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0544 China : vol.2
China : vol.2 / Page 544 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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506   XI. CAPITEL. DIE PROVINZ HÓNAN.

gebrauchte Strasse Hó-nan fu direct mit der Provinzialhauptstadt Kai föng fu verbindet. Es war damals meine Absicht , auf der westlichen Strasse über Tung-kwan nach Shansi zu gehen. Allein die Furcht meines Personals vor den mohamedanischen Rebellen in Shensi machte dieses Project unausführbar , und ich beschloss, auf anderem Wege in die Provinz Shansi einzudringen, zunächst aber, noch so viel als möglich von den Ausläufern des Sung-shan kennen zu lernen. Zu diesem Zweck folgte ich der vierten der genannten Strassen am Lo-hó hinab, und dann Tiber Kung-hsiën nach Sz -shui-hsiën.

Von Hó-nan fu nach der Fähre fiber den Hwang-hó bei Sz'-shui-hsiën (den i8ten bis 2 orten April) .

Entfernungen in li :

Hó -nan -fu — Pai-ma-sz' 20 ; — Yen -shi -1r s i ë n 6o ; — Sun-kia-wan 18 ; — Örr-shi-li pu 22 ; - Ku n g - h s i ë n 20 ; - (Ausflug nach den Kohlengruben von Kung-lrsit u 6o) ; — S z'- s hui hsiën 6o;Sz'-slrui-kóu 5. — Zusammen (ohne den seitlichen Ausflug) 2os li oder 611/2 g. M.1)

Im 'hhal des Ln-hó sind deutlich von einander geschieden : die Alluvialebene des Flusses, eine niedere Lössterrasse zu beiden Seiten , und die in steilen Terrassen ansteigenden , ebenfalls aus Löss bestehenden Thalwände. Die Breite zwischen den letzteren ist bei Hö-nan-fu ungefähr 9 g. M. ; bei Yen-sz'-hsiën beträgt sie nur noch die Hälfte. Die nördliche Einfassung wird von dem Ti-mang-shan, einem 400 bis 800 Fuss hohen, plateauartig abgeflächten Rücken , gebildet , welcher das Thal des Lö-hö von dem des Hwang-hö scheidet. Ich stieg gegen 30o Fuss über der Thalsohle aufwärts und befand mich noch fortdauernd im Löss. An den senkrechten Wänden der untersten Stufen desselben sind viele tausende von Wohnungen in dem gelben Boden ausgehöhlt. Hier ist derselbe sehr porös, gänzlich ohne Spur von Schichtung und reich an Schneckengehäusen. Die Ebene des Alluviums, welches nur aus feinen, dem Löss entnommenen Bestandtheilen

besteht, ist ein blähender Garten. Zwölf Fuss unter der Oberfläche kommt man überall auf das Sickerwasser, und daher befindet sich auf jedem Feld ein Brunnen. Es mag vielleicht

ein Rest uralter Cultur sein, dass hier eine der vollkommensten mechanischen Constructionen verwendet wird , die ich in China gesehen habe. Eine Kettenpumpe , die über ein verticales Rad läuft, dient zum Heben des Wassers. I)as Rad wird mittelst eines zweiten horizontal gestellten eisernen Zahnrades gedreht. Ein Esel ist hinreichend , um die Maschine zu treiben und einen grössern Feldercomplex zu bewässern. Die Aecker waren mit Weizen bestellt und prangten im üppigsten Grün, während ringsum die trockne Jahreszeit sich noch in der 'allgemeinen Oede der Vegetation bemerkbar machte. Der Lö-hö hat die Eigenschaft des Nil , die Alluvialebene alljährlich zu überschwemmen und eine neue Schicht des gelben Bodens abzusetzen. Ist das Wasser abgelaufen , so erhält man eine Ernte von Sorghum ; dann folgt die Weizensaat. Fruchtbäume , besonders Pfirsich und Birnen, sind in Reihen auf den Feldern gepflanzt. Es gibt keine Häuser auf dieser Ebene , da die ganze Bevölkerung auf, oder vielmehr in den Stufen des Abfalls der Lössterrasse lebt.

Ich folgte dem immer schmäler werdenden Thal bis zu dem Dorf Örr-shi-li pu, welches in einer engen Lösskluft liegt und nur aus Höhlungen in demselben besteht. Auch das Gasthaus ist eine tief in die Wand eingegrabene Höhlung , geräumig genug zur Unterkunft für die Pferde und Wagen einer grossen Zahl von Reisenden. Für die Aufnahme der letzteren dienen kleine Zellen an den Seiten des Hauptraumes.

Kohlengruben von Kung-hsiën. — Von hier unternahm ich einen Ausflug nach den zu dem District von Kung-hsiën gehörigen Kohlengruben, welche 3o li südöstlich von dem Dorf liegen. Als ich i000 Fuss über den Lö-hö gestiegen war, befand ich mich noch immer im Löss , und hier erst begannen die tief eingeschnittenen Klüfte und Bachbetten dessen Liegendes zu erreichen. Um das nun folgende. Kohlenvorkommen klarer zu stellen , fasse ich kurz die fragmentarischen Beobachtungen zusammen , welche ich über die Gruppe des Sung-shan anzustellen vermochte. Von wo immer ich dieselbe

I) Die Fortsetzung dieses Weges nach Tsing-hwa und Hwai-king fn wurde oben S. 398 ff. beschrieben.