National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF Graphics   Japanese English
0667 China : vol.2
China : vol.2 / Page 667 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

 

10

DER ÖSTLICHE KWENLUN.   62 5

7. Der Ki-liën-shan , oder Nan-shan , welcher nach der Einsenkung des Y7imönn-kwan abfällt.

Von diesen Gebirgsketten erscheinen die drei ersten fest gezeichnet und von hoher orographischer Bedeutung. Dasselbe dürfte hinsichtlich der siebenten der Fall sein. Die vierte, fünfte und sechste heben sich weniger scharf hervor. Gerade über sie dürfen wir in kurzer Frist durch die wichtigen Expeditionen von PRJEWALSKI und Graf BELA SZÉCHENYI vollkommenen Aufschluss erwarten.

Es wurde bereits darauf hingewiesen , wie die nördlichste (7te) Kette nach Osten hin zuerst ihr Ende zu erreichen scheint , die nächstfolgenden (6te und 5te) etwas weiter fortsetzen, aber östlich von dem Thalbecken von Lan-tshóu fir, in das sie abfallen, wahrscheinlich nicht wieder erscheinen, während die 4te im Süden von Lan-tshóu-fu vorüberzieht , aber auch keine grosse Erstreckung hat. Die beiden mächtigsten Ketten , den Hsi-king-shan und den Min-shan , hingegen durften wir als diejenigen betrachten, welche sich weiter östlich zum Tsin-ling-shan entwickeln. Der ersten Kette endlich liess sich nur eine kurze Erstreckung zuschreiben , da in der östlichen Fortsetzung ihres Streichens andere Gebirge auftreten , die von SW nach NO gerichtet sind.

Das im Meridian des Khukhunoor und am Oberlauf des Hwang-hó in besonders grosser Breite entwickelte System der Kwenlun-Ketten wird somit in demjenigen von Lan-tshóu-fu sehr erheblich reducirt. Nur zwei von den sieben Stämmen setzen östlich fort , und aus der gegenwärtigen Vergleichung der Thatsachen bin ich geneigt zu schliessen, dass auch der Min-shan seinen Platz an SW—NO streichende Ketten überlassen muss , und der Hsi-king-shan allein den Stamm des Tsin-ling-shan, und zwar des nördlichen Theils desselben is. S. 587), darstellt.

Betrachten wir den Tsin-ling-shan morphographisch , so ist er ein breites, einheitliches Gebirge ; zergliedern wir ihn morphologisch , so zerfällt er, wie wir sahen , in eine nördliche und eine südliche Hälfte. Die erstere hat das Streichen des Kwenlun, in der südlichen waltet die Richtung WSW—ONO, und dieser folgten wir , als wir die dem Hauptgebirge im Süden sich anschliessenden Ketten von Han-tslzzrngfzr bis an die Grenze des Rothen Becl ens von Sz'-tshwan durchwanderten.

Das grosse morphologische Gesetz , nach welchem das östliche Tibet an der Stelle , wo der Tangla sich dem Kwenlzaz anschaart , und von dort weiter gegen Osten, gebaut ist, und nach welchem ein Theil der grossartigsten Gebirgswelt der Erde sich zu gliedern scheint , ist somit an dem Weg über den Tsin-ling-shan in kleinem Maassstab ausgeprägt. Was sich dort über weite Länderräume vertheilt und ein anscheinendes Gewirr der wildesten Berg- und Thal-Landschaften hervorbringt , das ist hier auf den Raum eines Breitengrades zusammengedrängt. Daher auch ist hier der Schlüssel zum Verständniss ausgedehnter Gebiete, und dies dürfte die Ausführlichkeit rechtfertigen, mit welcher wir, trotz der unvollkommenen durch mein Beobachtungsmaterial gegebenen Grundlage , die die Tektonik betreffenden Fragen behandelt haben. Es wird sich zeigen , dass die eingehende Erkenntniss der Erscheinungen an der Strasse aus dem Thal des Wéi über Han-tshung-fu

v. Richthofen, China. II.   40