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0309 China : vol.2
China : vol.2 / Page 309 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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DIE EBENE VON PEKING.

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(nach FRITSCHE) 2 Meter.:über demselben, und bei den grossen Ueberschwemmungen von 1872 bis 1874. bri rkte sich das stehende Wasser von dieser Stadt westwärts über die ganze Reihe der Sümpfe bis in die Nähe von Pau-ting fu , sowie südwärts bis zu dem alten Marschland von Ta-lu aus. Es scheint , dass es nur wenige Theile der Grossen Ebene gibt , wo absolutes Flachland sich von der See so weit aus in sie hinein erstreckt I). Seinen Ursprung verdankt es, wie wir mit Sicherheit annehmen können, dem Umstand, dass hier der Hwang-hó seinen urältesten historischen Lauf nahm. Am Sumpf Ta-lu begann die Stelle, wo der Strom in einem Netz von Armen , den sogenannten Neun Há , floss,: ;die sich ungefähr bei Tiën-tsin wieder vereinigten 2)) . Alluviales Land, welches-.ich selbst nur bei dieser Stadt, und dann wieder bei Pau-trag fu , beobachtete , nimmt unzweifelhaft die; ganze Strecke der Niederungen ein. Im Gegensatz dazu sind südlich von Tiën-tsin und östlich vom Grossen Canal weite • Flächen von Dünensand bedeckt, und es erklärt sich daraus die Thatsache , dass die chinesischen Karten in einer breiten Zone entlang der Küste, mit Ausnahme der Flussufer fast gar keine Ortschaften angeben. Da das Land in langsamer Hebung begriffen zu sein scheint , so werden wir in dem Sand wesentlich die Spur des sich zurückziehenden Meeres zu suchen haben.

Es scheint , dass diese beiden Hauptformen des Bodens nicht zwei grosse, scharfgesonderte Gebiete einnehmen , sondern dass das flache Land , welches sich der Abdachung von Peking im Süden bis zum Meer anschliesst, aus einem mehrfach gegliederten Wechsel von Sanddünen und zwischen ihnen abgelagerten Alluvialbildungen von alten und neuen Stromläufen besteht. Dies ist ersichtlich, wenn man den Pai-his gegen Tung-tshóu hinauffährt, wobei ein solcher Wechsel mehrfach zu beobachten ist; die Berichte von Europäern, welche in der Umgebung von Tiëntsin grössere Ritte nach anderen Richtungen gemacht hatten , schienen mir dort einen gleichen Charakter anzudeuten.

Die nördliche Grenze des Flachlandes und der Sanddünen lässt sich ebensowenig angeben , wie die Linie , bis zu welcher der höchste Meeresstand sich ausdehnte, ehe dasselbe in Folge der einsetzenden Hebung seinen allmäligen Rückzug antrat. Peking liegt bereits in der ansehnlichen Meereshöhe von 37.5 Meter (nach FRITSCHE) . Der Anstieg zu derselben ist unmerklich und beginnt wahrscheinlich mindestens auf halbem Weg von Tiën-tsin aus. Die Grenze der Abdachung gegen die Bildungen des absoluten Flachlandes wird sich aber wahrscheinlich geologisch mit Sicherheit finden und einzeichnen lassen ; denn jene besteht aus einer Formation, welche von dem Dünensand und den Flussalluvien der Niederung verschieden ist. Wo immer bei Peking Entblössungen vorhanden sind, zeigen sie die Eigenschaften des Löss, wenngleich dieser in keiner mächtigen Entwickelung und nicht mit typischem Charakter auftritt. Es verrathen ihn schon bei oberflächlicher Betrachtung die senk-

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i) Die Grenzen des vollkommen ebenen Landes konnten leicht festgestellt werden, wenn es gelátte, die Ausdehnung der oben genannten, durch heftige Regengiisse verursachten Ueberschwemmung, insoweit sie dauernden Bestand hatte, zu bestimmen.

'   2) S. Bd. I, S. 321 ff.

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