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0294 China : vol.2
China : vol.2 / Page 294 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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VI. CAPITEL. DAS GEBIRGSLAND VON SHANTUNG.

 

kosten auf dem Canal zu demjenigen von anderen Seiten her ab, und ist daher gewissen Schwankungen unterworfen. Zeitweilige Unterschiede können z. B. durch ein Schadhaftwerden des künstlichen Wasserweges, oder durch die Erhebung hoher Zölle auf demselben veranlasst werden. Beide Einflüsse haben seit dem Jahr 1852 gewirkt,

sind aber jetzt gehoben , und damit ist die räumliche Ausdehnung der durch den Grossen Canal zu versorgenden Theile von Shantung bedeutend gewachsen , zum

Vortheil von Tshönn-kiang-fu und zum Nachtheil von Tiën-tsin und Tshifu. Es haben sich am Canal eine Anzahl Handelscentren gebildet , welche das Geschäft mit Shantung vermitteln. — lm Anschluss hieran ist der neue Lauf des Gelben. Flusses zu nennen , welcher noch nicht ein Handelsweg von hervorragender Bedeutung geworden ist. Auf sein Mündungsgebiet komme ich sogleich zurück. Der Ort -kón, welchen wir (S. 197) als den Hafen von Tsi-nan fu kennen lernten, vermittelt wesentlich den Verkehr- dieser Stadt mit dem Grossen Canal.

Viele Landstrassen, welche zum Theil einem lebhaften Verkehr dienen, schliessen sich den am Canal gelegenen Orten zu beiden Seiten an. Die Bedeutung einer kaiserlichen Reichsstrasse aber hat nur der Weg , welchen wir von Wang-kia-ying über I-tshóu fit und Tai-ngan fu gegen Tsi-nara fu verfolgten. Er berührt jedoch nicht die letztere Stadt , sondern führt nach Tsi--hsieen am Gelben Fluss. Von dort geht er weiter nach -tshóu am Grossen Canal , dem entlang ein Zweig direct nach Tiërz-tsin geht , während der bedeutendere über Hó-kiën fn die Verbindung mit Peking herstellt. Diese Strasse , welche einst mit grosser Sorgfalt angelegt und mit schönen Brückenbauten versehen war , auch ihre Poststationen, Relais , Wachtthürme und sonstige Attribute einer Kaiserstrasse hatte , dient zur directesten und kürzesten Verbindung von Peking und Nanking. Da jedoch der Frachtverkehr die langsame aber billige Linie des Canals vorzieht , so wird sie, abgesehen vom Localverkehr, nur zum Reisen benutzt. In Folge dessen liegen auf ihr keine grossen Handelscentren , mit Ausnahme von solchen , welche die Strasse zufällig berührt.

Der dritte Strassenzug hat als Hauptstützpunkt die wichtige Handelsstadt Wéihsiën (S. 2 I o . Ein Zweig führt von ihr westlich nach Tsi-nan fu, mit Abzweigungen nach dem grossen Marktflecken Tshózz-tsnn ,S. 201) , welcher den Handel von Po-shanlasiën vermittelt ; der zweite führt jetzt östlich über Lai-tshóu fn und Hwang lisiën nach Tshifu. Von grösserer Bedeutung als sie war früher die Strasse, welche Wei-hsiën mit Kiau-tshón im Südosten verband. Alle diese Strassen, deren wichtigste wir oben ausführlich beschrieben haben, dienen hauptsächlich für den Handelsverkehr. Seitliche Abzweigungen finden vielfach statt, besonders von Wéi-hsiën, von wo radienförmig Verkehrswege in allen Richtungen führen, unter anderen nach Tsing-tshózl fu, dann über den Pass Mn-lieg-kzc'an und die Stadt I-hsiën nach I-tshón fu, ferner nach verschiedenen Orten in der sich nordwestlich anschliessenden Ebene. Einige andere Strassen von minderer Bedeutung , welche theils einzelne Städte unter einander verbinden , theils nach den Hafenplätzen der Südküste gerichtet sind , finden sich bei VILLIAMSON und MARKHAM beschrieben.