National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF Graphics   Japanese English
0788 China : vol.2
China : vol.2 / Page 788 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

746

XIV. CAPITEL. GEOLOGISCHE ERGEBNISSE.

Es muss daher in der Steppenperiode entweder eine Continentalausbreitung nach Osten bestanden, oder eine Gebirgsbarrière sich im Südosten aufgethiirmt haben, von welcher Ost-Shantung und Liautung einen Theil bildeten. Die erstere Annahme allein würde nicht hinreichend sein , denn über nicht gebirgige Flächen hätten die Seewinde noch hinreichende Feuchtigkeit geführt, um bedeutende Niederschläge in den gebirgigeren Gegenden zu veranlassen ; die tiefen Kalksteinschluchten der Ostgehänge von Shansi hätten nicht als völlig trockene Rinnsale mit Lössstaub zugeweht werden können.

Es bleibt also nur die Annahme einer Gebirgsbarrière übrig. Wenn man der Vorstellung Raum geben dürfte, dass das Hwai-Gebirge noch in der Steppenperiode höher aufragte , und ein zweiter Kwenlun-artiger Wall sich vorn unteren Yangtszé nach der Ostseite des Liau-Thales ausdehnte, so wurden damit die Bedingungen für ein trockenes Klima gegeben sein ; es hätte aber, wie im Inneren des südlichen Arabien , nur Wüstenbildung stattfinden können. Dagegen würde ein geringerer Gebirgsabschluss jenen klimatischen Zwischenzustand hervorgerufen

haben, wie ihn die Existenz von Grassteppen bei mangelndem oder geringem Was-

serabfluss erfordert. In der That fehlt es nicht an Anzeichen , dass wenigstens

ein Theil der im Südosten des vormaligen Steppengebietes vorhandenen Gebirge

in einer kurz vergangenen Zeit höher als jetzt aufgeragt haben.

Ein negatives Argument dafür besteht in dem Mangel jeglichen Anzeichens

einer vormals tieferen Versenkung jener Gebirge. Nirgends sind Einhüllungen der-   1~
selben durch jüngere Meeresablagerungen bekannt. Dass die Gebirge stets ein constantes Niveau in Beziehung zum Meer gehabt haben, kann nicht vorausgesetzt werden, und es bleibt daher nur die Annahme übrig, dass sie vormals höher aufgeragt und sich seitdem herabgesenkt haben. An der ganzen Südostküste China's, von Ningpo an, sind die Anzeichen recenter Senkung deutlich. Im Norden hingegen scheint das Meer, wenn auch äusserst wenig, zurückzutreten. Da es aber nirgends Spuren seiner Anwesenheit höher als wenige Meter über seinem jetzigen Niveau hinterlassen hat, so können wir annehmen, dass dieses Zurücktreten nur eine vorübergehende Episode ist, und auch hier die Versenkung des Landes, vielleicht seit langen Perioden, die vorherrschende Art der Bewegung gewesen ist.

Positivere Beweise geben die Formen der Gebirge. Wir werden im nächsten Band ausführlicher darzustellen haben, wie die Unterläufe der Flüsse im Südosten des unteren Yangtszé (und in noch höherem Grad weiter nach Süden hinab an der Küste) so gestaltet sind, dass ihre Erosionsbetten tief unter dem Niveau liegen, in welchem sie gegenwärtig fliessen. Sie können dieselben mithin nur in einer Zeit gegraben haben, als das Meer einen erheblich tieferen Stand im Verhältniss zum Niveau des Festlandes hatte. Wir werden sehen, wie die ausgezackte Gestalt der Küste, mit ihren Inseln, in engem Zusammenhang mit dieser Erscheinung steht. Die Abrasion durch die Brandungswelle ist hier im Vorschreiten begriffen. Ihren Wirkungen während der letztvergangenen Perioden mag zum Theil die geringe Tiefe des mit Detritus bedeckten Meeresbodens zwischen dem inselreichen Archipel,