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0599 China : vol.2
China : vol.2 / Page 599 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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AELTERE BERICHTE ÜBER DIE TSINLING-STRASSE.

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~

t

setzten die Menschen einen unübersteiglichen Wall entgegen. Im Süden wurde das Gesichtsfeld durch einen natürlichen Wall begrenzt , und es bot sich in ihm eine einzige Eingangspforte nach den jenseits gelegenen Ländern.

Die Kenntniss dieses Gebirges gründete sich zur Zeit meines Besuches auf wenige Angaben. Einst, als man noch keine Idee von der Gestaltung der Länder im östlichen Asien besass, hatte MARCO POLO einen beschwerlichen Gebirgsübergang in der Richtung von Norden nach Süden beschrieben , den man erst in unserer Zeit an seine richtige Stelle im Westen von Hsi-ngan-fu zu setzen vermocht hat. Er nannte diese Stadt , ihrem frühem Namen entsprechend , Quengiai fu. Nachdem er über sie und den Palast von MANGALAI, dem dritten Sohn von KUBLAI, gehandelt hat, fährt er fort :

)Nún wollen wir dieses Reich verlassen und ich will Euch von einer Provinz erzählen, welche voll von Bergen ist und Cuncun heisst und durch welche der Weg zum Reisen sehr beschwerlich ist. — Wenn man diesen Palast von Mangalai verlassen hat , so reitet man nach Westen drei Tage und findet überall viele Städte und Ortschaften und schöne Ebenen. Die Menschen leben von der Kunst und vom Handwerk und haben Seide in grossem Ueberfluss. Am Ende dieser drei Tage kommt man zu den grossen Bergen und Thälern , welche zu der Provinz Cuncun gehören. Es gibt . dort Städte und Dörfer ; die Menschen sind Götzenanbeter und leben vom Ackerbau und von der Jagd in den grossen Wäldern. Denn es sind dort viele grosse Wälder, darin man wilde Thiere findet, wie Löwen, Bären, Luchse, Hirsche, Rehe und manche andere Arten, so dass die Bewohner viele fangen und grossen Gewinn davon haben. In dieser Art reitet man über Berge und Thäler und findet viele Städte und Dörfer und grosse Wälder, und viele grosse Unterkunftshäuser für die Reisenden. — Nachdem man zwanzig Tage durch die Berge von Cuncun gereist ist, kommt man zu einer Provinz, welche Acbalec Manzi heisst. Sie ist ganz eben, und hat viele Städte und Ortschaften, und gehört dem grossen Khan. Die Bewohner sind Götzenanbeter und leben von Handel und Gewerbe. Ich sage Euch , es wächst in dieser Provinz eine solche Masse von Ingwer, dass man ihn nach allen Theilen von Catay bringt. Die Menschen in dieser Provinz leben davon und haben grossen Gewinn und grossen Reichthum davon. Sie haben auch Weizen und Reis und andere Arten von Korn in grosser Menge und sehr billig. In der That ist das Land überreich an nützlichen Pro-

ducten.   Die Hauptstadt heisst Acbalec Manzi« 1) .

Es unterliegt keinem Zweifel, dass unter der Ebene von Acbalec Manzi, welche MARCO POLO in zwei Tagen durchritt , das ingwerreiche Thal von Han-tsluing fu zu verstehen ist , in welchem auch ich beinahe zwei Tage reiste , während mit Cuncun 2) das zu der Verwaltung dieser Stadt gehörende und die Gebirgsgegend

i) Uebersetzung nach YULE'S Marco Polo, Buch II, Cap. 41-43.

i) Der Name ist in den verschiedenen Handschriften Cuncun, Cuncan, Cancun und Congongue geschrieben. Die Versuche , ihn auf eine der in jener Zeit gebräuchlich gewesenen politischen Benen.nungep zurückzuführen, sind als noch nicht gelungen zu bezeichnen.