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0199 China : vol.2
China : vol.2 / Page 199 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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TYPUS DER KOREANER.

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wird aber weniger geschätzt , als diejenige von Kirin. Wenn wir noch T r e p a n g und Menschenhaar, welches den Gegenstand eines nicht unbedeutenden Handels bildet, nennen, so dürfte die Liste der auf den Markt von Kau-li-mönn gebrachten koreanischen Erzeugnisse erschöpft sein. Sie zeigt wol am besten, dass das Land arm an natürlichen Producten ist, Manufacturwaaren eine unbedeutende, und Kunst-producte gar keine Rolle spielen.

Der Gewinn aus diesem Handel ist zu gering, als dass die koreanischen Kaufleute ein grosses I m p o r t geschäft machen könnten. Trotz ihrer schönen und dauerhaften Stoffe führen sie vor Allem chinesische Baum wolle n g e w e b e ein ; ausserdem eine Menge kleiner Artikel, meist unbedeutende L u x u s g e g e n s t ä n d e, und etwas Opium. Doch wird dieses nur eingeschmuggelt, da der Genuss in Korea untersagt ist. Auf das Strengste ist aller Import europäischer Erzeugnisse verboten. Zwar soll unter der Hand das Gesetz zuweilen überschritten werden, doch lässt sich dies mit Sicherheit nur bei kleineren Artikeln , wie z. B. Nähnadeln, thun, die zeitweise in grossen Massen über die Grenze gegangen sind.

Zur Vervollständigung sei noch erwähnt , dass der Seeverkehr zwischen China und Korea, obwol er von beiden Seiten bei grosser Strafe untersagt ist, doch nicht verhindert werden kann. Auf diesem Weg sollen auch europäische Waaren in nicht bekannter Menge ihren Weg nach der Halbinsel finden, wo sie gegen Ginseng umgetauscht werden. Auch wird ein ganz offenkundiger Schmuggelhandel mit Holz betrieben, welches aus den grossen Wäldern den Yalu hinabkommt und dann auf chinesischen Dschunken nach den verschiedenen Küstenplätzen des Gelben Meeres verschifft wird. China ist gerade an Bauholz so bedürftig , dass dieser verbotene Handel gern gestattet wird. Auch besitzen die Koreaner ein werthvolles Product in dem Se e k o hl, welchen die Chinesen als Nahrungsmittel schätzen, und der mehr und mehr seinen Weg nach China findet. Er wird grösstentheils an den nordöstlichen Küsten gewonnen und zur See nach China gebracht. In der Zukunft wird er sich voraussichtlich zu einer der wenigen Quellen des Reichthums für Korea gestalten.

Was meinen Eindruck von dem Volk selbst betrifft, so sind' die Koreaner von den Chinesen weit verschieden ; nur die allgemeinen Merkmale der mongolischen Race sind Beiden gemeinsam. Sie sind schöner und besser gebaut als die Chinesen des Nordens, und stehen in dieser Beziehung ungefähr auf einer Stufe mit denen von Canton. Weit mehr als an ihre Nachbarn zu Lande , erinnern sie an die Japaner, weichen aber auch von diesen erheblich ab , da wenigstens die Männer grösser , kräftiger und schöner sind als Jene. Die Nase ist weniger abgestumpft als bei den Angehörigen der beiden genannten Nationen, • und bei Vielen ist sie europäisch geformt. Das Kinn ist mehr hervortretend, und die Augenlider stehen mehr in gerader Linie. Sie lassen den Bart wachsen , und bei Vielen wächst er gut, wenn ich auch eigentliche europäische Vollbärte nicht zu sehen bekam. Das Haar ist schwarz und lang. Die Unverheiratheten theilen es in der Mitte und flechten es hinten in einen Zopf, der an Länge und Stärke hinter dem chinesischen