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0475 China : vol.2
China : vol.2 / Page 475 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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ÜBERSICHT DES ANTHRACITGEBIETES.

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haben, so lässt man, wie bei Tai yang, den Haufen abkühlen und nimmt vier Tage nach dem Anblasen die Tiegel heraus , während im anderen Fall der flüssige Inhalt auf eine ebene Fläche ausgegossen und ein hartes weisses Eisen in i Zoll dicken Schalen gewonnen wird.

Das Product wird nun auf die beiden unteren Terrassen herabgeworfen. Auf einer derselben bereitet man durch Umschmelzen nach der gleichen Methode Gusswaaren, während auf der anderen gefrischt wird. Da man hierzu einen stärkeren Zug braucht, so wird der Frischplatz in die Lössterrasse hineingebaut, und diese ist mit einem engen cylindrischen Schacht durchbohrt, welcher als Esse dient.

Ausserdem braucht man nur noch einige Lösshöhlen. In einer werden die Schmelztiegel gemacht ; in einer zweiten werden sie getrocknet , in einer dritten gebrannt , und in einer vierten finden ein oder zwei Dutzend Arbeiter Wohnung und Verpflegung.

Eine andere wichtige Industrie der Gegend ist die T o p fer e i. Die besten Thone haben eine röthlichblaue Grundfarbe und sind buntgefleckt. Sie finden sich, wie in Poshan (s. oben S. 203) und Tai-yang (s. oben S. 41i), als unregelmässig gestaltete Einlagerungen im Kalkstein, vorzüglich in demjenigen, welcher die tiefsten Flöze zunächst unter-teuft. Besondere Berühmtheit hat eine Art sehr dünner, aber fester und klingender Gefässe mit Graphitglanz, welche in grosser Masse nach Peking kommen. Sie werden ausserdem nur noch in Po-shan (s. oben S. 2071 angefertigt. Der genauere Ort bei Ping-ting-tshóu, wo man sie bereitet, wurde mir nicht bekannt.

Der weitere Weg von Shwo-fang-tsun nach Loping führt gegen Süd, über mehrere, von West nach Ost gestreckte , durch Auswaschungsthäler getrennte , niedere Rücken hinweg. Sie bestehen sämmtlich aus den Schichten der Kohlenformation. Daher sind Anthracitgruben, Eisenerzgruben, Thongruben, Eisenschmelzwerke und Töpfereien überall zerstreut. Allenthalben zeichnen sich die, Kohlenschichten durch häufige Einlagerung von Kalkbänken aus , und diese sind dadurch charakterisirt, dass Dornstein weniger in Knollen als in zusammenhängenden Schichten vorkommt.

Lo ping-hsiën, eine ärmliche Stadt mit engen Gassen und verfallenen Gebäuden, liegt auf erhöhtem Grund in der Gabel zwischen zwei sich vereinigenden Thälern. Ehe man sie erreicht, bietet sich eine lehrreiche Rundsicht.

Rückblick auf das Anthracitgebiet des südöstlichen Shansi. Wir befinden uns an unserem Standpunkt auf der aus horizontalen Schichten aufgebauten Kohlenterrasse. Sie ist durch Bäche wellig eingeschnitten ; aber kein Bach hat sein Bett tiefer, als bis zu dem liegenden Kalkstein, gegraben. Im Westen erhebt sich die zweite Terrasse , aus dem über den Kohlenschichten folgenden Wechsel buntgefärbter fester Sandsteine und weicher Schieferthone aufgebaut. Der ebene Rand dieses höheren Plateau's ist ungefähr 2000 Fuss über uns. Von ihm aus zieht der Abhang mit mässiger Steilheit herab , in zahlreiche, gerundete, zungenartige Ausläufer aufgelöst. Wir wissen , dass die Kohlenformation sich unter dieser söhlig gelagerten Terrasse ungestört forterstreckt. Den Rand des Plateau's verfolgen wir weithin in südlicher Richtung, so dass die hohen Abfälle, in gleicher Weise wie unsern Standort , auch die Städte Ho-shuu-hsiën und L iau-tsltóu überragen müssen. Die Bewohner bestätigen durch die Antwort auf unsere Frage den selbstverständlichen Schluss , dass auch in den Umgebungen dieser beiden Städte, aber nicht weiter westlich, Anthracitgruben vorhanden sind.

Der Gebirgsbau nach dieser Richtung ist völlig klar. Wenden wir das Auge nach Norden und Osten , so ist die Landschaft .flach und wellenförmig , so weit die Aussicht reicht ; denn wir überblicken in diesen Richtungen nur das Kohlenplateau und ahnen nicht die furchtbaren Abstürze, welche bald im Nordosten folgen. Ganz anders aber ist das Relief im Südost. Dort steigt jenseits Lo-ping ein Gebirge,