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0040 China : vol.3
China : vol.3 / Page 40 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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EINLEITUNG. DAS SUEDLICHE CHINA.

übrig gebliebenen Producte einer seit den Epochen der Gebirgsbildung fortgesetzten Zerstörung, einen grossen Raum. Ausgedehnte Hohlformen wurden mit den von fliessenden Gewässern herabgeführten Sedimenten ausgefüllt und in ebene Böden verwandelt. Eine Decke von feinstem aeolischem Schutt breitet sich in sehr verschiedener Mächtigkeit und mit zahlreichen kleinen Lücken als Löss über Thalböden und Gebirge aus. Die höheren Kämme und Gipfel ragen unbedeckt auf, aber ihre Flanken sind stellenweise oder ganz verhüllt ; in jeder Vertiefung, bis hinauf zu den höchsten Theilen der Gebirge, findet sich Löss, und die Zwischenräume zwischen den Aufragungen sind von dem alten Steppenboden in solcher Art erfüllt, dass sein Anblick von einem Höhenpunkt den täuschenden Eindruck weiter sanfter unverritzter Muldenflächen gewährt ; ihrer tiefen Durchreissung durch senkrecht niedergehende, unendlich verzweigte Schluchten wird man erst bei dem Versuch ihrer Ueberschreitung gewahr. Die Mächtigkeit des ungeschichteten gelben Bodens erreicht stellenweise einige Hundert Meter'). So erhält das Nördliche China durch diese Bodenart einen der wesentlichsten Züge seines Charakters.

Endlich hatten wir jüngere Ausbruchsmassen von vulcanischem Gestein im Bau des Landes zu erwähnen. Von Bedeutung sind sie aber nur im Osten und am Südrand der Mongolei.

Den Abschluss dieser nordchinesischen Landschaften erkannten wir im Tsin/ing-Gebirge. Auf dem in den letzten Capiteln beschriebenen engen Pfad durch seine felsigen Querthäler und über die parallelen gebrochenen Faltungszüge seiner südlichen Vorberge hinweg haben wir ein Land von anderem Charakter und anderem Bau erreicht. Bereits am oberen Han bot sich der in den meisten Gebirgsgegenden der Erde wiederkehrende und uns gemeinhin als Regel für sie geltende Wechsel unverhüllter oder doch nur durch Verwitterungsboden bekleideter Felsberge und ausgeebneter kleiner Alluvialthäler. Nördlich vorn Tsinling-Gebirge befanden wir uns in einer Gegend, welche den Typus der continentalen Centralgebiete in einer durch späte Herstellung des Abflusses nach dem Meer wohlthätig modificirten Form an sich trägt ; am oberen Han waltet der Charakter der peripherischen Länder in vollkommener Ausbildung, denn hier hat eine Steppe nicht bestanden.

Derselbe Gegensatz zeigt sich in der Gesammtheit der im Norden und Süden der Fortsetzung des Kwenlun gelegenen Landschaften. Noch andere Merkmale bedingen einen durchgreifenden Unterschied. Wir haben sie in ihren Grundzügen bereits angedeutet und den Charakter des Südlichen China zu skizziren versrtcht.2) Die Grenze folgt dem Tsinling-Gebirge und dem Hwai-Gebirge, dann tritt sie

  1. [BAILEY WILLIS, der in »Research in China« (Washington 1907, Bd. I, namentlich Cay. IX und X) ausführliche Beobachtungen über den Löss veröffentlicht und daran Sc/iliisse geknii1ft hat, die von den Anschauungen des Verfassers z. Th. wesentlich abweichen, schätzt die Mächtig keit des Löss in der Grossen Ebene (S. 187) auf höchstens etwa 300 ne ,• in Shansi, wo Veif bis

1500 Fuss (etwa Soo ni) annahm, aber nur bis 7o vi (S. 98) oder »einige Hundert Fuss« (S. 221)].

  1. S. Bd. II, S. 18-31.