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0756 China : vol.3
China : vol.3 / Page 756 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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ÁIII. CAPITET.. REISEN UNI) FORSCHUNGEN IN I)ER PROVINZ KIANGSU.

Hier und da findet man in den Umgebungen halb oder ganz zerstörter Tempel noch eine üppige Baum-Vegetation. Der grösste Reiz besteht in den Aussichten, die man von den Berggipfeln geniesst, ins Besondere von dem Hsi-hsia-shan und anderen Höhen am Nord-Rand. Das Thal des Yangtszc° mit dem majestätischen Fuss, dem labyrinthischen Netz der Canäle und kleinen Wasserwege, der grossen Zahl seiner Städte und Dörfer und den grünenden Feldern liegt zu Füssen ausgebreitet. Jenseits bilden die Vulcane einen interessanten und schönen Abschluss des Panorama's. Selten gewährt der Blick von einem Gipfel so vollkommen das Bild einer Landkarte, weil die Canäle, Feldmarken und Fusswege ein wechselreiches Netzwerk von festen Linien bilden.

Indem ich von der chronologischen Reihenfolge') absehe, ordne ich die Beschreibung der Ergebnisse geographisch, von Ost nach West, an, um dann nach der Nord-Seite des Yangtsz2'' überzugehen. Ich vermag nur lauter Einzel-Skizzen zu geben. Denn jeder Bergzug ist individualisirt. Fast alle in China vorkommenden Alters-Stufen der Formationen sind vertreten. Aber man hat es mit einzelnen Fragmenten zu thun, die scheinbar ungeordnet und ohne Zusammenhang sind. Oft sind gerade die wichtigsten Theile der Profile, wo zwei dieser scheinbar nicht zusammengehörigen Bausteine sich berühren, durch Löss verhüllt. Doch dürften durch die nachfolgende Beschreibung einem künftigen Forscher Anhaltspunkte dafür gegeben sein, wo er erwarten darf, mit Erfolg anzusetzen und zu ergänzen.

Die Gegend von Tshönn-kiang-fu.

Die Europäische Niederlassung in Ts h ö n n - k i a ng ist am Ufer des Yangtszé auf einem schmalen Alluvial-Streif erbaut, der sich an niedere felsige Abfälle anlehnt. Südöstlich davon liegt die Chinesische Stadt, innerhalb einer Ringmauer, welche grössten Theils Löss-Land umfasst. Im Osten steigt in geringer Entfernung niederes Hiigel-Land an, welches seinen letzten Vorposten in der Silber-Insel hat. Im Siidosten ist nur eine leichte Anschwellung des Löss-Landes bemerkbar, während im Süden und Westen die Ausläufer des von NO nach SW gerichteten Tshang-span oder Langen Berges die nahe Begrenzung bilden. Ihnen gehört eine kleine landfeste Insel am Flussufer, der Kin-shan oder Gold-Berg, an. Von hier zieht das Gebirge nach Westen, in zwei gesonderten Rücken, Tshang-shan und W u - t s h ó u - s h a n , um sich dann, 6 g. M. [II kin] von der Stadt, nach dem Durchbruchs-Thal von Kau-tszé herab zu senken.

Die Zusammensetzung dieser Gebirge würde, auf einer geologischen Karte dargestellt, ein buntes Bild ergeben. Sie bestehen aus Granit und einer Reihe von ihm durchbrochener durch einander geworfener und stark m e t a m o r p h o s i r t e r Sediment-Gebilde. Löss bedeckt die

tieferen Theile, zieht aber an den Gehängen wenig hinauf.   Folgendes sind die Gesteine
im Einzelnen:

i) Granit; durch Reichthum an Hornblende ausgezeichnet und als T o n a 1 i t zu bezeichnen. Er findet sich z. B. am h in-shan und an beiden Gehängen des Wu-tshóu-span, wo er in Steinbrüchen abgebaut wird. In der weiteren Fortsetzung des Nordrand-Zuges werden wir ihn noch mehrfach zu erwähnen haben.

  1. Quarzit.

  2. Gelbe, halbkrystallinische, theils stark kieselige, theils dolomitische Kalksteine. Sie treten am Kin-shan in unmittelbarer Nachbarschaft des Granit auf; sie sind selbst

1) [S. oben, S. 709.]

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