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0796 China : vol.2
China : vol.2 / Page 796 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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XIV. CAPITEI,. GEOLOGISCHE ERGEBNISSE.

Allem wurde der leicht zerstörbare Löss in ungeheuren Massen auf dieselbe herab-geschwemmt. Man könnte zu der Annahme geneigt sein , dass der Löss , soweit

er sich im Bereich der Grossen Ebene findet, dieser Zufuhr aus den Gebirgsländern

seine Entstehung verdanke, dass er also nicht selbst ein Steppengebilde, sondern durch weite Ueberschwemmungen über die Ebene ausgebreitet worden sei und seine Verti-

calstructur durch die tiefgehenden Wurzeln einer die Sumpfländer bedeckenden Schilfvegetation erhalten habe ; dass er also als ein gewissermaassen regenerirter Löss zu betrachten sei. Indess spricht Vieles gegen eine derartige Anschauung. Zunächst können -als Gegenbeweise die Art des Vorkommens der Bodenart in Shantung und in der Gegend von Nanking, der Mangel jeder Spur einer Saigerung der Bestandtheile, sowie das Auftreten zahlloser 'Landschnecken gelten. Obgleich es eines anderen Argumentes kaum bedarf, können wir als solches doch noch das Auftreten des Löss auf der Höhe der beiden eben erwähnten Berge Fang-span und Tshang-shan anführen. Im Uebrigen verweise ich auf die Betrachtungen, zu welchen uns die Beschreibung der Ebene von Peking Anlass gab 1) .

Die ausserordentlich sedimentreichen Ströme, welche sich über die mit Steppenboden bedeckte Fläche ergossen, sind dieselben, welche jetzt auf sie hinabfliessen, vor Allem der Hwang-hó, der Hwai mit seinen Zuflüssen, der Tshang-hó, der Hu-to-N, der Him-1w und der Pai-lzó. Das Meer war im Anfang weitér von dem Nord- und Westrand der Ebene entfernt als gegenwärtig. Denn die Barrièren, welche das Steppenklima veranlasst hatten, sanken nur allmälig hinab, und verschafften erst nach und nach den feuchten Winden mehr Zugang. Um die Küste zu erreichen, hatten die Flüsse weite Striche des Steppenbodens zu durchziehen. Bei der geringen Gesammtneigung der Ebene mochten sie sich breite Betten auswaschen, und wahrscheinlich bildeten sich in den der Steppe stets eigenthümlichen Bodensenkungen grosse stagnirende Wasseransammlungen. Wenn wir den Hwang-h?), als den wichtigsten Fluss, näher betrachten, so fand er an der Stelle, wo er aus dem Gebirge tritt, seinen früher während des Erosionsklima's gebildeten, äusserst flachen Schuttkegel mit Steppenboden bedeckt. Indem er sich nun in diesem, gleichzeitig mit seinem langsamen Anwachsen nach oben, gegen die Quellgebiete hin, radiale Canäle nach abwärts grub, mochte er wesentlich alten Richtungen folgen. Dieselben waren wahrscheinlich in der Hauptsache nach Nordost gerichtet ; denn mit Ausnahme eines südlichen Abflusses nach dem Becken des Hwai musste der Weg nach Südosten hin versperrt sein, indem dort der Boden gegen jene Terrasse hin anstieg, für deren Existenz wir soeben die durch den Fang-shayz und Tshang-slzan gegebenen Beweise erwähnten. Die Gewässer des Hwai, welche wahrscheinlich dort, wo sie sich jetzt radienförmig vereinigen, einen grossen flachen See bildeten, mussten ihren Abfluss durch diese Terrasse nehmen und haben sich dann im Lauf der Zeit einen breiteren und tieferen Ausweg gegraben 2) . Auch die Gewässer von

I) S. oben S. 275 ff.

2) Vgl. über die Canäle des Hwang-1W) und //wad oben SS. 523--53o.