städtischem Ansehen , welche grossentheils mit hohen Mauern aus lufttrocknen Lössziegeln befestigt sind. Bei I-tslióii fit ist noch eine mässige Dichtigkeit der Bevölkerung bemerkbar. Nördlich davon ändert sich dies. Sind auch die Dörfer am T7uiag-11 ölen-bó meist gross und volkreich, so kann doch der Boden des gebirgigen Landes im Ganzen nur eine beschränkte Einwohnerzahl ernähren. Sehr

1) Eine 'Zusammenstellung der angeblichen Fundorte verschiedener Erze von Gold, Silber, Kupfer, Blei, Zinn , Quecksilber und Antimon hat `VILLIAMSON in seinem oft citirten Reisewerk (vol. I, p. i 22 —128) gegeben. Die ehrliche Leberzeugung, mit welcher der treffliche Missionar die von den Chinesen ihm gegebenen Nachrichten über das Vorkommen derselben annahm und sich den Reichthum der Lagerstätten ausmalte , hat nicht wenig zur Begründung des Rufes der letzteren beigetragen.