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0585 China : vol.2
China : vol.2 / Page 585 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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DIE FESTUNG TUNG-KWAN.

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gehalten ; aber nur zweimal machten räuberische Banden , die aus ihnen hervorgingen , vorübergehende Einfälle in Shensi. Der mohamedanische Aufstand hingegen , welcher von 1862 bis 1871 im nördlichen Shensi wüthete und die grösste Zerstörung mit sich brachte , hat niemals den Tsin-ging -slzarz überschritten. In Hinsicht auf Producte und Verkehr sind die beiden Gegenden ganz getrennt. Die Entfernung des II rt'i-Thales von Han-tslzung fu ist so gross wie diejenige von Genf nach Turin, oder von dem Nordfuss der bairischen Alpen nach-Trient. Die natürliche Scheidung, welche das Gebirge hervorbringt , ist nicht geringer als diejenige, welche die Alpen verursachen, und die Hindernisse, welche es dem Verkehr setzt, sind nicht durch Strassen, wie diejenigen über den Mont Cenis , den St. Bernhard und den Brenner, ausgeglichen worden. Daher gilt den Bewohnern des Wéi-Thals die Gegend von Han-tshung-fu als ein ferngelegenes Land und eine Art von südlichem Paradies , aus dem sie die kostbaren Producte einer wärmeren Sonne , wie Orangen, Ingwer und Zucker, erhalten.

Wir werden wegen dieser Zweitheilung des Landes und des gesonderten Charakters der breiten Scheidewand zwischen den beiden Abtheilungen die Provinz Shensi in einer Reihe von Abschnitten betrachten , welche sich theils auf die einzelnen getrennten Gegenden, theils auf ihr gegenseitiges Verhältniss, und theils auf ihre Stellung zu den grossen sich an sie anschliessenden Erdräumen beziehen. Wenn auch nach den Regeln strenger geographischer Systematik die Betrachtung der Südhälfte der Provinz erst in den Rahmen des folgenden Bandes dieses Werkes gehören sollte, so wird es sich doch zeigen, dass ohne Hinzuziehung derselben der Bau des für den Gesammtüberblick wichtigsten Gliedes, nämlich des Tsin-ling-shan, nicht verstanden werden kann. Wir beginnen mit dem nördlichen Shensi und werden am Schluss auf dasselbe zurückkommen.

I. REISE IM FLACHLAND DES WÉI-THALES , VON TUNG-KWAN ÜBER HSI-NGAN-FU NACH PAU-KI-HSIËN.

z. Von der Festung Tung-kwan bis Hsi-ngan-fu (den 3 osten December 1871 bis 3ten Januar 1872).

Entfernungen in li:

Tung-kwan-ting — Tempel Hwa-yin-miau 4o ; — Hw a -y in - hsiën 5; — Hw a - t s h 6u 65 ; Tshi-shui-tshönn 24 ; — íVé i - n a n -hsiën 3o; — Liang-tiën pu io ; — L i n - t u n g - hsiën 56 ;

— Pa-kiau-pu 15; — Hsi.-nga n-frr z5.   Zusammen 270 li oder 8i g. M.

Tizng kwan, eine für chinesische Verhältnisse bedeutende Festung , für die aber die Natur mehr gethan hat als die Kunst , beherrscht den Eingang aus der Ebene des Wéi zu den oben (SS. 52o, 52 i) beschriebenen Lössengen. Die gegen den Hwang-hó gerichtete Frontmauer, ein starkes und schönes Bauwerk, zieht in ungefähr 11/2 Kilometer Länge auf dem Rand einer so Fuss über dem Fluss gelegenen und steil nach ihm abfallenden Terrasse hin. Auf dieser Stufe steht auch der grösste Theil der Stadt. Die Mauern, welche sie umfassen, steigen hoch an dem Terrassenabfall des Löss hinan und sind nur zum Theil sichtbar , da sie sich durch Schluchten winden. An der Ost- und Westseite geschieht auf der untersten Terrasse der Eingang durch zwei mächtige Thore. Die Besatzung bestand jetzt in 4 Bataillonen Infanterie zu je s oo Mann und ein wenig Artillerie. Die

v. Richthofen, China. II.   35

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