National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF Graphics   Japanese English
0471 China : vol.2
China : vol.2 / Page 471 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

 

HOCHEBENE VON TAI-VUEN-FU.

433

afl

ft

10

ich die Ebene verliess. Indess geniigte , nach der vorher gewonnenen Kenntniss südlicherer Gegenden , der Anblick der Gehänge , um nach dem Charakter der Formen

vielfach Gesehenes wiederzuerkennen. Die nahezu horizontale Höhenlinie zeigt das Pla-

teau an , und an den hier und da sichtbaren Schichtenabbriichen gibt sich die söhlige Lagerung kund. Schluchten durchsetzen es und lösen den Abfall in mehrere Vorsprünge

von gerundeten Formen auf. Obgleich Löss die Oberfläche grossentheils zu bedecken

scheint , machen es doch die Formen der Gehänge zweifellos , dass das Plateau selbst aus den Ueberkohlensandsteinen besteht. Es ist offenbar die Fortsetzung desselben (S. 414

bis 416 beschriebenen) Plateau's, das ich früher zwischen Tai-yang und dem Becken von lind yang fu überschritten hatte, und das wir bereits im Eingang (S. 404) als das zweite Plateau bezeichneten. Ich zog möglichst genaue Erkundigungen ein und erfuhr von einem meiner eigenen Leute , dass man auf der Strasse im Thal des Tsin-shui über Tsin-tshóu nach Ping-yau fortdauernd durch die gleiche Art von Schluchten gehe , wie ich sie mit ihnen in dem Becken jenes Flusses selbst durchschritten hatte , der Pass aber, ähnlich wie dort , Tiber die Höhe des Gebirges führe. I)en sicheren Beweis für die Richtigkeit der Deutung erhielt ich , als ich aus dem Becken von Tai-yuén-fu nach Osten wanderte. Leider gelang es mir nicht , mit Sicherheit festzusetzen , - wie weit die kohlenführenden Schichten im unteren Theil der Gehänge gegen das Thal noch anstehen. Zwar wurde mir gesagt , dass in einigen Schluchten unfern des Thalrandes Kohlengruben seien ; allein den Beweis davon hatte ich nur im ersten Theil des Weges , da Tshanglran-tsheiurr , Pirrg yau-hsiën und Hung span-tsrin ihren Bedarf an Kohle von Süden her beziehen. Aber Ki-hsiën und Ilsir-kóu-hsiën erhalten ihn von Nordwesten. Wenn es schon hieraus wahrscheinlich ist, dass östlich von den Gruben, welche die erstgenannten Orte versehen — dieselben liegen 5o bis 6o li südwestlich von Ping-yau , am Fuss des Hund span — die kohlenführenden Schichten unter dem Niveau liegen , in welchem die Ebene an den Gebirgsabhang herantritt , so wird diese Vermuthung durch den Umstand bestärkt, (lass Glas Sandsteinplateau nur i 200 bis i 5oo Fuss Tiber die Ebene ansteigt. Da nun der obere Theil der Formation wahrscheinlich nicht fehlt , so sollte ihre untere Grenze tiefer liegen , als das Thal. Durch Schachte von wenigen hundert Fuss Tiefe würde man mithin die ganze Reihe der Flöze in horizontaler Lagerung anschlagen.

Was mm die Ebene selbst betrifft, so ist auch ihr südöstlicher Theil sehr fruchtbar, da in i 2 bis 15 Fuss Tiefe Wasser zur Berieselung angetroffen wird. Sie ist hier mit wohlgebauten Dörfern besetzt. Der bedeutendste Ort ist Tshang-lan-tslrünn , das früher ein Fir gewesen sein soll. Es wird hier ein beträchtliches Geschäft mit Eisengusswaaren getrieben. Das Roheisen kommt aus Lu-ngcrrr frr und wird mit Coke geschmolzen. Pingyau ist ein reicher Handelsplatz. Hier mündet einer der beiden oben (S. 399) erwähnten Saumwege , welche aus dem Gebiet von Hwar-kin, frr nach der Ebene Tai-1'&'rr. führen. Die Güter des südlichen China kommen auf Maulthieren und werden, soweit sie für das nördliche Shansi , die Mongolei oder Sibirien bestimmt sind , nun auf Kameele geladen. Ausserdem ist in Ping yarr eines der Centren für die Versorgung der grossen Bevölkerung des Thales von Tai-yuén.

Bei Ping-yau endet die Region , wo das Grundwasser leicht erreichbar ist. Da es lange nicht geregnet hatte, so war der lehmige Boden hart und trocken wie eine Tenne. År-hsien ist daher ein kleinerer und ärmerer Ort als die vorhergehenden Städte. Eine Bedeutung hat es nur durch einen grossen Markt mit mongolischen Pferden , der hier jährlich abgehalten wird. Bald beginnen auch Strecken sehr feinen Sandes. Wo immer ein Fluss aus (lem Miërr-sparr (hier auch IVan-sharr genannt) herauskommt, ist ein breiter Strich Landes mit Dämmen eingefasst. Jetzt waren die Bäche klein. Aber wenn es regnet , führen sie beträchtliche Wassermassen , die sich wegen des sehr geringen Gefälls ausbreiten, wo sie die Ebene erreichen, und den Sand darüber ablagern.

I)ie Strasse lässt die grosse Stadt Yüi-tszé-hsiën rechts liegen und erreicht bei dem Oertchen Hwang-hó den Rand der Ebene. Hier haben wir die Rundreise beinahe vollendet ; denn in geringer Entfernung nordwestlich , am Abhang hin , erreicht man Taiyuén fu .

v. Ri chtho fe n, China. II.

28