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0116 China : vol.2
China : vol.2 / Page 116 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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III. CAPITEL. GEOLOGISCHE BEOBACHTUNGEN IN LIAU—TUNG.

Gesteine von grüner und rother Farbe. Zugleich nehmen die Sandsteine , wie dort, einen Tuffcharakter an. Wieder verschwindet die Formation. Auf Gran i t führt die

Strasse nach einer breiten Verebnung herab, aus welcher ein starrer Felscoloss , der TaKu-shan, oder Grosse Waisen-Berg, aufsteigt. Weithin ist er in der Landschaft als eine Marke sichtbar. An seinem Fuss liegt schön und malerisch die gleichnamige Hafenstadt, im Mündungsgebiet des Flusses Ta- Yang-h2$.

In dieser letzten Strecke ist das Land noch immer fruchtbar und reich angebaut, wenngleich nicht mehr so sehr wie im Westen von Tshing-tai-tszM. Der Ackerbau beschränkt sich auf die Thaler , die Verflächungen zwischen den Granitkuppen und die sanfteren Gehänge der letzteren , wo der Granitgrus mit einer 12 bis i 8 Zoll dicken Humusdecke bekleidet ist. In kesselartigen Vertiefungen des Granits liegen Torfmoore.

Ta-Ku-shan (7ten Juni) .

Der Berg dieses Namens, den ich in frühester Morgenstunde bestieg, um die Sonne über Korea aufgehen zu sehen, ist nur ungefähr i 000 Fuss hoch. Er besteht aus Quarzit ohne erkennbare Schichtung und ist ungemein rauh und wild. Felswände und Zacken starren auf. Dazwischen aber sind mit Eichen bestandene Schluchten , in deren tiefem Schatten Tempel malerisch angebracht sind. Gras und Kräuter wachsen üppig und sprossen aus jeder Felsritze. Von dem Gipfel geniesst man , wegen der isolirten Lage des Berges , eine weite und lehrreiche Rundsicht. Im Süden bildet das Meer eine flache, wenig verzweigte Bucht, in welche der Ta-Yang-mündet. An seiner letzten Windung liegt zu Füssen die Stadt ; vor ihr , im Fluss , ankern eine Menge kleiner Dschunken, welche nicht mehr als 3 Fuss Tiefgang haben , da sie sonst nicht über die schlammige Barre kommen könnten. Nach Südost begrenzt die Küste eine Ebene, aus welcher einzelne Hügel inselartig aufragen. Es ist die Mündungsebene des Ya-lu-kiang, des grossen Stromes von Korea. Bis zu ihm heran reicht jene ioo li breite Zone neutralen Gebietes, welches zwischen den Grenzen von China und Korea liegt , und in dem jede Ansiedelung untersagt ist. Von OSO bis NO breitet sich ein wellig-hügeliges Land aus , von ähnlichem Charakter wie der Küstenstreif von Liautung, den wir eben durchwanderten. Es beginnt unweit unsres Standpunktes und erstreckt sich mit gleichem Charakter bis in weite Ferne ; die einzige Abwechselung darin bieten eine Menge gerundeter Kuppen von 400 bis 600 Fuss Höhe. Am fernsten Horizont erspähte ich mit dem Teleskop die Umrisse hoher Gebirge in Korea , in der ganzen Ausdehnung von NO bis OSO. Sie haben sämmtlich gerundete Formen und unterscheiden sich dadurch von den höheren Gebirgen von Iiautung. Die auffälligsten Umrisse erscheinen in NOzN, in einer Entfernung von 4o g. M. Ich überzeugte mich auf der Weiterreise, dass sie dem aus Korea-Granit bestehenden Föng-hzaang--shan angehören. Daran schliesst sich gegen Westen die ganze Mannigfaltigkeit der Gebirgswelt von Liautung. Ein grosser Theil derselben wird vom Lo-ku-shan verdeckt. In langen Kettengruppen lassen sie sich verfolgen, wie sie

Fig. 14. Ansicht des Ta-ku-shan oder grossen Waisenberges von Westen.