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0534 China : vol.3
China : vol.3 / Page 534 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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Ix. CAPITEL. UEBERSICHT DER PROVINZEN KWANGTUNG UND HUNAN.

der kürzere von beiden ist, hat er doch ein grösseres Strombecken und grösseren Wasserreichthum als der Yuën.

Der L i -shui ist, wie mir berichtet wurde, nur in seinem untersten Theil, bis Tsz'-li-hsiën [aufwärts], schiffbar. Von Li-tshóu aus scheint er im Sommer einen Arm des Tungting-Sees zu bilden und dessen Wasser eine erhebliche Ausbreitung in mehreren seeartigen Erweiterungen zu gestatten.') Ein, wie es scheint, zum Theil künstlicher Canal, der als Taiping-Canal bekannt ist und zur Abkürzung des Wasserweges viel benutzt wird,2) führt durch das Flachland in nördlicher Richtung nach dem Yangtszé, den er etwas oberhalb King-tshóu fu trifft. — Oberhalb Li-tshóu hat der Fluss für eine Strecke von 150 km die Richtung WSW— ONO und nimmt drei andere, von WNW kommende Flüsse auf, den Lu-shui, den Lóu-shui und den Hsié-shui; an der Einmündung eines Jeden liegt eine Kreis-Stadt. Die Armuth an Namen auf der chinesischen Karte scheint anzudeuten, dass diese Flüsse nicht schiffbar sind und durch wenig bewohntes Bergland fliessen. Der grösste ist der Lóu-shui. Er entspringt in einem gerühmten, zu Hupéi gehörigen Hügelland. Dort liegt an ihm die Stadt {öng-tshóu, in deren Umgebung Thee gebaut wird. Das Product wird auf Landwegen über Tshang-ló-hsiën nach dem östlich davon gelegenen Marktort Yu yangkwan gebracht und geht dann auf einem kleinen Fluss hinab nach I-tu-hsiën am Yangtszé.

D e r Yu en - k i a ng hat ein vielverzweigtes Stromsystem 3) und ist wichtig

für den Verkehr mit Kwéitshóu.   Obgleich er entlang seinem ganzen Lauf
[einschliesslich der Zuflüsse] mit Stromschnellen besetzt ist, wird er doch von der Mündung aus ununterbrochen bis beinahe zu seiner Quelle mit Booten befahren. Die Beschwerden der Schifffahrt verursachen es, dass die Frachtkosten auf ihm sieben Mal so hoch sind als auf dem Hsiang-kiang; immerhin betragen sie nur die Hälfte der Kosten des Landtransportes auf kürzeren, die zahlreichen Krümmungen abschneidenden Wegen. Ich erfuhr, dass die Boote von Tshang-t fu aufwärts nur 6o Pikul Fracht nehmen. Bei einem Marktflecken Hung-kia, etwas mehr als halbwegs zwischen jener Stadt und Yuén-tshóu fu (die genauere Lage konnte ich nicht festsetzen 4)) wird das Cargo auf noch kleinere Fahrzeuge verladen,

  1. [Das Areal seines Beckens umfasst nach "Letters «, S. 3, rund 20 000 qkm.]

  2. [Der Taibing Canal wurde schon im Herbst 1864 von A. WYLIE (s. Journal North China Br, Asiat. Soc., new ser., vol. V, 1868, S. 194 f.) befahren , die Fahrt nahm etwa 3 Tage in Ansyruch. Wasser war reichlich vorhanden. Störungen der Schiffahrt scheinen mehr durch Ueberschwemmungen einzutreten. Syäter hat WINGATE (Géogr. Journ., Bd. XXIX, 1907, S. 287) den Li-shui aufwärts verfolgt, aber bisher leider nur sehr syärliche Berichte darüber gegeben.]

  3. [Sein Areal bemisst sich nach "Letters«, S. 3, auf rund 89000 qkm.]

  4. [Auch nach der neueren Literatur ist mir Dies nicht möglich. Als ähnliche Ortsnamen am Yuén-kiang finden sich Tshöng-kia und Hung-kiang sz'. Jenes aber liegt nur 75 km oberhalb Tshang-tö fu; dieses aber sehr weit hinauf, am südlichsten Knie des Yuén-kiang, an der Einmündung eines von Süden kommenden Nebenflusses, des Tshu-tshóu-kiang. Immerhin ist es wahrscheinlich, dass Tshöng-kia der gemeinte Ort ist, da etwas unterhalb (bei Pe-ma-tu) der Fluss aus dem Gebirge heraus tritt und da hier auch die grosse Strasse nach Kwéitshóu hin das Thal verlässt.]