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0146 China : vol.2
China : vol.2 / Page 146 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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I I 2

III. CAPITEL. GEOLOGISCHE BEOBACHTUNGEN IN LIAU-HSI.

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REISE IN LIAU-HSI ODER DEM WESTLICH VOM LIAU GELEGENEN THEIL VON SHÖNG-KING.

Von Muht/en durch das Mauerthor Shan-hai-kwaît bis Lwan-tshóu

in Tshili.

(Vom 2.4sten Juni bis i 3ten Juli 1869.)

Den Weg von der mantschurischen nach der chinesischen Hauptstadt hätte ich gern in einem nördlichen Bogen zurückgelegt, um die » Abfälle des Plateau's der Mongolei«, wie ich es mir damals vorstellte, an verschiedenen Stellen kennen zu lernen. Allein niemand in Mukden konnte oder wollte mir etwas über die Art der Ausführung einer solchen Reise sagen, " und es schien unmöglich , Packthiere oder Wagen dafür zu bekommen, da während der Regenmonate, die eben begannen, das Fortkommen schwierig ist. lch musste mich für die grosse Strasse entscheiden, und auch hier trieb die angedeutete Gefahr rastlos vorwärts, so dass ich nur wenige seitliche Ausflüge unternahm. Indess übertraf das Interesse der Gegend auch hier meine Erwartungen : denn nur selten reiste ich eine grössere Strecke, ohne anstehendes Gestein beobachten zu können.

Von Iackden bis zum Ta-Lira-h`(; (24sten Juni bis isten Juli).

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Entfernungen in

Mu k d en — Ma-san-kia-tsz' 4o Hs i n- nz i n- tun 8o h-wan-tslzi-pu iz — Ta pai-ki-isau 38 — Yi p>ai-li-nzönn 3o — Orr-tau-tsing-tsz 20 — Hsiau-héi-shan 5o — Yung-ngmn pu 35 Aú-

kia-tsz' z3 —   So — Ski-san-shan 35 — Yu-laze-p■-tiérz i5 Ta-ling-hó i8. — Zu-
sammen 446 li oder 134 g. M.

Von Mukden aus hat man zuerst die weite Ebene des Liau-Thales zu durchschreiten. Sie hat etwas sandigen Boden, ist aber fruchtbar. Noch ehe man die östliche Thalseite aus den Augen verliert , steigen bereits im Westen einige vulcanische Kegel auf, und hinter ihnen sieht man bis nach Norden lange ferne Bergzüge. Bei dem Marktflecken hzi-liu-Irő-sz~, 93 li von Mukden, wird der Liau auf Fähren überschritten. Er war jetzt nur ungefähr 200 Fuss breit und wurde von Schiffen von 2 bis 3 Fuss Tiefgang befahren. Das Wasser hatte eine dunkle Lehmfarbe, wie es bei einem Fluss, der mit einem ganzen Netz von Armen Lössländer drainirt, zu erwarten ist. - Sein östlicher Zufluss, der Hun-hő (d. i. der schmutzige Fluss) , hatte östlich von Mukden , wo ich ihn überschritt , eine Breite von ungefähr 500 Fuss , bei einer Tiefe von 21/2 Fuss. Sein Wasser ist wenig getrübt , denn es kommt aus lössfreien Gebirgsländern. Vor der Vereinigung mit dem Liau nimmt er noch den wasserreichen Taí-tszé auf, während der Hauptstrom bis dahin wenig Zufluss erhält. Wie alle Flüsse , die aus Lössländern kommen , führt auch der Liau viel Sand , und dieser nimmt am linken Ufer eine breite Fläche ein. Auch auf dem rechten ist der alluviale Boden damit vermengt. Dort erscheinen nun in geringer Entfernung die ersten Anschwellungen von 5o bis i 20 Fuss Höhe. I)ie lufttrocknen Lehmziegeln , aus denen die Dörfer gebaut sind , verrathen den Charakter des Bodens, welcher sie, wenigstens zum Theil, zusammensetzt.

Hsin-min-tun liegt noch in der Alluvialebene. Es ist ein grosser und wichtiger Marktflecken. Denn hier sammeln sich die Producte aller Gebiete im Westen und Norden, um nach Ying-tszé zu gehen , und auf demselben Weg werden in umgekehrter Richtung

jene Landstriche mit Importen versorgt.     Fast unmerklich steigt man auf die 5o bis 8o Fuss
hohe Terrassen welche aus einem Wechsel von Sand und Lehm aufgebaut ist. Ersterer breitet sich oft in weiten Dünen aus ; doch auch wo er fehlt, ist das Land wenig fruchtbar. Auf der Oberfläche finden sich hier und da Reste von alten Mooren , welche auf ehemalige Waldvegetation deuten. Das Dorf Orr-tau-tsina-tsz`é liegt auf der.Terrasse. Bis zu dieser