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0482 China : vol.2
China : vol.2 / Page 482 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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IX. CAPITEL. DAS SUDLICJHE SHANSI.

gewebe , europäische Manufacturen , Salz , Zucker , Getreide , Mehl und Medicinkräuter bilden die Hauptgegenstände des westlich gehenden Handels. Shansi hat dafür ausser

Kohle und Eisen fast nichts zu liefern. Die Gusswaaren von Eisen gehen nach allen

Richtungen in die volkreiche Ebene. Der Verbreitungsbezirk des Schmiedeeisens ist durch das englische Eisen, dessen Markt Tiën-tsin ist, eingeschränkt worden. Die Kohle

geht wenig Tiber Hwö-lu hinaus , da der Transport ihren Preis bald unbezahlbar macht.

In Tshau-ling-pu , 3o li von Hwö-lu , wird der Block-Anthracit von Ping-ting-tshóu für II tsiën das kin (M. 68 die Tonne) verkauft. Dies ist mehr als der fünfzigfache Preis,

den er auf der Grube , 23o li von hier , kostete. Man kann zwar die Staubkohle der nur 13o li entfernten Gruben von Tsing-hsing-hsiën für 7 tsiën kaufen , doch wird dieselbe wenig geschätzt.

Wenn man bei Hwó-lu aus dem Gebirge tritt, so blickt man hinaus in die Ebene. Nur ein isolirter Hügel ragt noch zur Linken auf. Aber noch befindet man sich nicht

auf dem Alluvium. Eine sanfte Abdachung von Löss, die zu einer bedeutenden Baumwollencultur Anlass gibt, zieht sich bis beinahe an den Hu-to-herab, denselben Strom, den wir in seinem Oberlauf, wo er in einer halben Ellipse das Wu-tai-shan-Gebirge umzieht, kennen gelernt haben. Er ist wasserreich, aber seicht. Man überschreitet ihn bei einer Furth und erreicht 5 li weiter die Mauern der grossen Stadt Tshönn-ting-fu.

Der Abstieg auf der grossen Reichsstrasse, ist die einzige Stelle geblieben , wo ich den östlichen Abfall des Plateau's von Süd-Shansi gegen die Grosse Ebene kennen gelernt habe. Es durfte aber kaum zu gewagt sein , aus dem Bau , wie er sich aus dem Gesagten ergibt, auf die Hauptzüge in der Structur des gesammten Abfalls zu schliessen. Wir dürfen für seine ganze Ausdehnung die Existenz von Bruchlinien annehmen , denen entlang ein staffelförmiges Herabsinken jeder einzelnen Scholle gegen die nächst .westliche stattgefunden hat. Auch ist ja die Fortsetzung der Bruchlinien in jener Aufbiegung angedeutet, die wir am Pi-lo-slian (S. 410) kennen gelernt haben. Ein anderes Anzeichen von ihnen und den engen Klüften , in welchen die nach Osten gerichteten Flüsse das Randstück jeder höheren Scholle durchbrechen müssen , ehe sie die tiefere erreichen, ist durch die häufige Wiederkehr der Bezeichnung kóu (Mund , hier als Mündung eines Engpasses zu verstehen) gegeben , welche sich auf der chinesischen Karte an gewissen Stellen jener Flüsse findet. Ich habe auf Grund dessen den hypothetischen Gebirgsbau selbst auf der Specialkarte (Section Süd-Shansi) zu zeichnen gewagt. Auch der Verlauf der Linie , entlang welcher die chinesische Karte den Namen Tai-hang-shan wiederholt , und welche jedenfalls den von der Ebene aus sichtbaren Kamm bedeutet, gibt einen Anhalt für die Lage der östlichsten continuirlichen Höhenlinie. Eine ungelöste Frage muss es bleiben, in welcher Art das Sinische System weiter südlich in den Gebirgsbau eingreift. Die Richtung der Kette, welche es zusammensetzt, rechtfertigt die Vermuthung, dass es dort nicht als schmale randliche Einfassung auftritt , sondern in das Innere des Gebirgslandes fortsetzt. Ein Querschnitt von Tsz'-tshóu hinauf nach Lu-ngan fu würde für die Erkenntniss des Gebirgsbaues sehr lehrreich sein.

V. Von Ping-yang- fu nach der Festung Tung-kwan
(an der grossen Biegung des Gelben Flusses)

(den 23ten bis 3osten December 187 i) .

Entfernungen in

Von P i n g - y a n g - f u nach Tshau-kü-tshönn 40 ; — 161öng-tshönn 40 ; — Kau-hsiën-tshönn zo ; Ho-ma-tshönn 35 ; — Li-wan-tshönn 30 ; — Hsia-tung-tshönn zo ; — W ö n n - h s i -hsiën 30 ; — Kwo-tiën •tshönn zo ; — Shui-tu-tshönn 20 ; — Ng a n -y i -hsiën 50 ; — Yü n - t s h ö ng 15; h'iai-tshóu 40; — Yü-hsiang-hsiën 5o; — Sz' pa-ki 6o; — Han yang-tshönn zo; — Ngo-tshönn 35; — T u ng - k w an- t i ng zo. — Zusammen 545 li oder 1631/2 g. M.

Es bleibt uns nun , nachdem wir das südliche Shansi in verschiedenen Richtungen durchstreift haben , der letzte Weg übrig, der uns von Ping yang fu südwestwärts aus der Provinz herausführt. Ich folgte Anfangs der grossen Strasse ; später, von Wönn-hsihsiën aus , ging ich von ihr ab , um den Salzsee bei Ngan yi-hsiën zu besuchen. Fast auf der ganzen Strecke bot sich mir leider wenig Fernsicht dar , da die Atmosphäre stets mit Lössstaub erfüllt , und zuweilen die Aussicht auf einige Kilometer beschränkt