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0087 China : vol.2
China : vol.2 / Page 87 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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REICH DER SIËNPI.

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durch wiederholte Einfälle das Fürstenthum Yen 1; im nördlichen Theil der Grossen Ebene, beunruhigten. Sie lebten am mittleren Lwan-/ió, und herab bis zu dem jetzigen Tsztaz-hzc'a-tsltótt. Durch MAUTUN, den Slrenyu der Hiungnu 2) , im Jahr 209 v. Chr. vertrieben , wanderten sie östlich und theilten sich dort angeblich in zwei Reiche, welche als die der J u-ltze'an und Siëiipi 3) bekannt sind. Letztere blieben westlich vom Sungari und nördlich vom Lokhan-bira, Erstere wohnten östlich vom Sungari. Beide Reiche erstarkten, und im Jahr 7o v. Chr. besiegten die Wu-hwan nicht nur die Hiungnu, sondern auch die Chinesen. Doch erklärten sie sich 20 Jahre später als Vasallen von China , und dasselbe thaten bald darauf auch die Siënpi, ohne indess aufzuhören, zeitweise in China einzufallen.

Die .Siena scheinen schon früh nach dem Liau herabgekommen zu sein. Von hier aus gründeten sie im zweiten Jahrhundert n. Chr. ein grosses Reich , indem sie die ganze Mongolei bis nach Ili hin eroberten. Es war von kurzem Bestand ; aber verschiedene Horden erhielten sich doch unter besonderen Fürsten an mehreren Stellen, von Liau-tung bis- nach China hinein. So bestand das Reich Yen des Stammes Mo-jung--ski seit 280 in Liau-tung; das der Yii-zoönn unter MO—HWAI von 285 bis 344 zwischen den Flüssen Liau und Sungari ; das Reich Liau-lisi, am Tat-hó oder Lokpan, von 303 bis 356 ; das Reich der Ki fat in Lung-hsi, d. i. dem heutigen Kansu , von (ung. 36o bis 43 i ; die Herrscher des letzteren führten den Namen Hsi-TSIN oder die westlichen TsIN. Im Jahr 414 hatten sie ihrem Reich das ebenfalls (seit 27o, von einem Stamm der Siënpi (Unterabtheilung Tu-fa oder l'Ft-ku) beherrschte Reich Hó-lisi, (d. i. westlich von Ho, dem heutigen Ning-hsia-fu entsprechend , dessen Dynastie als die der südlichen LIANG bekannt ist , hinzugefügt. Auch die in der chinesischen Geschichte viel genannten Tu-ku-him sollen vom Stamm der Siënpi, und zwar aus. Liautung, gewesen sein. Ein Fürst des Namens verliess um das Jahr 300 n. Chr. mit 7000 Familien die Mantschurei , zog nach dem Yin-shait, im Norden der grossen Biegung des Gelben Flusses, nahm dann das Gebiet zwischen Ho - tslzóu in Kansu und Klzitklznnoor , unterwarf dort die Kiang von tibetischer Race, und dehnte sein Reich bis Slza-tslzóu aus. Es bestand von 3i 2 bis 663, war häufig im Krieg mit China, wurde in den Jahren 445 und 609 vorübergehend von dort aus besiegt , unterlag aber im Jahr 663 den tibetischen Tarfaaz. Noch ein anderer Zweig waren die Ta-Siën-pi, auch So-tóu oder Tope genannt, welche sich aus der Gegend der heutigen Khalkhas-Mongolen in der Mitte des 3ten Jahrhunderts allmälig südwärts bis nach Ta-tung-fu im nördlichen Shansi zogen, das sie im Jahr 261 eroberten. Von hier beherrFchten sie (um 320) ein grosses Ländergebiet, das sich von Ili bis zum Amur erstreckte. Im Jahr 398 finden wir sie als eine der anerkannten Dynastien von China unter dem Namen der HóU-WÉi oder späteren WÉI. Sie eroberten die fünf nördlichen Provinzen von China, residirten in

I) S. Bd. I, Taf. 7.   2) S. Bd. I, S. 446.

3) Der Name Siënpi (eigentlich jetzt Hsiën péi zu schreiben) soll von einem gleichnamigen Berg stammen, welcher too li südlich vom rechten Banner der Kharatsin-Mongolen und nördlich vom Lokhanbira liegt. DOOLITTLE, vocabulary II, p. 202.