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0119 China : vol.2
China : vol.2 / Page 119 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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VON TA-KU-SHAN NORDWÄRTS.

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Von Ta-ku-shan bis Kau-li-nlönn, dem »Thor von Korea«.

Entfernungen in li:

T a -k u -s h a n To-kóu-tsué 65 Ka-pa-ling 8o Kau- li- na ö nn 4o. Zusammen 185 li oder S51/2 g. M.

~

Die Strasse führt über eine niedere Einsattelung im Quarzitgebirge des Ta-ku-shan

nach dem beschriebenen Wellenland von Thonschiefer mit Eruptivgängen und YungningSandsteinen. In einer Entfernung von 25 li von Ta-ku-shan kommen wir von dem rothen Sandstein auf Gneiss, der einmal von sehr grobkörnigem Granit unterbrochen wird , und einschliesslich desselben in einer Strecke von 15 li herrscht. Dann verlässt die Strasse die offene Landschaft und betritt eine Enge, die auf beiden Seiten von 300 bis 40o Fuss hohen Diorit- Hügeln eingefasst wird. Derselbe tritt nicht unvermittelt auf ; denn schon ehe man sein massenhaftes Vorkommen erreicht, gelangt man zu einigen Gängen desselben im Gneiss und zu Kuppen von Diorit, die jenem aufgesetzt sind. Für 3 g. M. herrscht er allein. Dann folgt abermals Gneiss. Es beginnen nun ganz andere Bilder. Trotz der Felder und der vereinzelten Gebüsche war bisher die Landschaft kahl , und trotz des Wechsels der Formationen eintönig ; denn es fehlte die spontane Vegetation. Mit der Diorit-Enge beginnt diese sich geltend zu machen. Die Seiten derselben sind üppig bewachsen , und aus ihr tritt man in ein liebliches Thal. Eine reiche Gras- und Krautvegetation bedeckt die Gneissgehänge ringsum , und es mehren sich Bäume und Sträucher. Jetzt prangte' die Landschaft im Frühlingsschmuck , und die ganze weitere Reise durch Liautung wurde dadurch zu einer Quelle des Genusses. Die Reize nahmen zu , je weiter ich nach dem Inneren kam. Die Bevölkerung ist zu spärlich , um das Holz als Brennmaterial verbrauchen zu können , und die Entfernung vom Meer ist zu gross, um es nach den Küstenorten zu bringen. Daher finden sich, besonders in den weniger zugänglichen Gebieten, noch frische grüne Laubholzwälder.

Hinter To-kóu-tsze überschreitet die Strasse den Ta-Yang-ho. und folgt dann einem

Nebenfluss desselben, an welchem eine Reihe von Thälern und Thalkesseln, durch Engen unterbrochen , auf einander folgen. Die Thalböden sind fruchtbar und mit Feldern bedeckt. An ihren Rändern sind die Häuser, der Bewohner zerstreut , im Schatten von Bäumen mit erstaunlicher Blattfülle. Dann folgt ein Kranz von anmuthigen Hügeln, und darüber ragen in grösserer oder geringerer Entfernung die höheren Kämme auf. Diese sind eine zahme Wildniss , insofern ihnen schroffe Formen fehlen , das Weideland aber, mit denen die langen Gehänge bedeckt sind , unbenutzt ist und von wilden Thieren, unter denen auch der Tiger vorkommt, bewohnt wird. Der Mensch hält sich ausschliesslich an die Thalböden. Alles Gebirge besteht aus Gneiss und Gneissgrani t. Letzterer waltet vor , und der Gneiss ist gewissermaassen nur als eine Abänderung von ihm zu betrachten. Die ausgedehnten Kämme zur Linken tragen die Namen Lo-ku-shan und

Tsh-shan; für den langen Rücken zur Rechten scheint ein einheitlicher Name nicht zu existiren.

Ka-pa-ling ist ein Dörfchen auf der Höhe des gleichnamigen Passes , welcher von

dem Gebiet. des Ta-Yang-hó nach demjenigen des .17a-he-kiang führt. Kurz vorher überschreiten wir eine Weitung des Thales , in dem wir aufwärts wanderten. Die Strasse nach der 13o li entfernten Stadt Hsiu-yen folgt ihm nach Westen. Bei dem kurzen Anstieg nach dem Kapaling-Pass bietet sich wieder ein grösserer geologischer Wechsel. Zur Linken ragen Felswände des Korea-Granit es auf. Der Gneissgranit, auf dem die Strasse noch hinführt , wird von Diorit e n durchsetzt , die sich über ihn ausbreiten , und es erscheinen Blöcke von dunkelgrauem Q u a r z i t. Der Pass selbst bildet ein reizendes Défilé an der Grenze des Quarzites mit dem Korea-Granit. Jenseits kommt man in ein etwas einförmiges Thal hinab , in welchem das letztere Gestein zur Linken, der Gneissgranit zur Rechten herrscht , Beide zu i 5oo Fuss über der Thalsohle aufragend.

Die Richtung ist ONO. Bald sieht man in der Mitte des Thales, gerade vor sich,

das gigantische Granitmassiv des berühmten Fing-hwang--shan , oder Phönixberges , aufsteigen. Es erhebt sich wie ein Riesen-Castell steilwandig aus dem Boden und ist nach oben in Thürme und Pyramiden aufgelöst , wie man sie sonst am Granit nicht zu sehen gewohnt ist. Selten begegnet man einem so charakteristisch geformten und durch seine

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