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0107 China : vol.2
China : vol.2 / Page 107 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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KOHLENFELD VON WU-HÓ-SHUI,

75

Während die dunklen Quarzsandsteine des tieferen Systems nur Graswuchs tragen , und der Baumwuchs sich dort auf Weiden und Pappeln in den sandigen Thalfurchen beschränkt, findet sich auf den Schiefern eine reichere Vegetation , und um Fu-tshóu breitet sich — ein erfreulicher Anblick — ein ganzer Wald von Fruchtbäumen aus.

Südlich vorn Fu-tshóu-S; steigen erst vereinzelte Hügel zu 400 bis 800 Fuss auf, zwischen welche die Thalebene sich verzweigt. Dann vereinigen sie sich zu einem zusammenhängenden Zug. Das erste Gestein an der Strasse ist ein starrer geschichteter R i f f q u a r z , den ich ausserdem nur aus der Nähe von Töng-tshóu fu (Shantung) kenne.

Dann folgen feste Sandsteine und Quarzite, welche SW— NO streichen und 4o   6o"
NW fallen. Sie werden von Schiefem , die denen des vorher beschriebenen Systems ähnlich sind, unterteuft. In dem nächsten, abermals durch ein sandiges Thal getrennten höheren Zug liegen ebenfalls die Schiefer zu unterst, aber mit umgekehrtem Fallen, und über ihnen lagern feste Sandsteine und Quarzite , die amphitheatralisch nach Süden einfallen. Auf der Höhe des Passes liegt das einsame Wirthshaus Tshau-ti-tiën. Von hier aus werden die Verhältnisse schwieriger. Die Lagerung wird etwas wellig, das Streichen geht von NO—SW in N—S Tiber ; das Fallen ist SO und O. Ueber den festen erscheinen dünnschichtige , mürbe , thonige S a n d s t eine, und darauf eine mächtige Reihe von Schi e f e r t h o n en und bunten verhärteten , nicht schiefrigen Thonen , welche von denen bei Fu-tshóu verschieden zu sein scheinen ; dann folgen , in allmäliger petrographischer Entwickelung, wieder mürbe , thonige Sandsteine von braunen und grünen Farben ; nach oben werden sie etwas fester. Die Schichten sind 4 bis 6 Zoll mächtig, von weissen und grauen Farben, aber unrein, und daher verschieden von den reinen Quarz

sandsteinen bei Tshau-ti-tiën.

Die ganze Reihe der Formationen südlich Untersuchung. Da ich ihnen hier zum ersten schlisse häufig unterbrochen waren vermochte gewinnen.

von Fu-tshóu bedarf einer eingehenderen Mal begegnete , und die Schichtungsaufich keine Klarheit fiber die Lagerung zu

Kohlenfeld von Wu-hó-shui (Mai 27-28).

F.

Während man noch auf den Köpfen dieser verschiedenen Schichten geht , erblickt man schon zur Rechten (westlich) einen hohen , durch starre Formen sich zeichnenden Kalksteinberg mit westlich fallenden Schichten, der einen Wechsel der Formation andeutet ; und bald sieht man ihn gegen Süden in einem längeren Zug fortsetzen. Durch eine Wendung tritt die Strasse in das Kalksteingebirge hinein. Bei dem Eingang scheint Sandstein conform den Kalkstein zu unterlagern ; aber im Allgemeinen scheint doch der letztere regellos über das vorhergehende Schichtensystem überzugreifen. Streichen und Fallen wechseln an den Gehängen ringsum. Auf einem Pass von geringer Höhe übersteigt man den kleinen , klippigen Zug und gelangt jenseits auf eine tiefgelegene Verebnung , in welcher aus salzigem Thonboden die Schichtenköpfe des Kalksteins in lange parallele Leisten abgesondert aufragen. Sie streichen NW—SO und fallen SW. In letzterer Richtung fortschreitend, erreicht man bald das Hangende , das einen 5 li breiten, niederen Rücken bildet, und kommt an dessen Südseite nach dem Dorf Wu-hó-shui (Fünf-Fluss-Gewässer). Es steht am Rand eines Salzmarsches, welcher in Front (südlich) bis an einen isolirten, 7 oo Fuss hohen Kalksteinzug reicht. Im Osten und Westen fällt derselbe nach Meeresbuchten ab , die auch den Salzmarsch zu beiden Seiten begrenzen. Das kahle Feld liegt nur wenige Fuss über dem Meer, aus dem es erst kürzlich gehoben worden ist , und hat ein Areal von ungefähr 4 geogr. (1/4 deutsche) Quadratmeilen. In ihm befinden sich die Kohlenbergwerke von Wu-hó-shui, die am günstigsten gelegenen von ganz China. Denn hier greift das Meer in einer tiefen Bai , welche auf den Seekarten in ihrem äusseren Theil Society-Bay, in ihrem inneren Port Adams genannt wird, tief und mit vielen Verzweigungen in den Gebirgsbau hinein , und die Dschunken können unmittelbar anlegen, um, die Kohle zu landen.

Verfolgen wir, ehe wir den Bergbau betrachten, etwas näher das Schichtenprofil auf der von Norden her kommenden Strasse, so haben wir zu unterst :

I) Kohlenkalkstein, Str. NW—SO, F. 3o-4o° SW. Mächtigkeit 1200 Fuss. Ich fand keine Versteinerungen darin ; doch gleicht er genau dem später zu beschreibenden Kohlenkalk von Shantung.