National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF Graphics   Japanese English
0433 China : vol.2
China : vol.2 / Page 433 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

 

BILDUNG DER THALBECKEN.

395

Z

dehnung und überraschender Vollkommenheit bietet sie das Great Basier in Nord-America 1; . Als ihre Ursachen nahm ich die mit der Gebirgsfaltung , den vulcanischen Ausbrüchen und anderen Vorgängen zusammenhängenden Bewegungen des Bodens an . wenn sie unter einer das gleichzeitige Vorschreiten der Erosion ver hindernden Decke stattfanden 2) . Da in unserem Fall die Gesteinsausbrüche in der Jura- und Tertiär-Periode offenbar in engem Zusammenhang mit den Gebirgsverschiebungen stehen , so darf man vielleicht annehmen , dass die Bodensenkungen. welche den Ausbruchsperioden zu folgen pflegen, sich am intensivsten entlang den Bruchlinien äusserten, so dass jede Verschiebung die Tendenz hatte , das Verhältniss von Gebirgszügen und trennenden Theilen stärker hervortreten zu lassen. PUMPELLY hat neuerdings auch auf die tiefgreifende , unter einer Vegetationsdecke stattfindende seculäre Zersetzung der Gesteine und die nachträgliche Entfernung des zersetzten Materials durch Eis oder Wind als eine Ursache der Beckenbildungen hingewiesen 3) . So hohe Beachtung dieses Moment verdient , und so viel Geltung es auch in unserem Fall haben mag, reichen doch meine Beobachtungen nicht hin, um seine Rolle im Einzelnen erkennen zu lassen.

Die Verwerfungen und Beckenbildungen sind von besonderer Bedeutung für die Verhältnisse der Ansiedelung und des Verkehrs. Wenn die Sinischen Schichten noch ungebrochen plateauartig lagerten, so würde das in Rede stehende Gebiet ein Hochland mit schroff eingerissenen Schluchten bilden ; der Charakter des NTankóuGebirges würde bis an die Grenzen desselben fortsetzen, und es würde für menschliche Niederlassungen nicht mehr Raum als dort geboten sein. Wären nur die staffelförmigen Längsverwerfungen vorhanden, so würden zwar die Längsthäler existiren, aber der Verkehr quer gegen die Streichrichtung würde ungemein beschwerlich sein , da eine Reihe von Ketten zu übersteigen sein würde. Die wichtigsten Verkehrswege wurden erst durch die grossen Querverwerfungen ermöglicht ; vor Allem konnte dadurch die grosse Strasse von Peking nach Kalgan wesentlich auf ebenem Boden geführt werden und die Hauptarterie bilden , von der andere Verkehrswege sich in der Richtung der Längsverwerfungen abzweigen. Eine ähnliche Wichtigkeit hat die tiefe Einsenkung des Beckens von Ta-tung-fu. Weitere Beispiele der Bedeutung der grossen Verwerfungen für Ansiedelung , geschichtliche Vorgänge und Verkehrsverhältnisse werden sich im südlichen Shansi mehrfach bieten.

Der Mensch in den Chinesisch-Mongolischen Grenzgebieten.

Wir haben am Eingang dieses Capitels die Rolle der Uebergangslandschaften von Tshili und Shansi im Gang der Geschichte skizzirt. Nachdem wir nun den Oberflächencharakter und die innere Structur derselben Länder kennen gelernt haben. richten wir noch einmal den Blick auf ihre Bewohner, und zwar vom ethnographi-

1; S. Bd. I, S. 176 ff.   2) S. Bd. I, S. III-113.

3! PUMPELLY , The relation of secular rock-disintegration to Loess , Glacicíl drift and Rock-basins ; Am. 7ourn. of science and arts, vol. XVII, Febr. 1879.

s-