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0715 China : vol.2
China : vol.2 / Page 715 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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BEWOHNER DES WÉI-THALES.

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~

China bezeichnet werden kann 1) . Von anderen Culturgewächsen ist der Bambusstrauch zu nennen, der am Südrand des Wéi-Thales an solchen Stellen gebaut wird, wo das Wasser der Gebirgsbäche zu ausgiebieger Berieselung unmittelbar benutzt werden kann.

Die mineralischen P r o d u c t e des nördlichen Shensi sind unbedeutend. Steinkohle findet sich zwar, wie oben erwähnt 2) , offenbar in weiter Verbreitung und wird an vielen Orten ausgebeutet. Aber diese sind entlegen und schwer zugänglich ; daher dient die Kohle an jeder Grube nur für örtlichen Consum, und das ti%i-Thal wird, soweit dieser Fluss schiffbar ist (das ist von der Mündung bis Hsiën yang-lesii'ia) , von Hö-tsin-lasier in Shansi aus versorgt. Kansu . gilt als reich an Steinkohle, und die Flöze sollen sich dort im Allgemeinen in viel zugänglicherer Lage für den Bergbau befinden, auch zum Theil eine grosse Mächtigkeit besitzen. Aber das Land ist zu wenig bevölkert, als dass die Gewinnung eine Bedeutung haben könnte. Eisenwerke scheinen nördlich vom Tsin-ling-shan kaum zu existiren. Dagegen gibt es deren in diesem Gebirge selbst 3) .

Bevölkerung.

Shensi ist das Land, in welchem die chinesische Geschichte ihren Anfang nimmt ; das heisst, nach unsern früheren Annahmen, das Land, in welches die culturbringende Race, bei ihrer Wanderung vom fernen Westen her, aus den letzten, östlichen Oasen der Centralgebiete zuerst hinabstieg, um die in anderen Regionen entwickelten Keime wirthschaftlichen, staatlichen und intellectuellen Lebens hier unter einer schon vorgefundenen älteren Bevölkerung anzupflanzen und, als geistige und politische Beherrscher des Landes, selbst weiter zu entwickeln 4) . Sie brachten mit sich diejenigen Künste des Ackerbaues, welche am naturgemässesten in Oasen erwachsen, und zu deren Erfindung die Lössländer des nordwestlichen China am wenigsten Anlass bieten konnten, vor Allem die Kunst der Berieselung

it      der Felder durch Ableitung des aus den Bergen entströmenden Wassers. Sie
brachten ferner astronomische Kenntnisse , die sich am bezeichnendsten in dem Besitz des Mondsternkreises , in der Kunde des Verhältnisses der Jahreszeiten zu dem Lauf der Gestirne, in der genauen Bestimmung der Länge des Jahres und in anderen Beziehungen aussprechen 5) . Auch besassen sie bei ihrer Ankunft wenigstens die Anfänge einer Bilderschrift °) . Während die Machtsphäre und die Verkehrsbeziehungen dieses im Wéi-Thal zur Herrschaft gelangten Volkes sich schon weit nach Osten und Süden, bis Shantung, dem Unterland am Yang-tsze und dem

  1. Die rothgelben nahrhaften Früchte dieses Baumes , welche die Grösse eines Apfels erreichen, werden in getrocknetem Zustand das ganze Jahr hindurch genossen. Von ihrer Menge kann man sich eine Vorstellung aus dem Umstand machen, dass in der Erntezeit bei Hwa-yin-ksiën 5 Stück für i Kupfer-

tsitn, d. i. ungefähr 'so() für i Mark, verkauft werden.

 

  1.  

S. oben S. 645.

  1. S. oben S. 593.

 

  1.  

S. Bd. I, SS. 48 Anm. 1,

415,

419-420, 422-425,

427-428.

  1.  

S. Bd. I, SS. 404-42o.

 

  1. S. Bd. I, SS. 421-425.

v. Richthofen, China. II.   43