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0127 China : vol.3
China : vol.3 / Page 127 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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DAS GROSSE LÄNGSTHAL.

91

2. Von Fóu-tshóu bis Yün yang hsiën').

Dort, wo der Strom von seinem bisherigen winkeligen Verlauf mit scharfer Biegung in ein langes geradgestrecktes I. ä n g s t h a l umsetzt, miindet von Süden der grösste Strom der Provinz Kwéitshóu, welcher im unteren Theil Kiën-kiang, im grössten Theil seines Laufs Wukiang genannt wird. Er beschreibt einen weiten Bogen und misst ohne die Kriimmungen ungefähr 740 km Länge. In seinem Becken liegt Kwéi yangfu, die Hauptstadt der Provinz. Da er am unteren Theil schiffbar ist, vermittelt er einen nicht unbedeutenden Handel, welchen die an seiner Windung gelegene Stadt Fóu-tshóu aufnimmt 2).

Die Strecke von hier bis Yiin yang--hsiën hat ohne die Kriimmungen des Stromes eine Länge von 205 km; durch einige bedeutendere Windungen wird sie auf 274 km vermehrt. Die Fahrt ist einförmig. Wir befinden uns in einem 35 his 45 km breiten, nach NO gerichteten, langgestreckten Trog. Derselbe wird durch zwei ebenso streichende, parallele Gebirgszüge gebildet. Einer von ihnen, den wir als Fang-tóu-span bezeichnen, erhebt sich auf der rechten Seite. Die Höhenlinien, soweit man sie sehen kann, sind gleichmässig eben, selten flachkuppig, und scheinen 2000 bis 3000 Fuss [600-900 ni] über dem Fluss zu erreichen. Der andere, welcher in einem Theil den Namen Mu-li-shan oder »Seideneichen-Gebirge« führt, steigt in etwas grösserem Abstand vom Fluss auf der linken Seite auf und scheint im Allgemeinen noch höher zu sein. An diesem wird Steinkohle an vielen Stellen gewonnen; in grösserer Entfernung findet sich (nach mündlichem Bericht eines Missionars) viel Kalkstein mit Versteinerungen.3) Der Raum zwischen den beiden Zügen ist mit rothem Sandstein in grosser Mächtigkeit ausgefüllt, welcher dem im [westlichen Theil des] Rothen Becken[s] ganz entspricht. In diesen Sandstein ist der Fluss tiet eingeschnitten. Einige Abwechselung wird durch untergeordnete Aufbiegungen veranlasst, unter denen besonders eine im südlichen Theil deutlich ist, welche südlich von Fóu-tshóu einen Höhenzug bildet und im nordöstlichen Fortstreichen hei Tsau-mönn-tszé vom Fluss durchbrochen wird. Sie verursacht hier die beiden Stromschnellen Kwan yin-tan und Ta fu-tan. Noch weithin begleitet sie dann den Fluss an der Nordwestseite [und trennt ihn von der Kette des Mu-li-shan.] 4)

Durchweg ist der Fluss von Böschungen eingeschlossen, welche in der Regel 800 bis 1200 Fuss [250-350 in] Höhe haben. Die zahlreichen, von beiden Seiten hereinkommenden kleinen Bäche zerschneiden sie [in tiefen Schluchten, lösen sie in einzelne platte oder flachhügelige Massive auf] und gewähren oft Durchblicke nach den vorerwähnten einschliessenden Gebirgszügen. [Ueberall

  1. [Die Begrenzung dieses Abschnitts ist nur durch äussere Gründe für die Anordnung des .StoJes bedingt. Nach der nzoryhologischen Eintheilung des Yangtszé-Laufs, wie sie in Cay. III ausgeführt ist, reicht das einheitliche Muldenthai nur von Fóu-tshóu bis Wan-hsiën.]

  2. [ Ueber diese Handelsstrasse s. Cay. IV und V. — Nach ABENDANON (a. a. O., S. 102) ist der Wu-kiang an der Mündung ebenso breit wie der Yangtszl. Eine kurze Excursion zeigte ihm, dass der Unterlauf des Nebenfusses in N—S streichende und 250 O fallende Kalkstein-schichten (also dem Streichen folgend) in enger 12 km langer Schlucht eingegraben ist,. oberhalb schloss sich wieder Sandstein-Gelände an: Die meridional streichende Antiklinale ist nach seiner Meinung entweder eine Umbiegung des Fang-tóu-shan oder eine Fortsetzung der Antiklinale von Fóu-tshóu. Im Osten sah ABENDANON eine hohe SS W—NNO streichende Kette, die er als Kalkstein-Antiklinale ansyricht und muthnzaasslich bis zum Durchbruch des Yangtszé unterhalb (nach seiner Karte bis zu demjenigen oberhalb) Wu-shan-hsiën verlängert. Bei der Durchquerung der Antiklinale von Fóu-tshóu oberhalb dieser Stadt erwähnt ABENDANON im Text (S. 1o4) keinen Kalkstein, während ihn seine Karte und das Profil r auf Taf. III als Kern anzeigt. — Ein Tempel bei Fóu-tshóu, der 6o-7o Fuss über dem Wasserstand von Anfang April lag, wurde 1877 von der sommerlichen Fluth fortgeschwemmt (s. LITTLE, a. a. O., S. 199)•]

  3. [Ein anderes Manuscrijt sagt bestimmter: Kalkstein scheint im Mu-li-shan eine wesentliche Rolle zu spielen, und das jenseits gelegene Liang-shan-hsiën ist wegen seiner Versteinerungen bekannt.]

  4. [Das Tagebuch bemerkt noch Folgendes Die ferneren, den Canal einschliessenden Bergrücken sind von BLAKISTON viel zu weit ab angegeben. Die Nordwest-Kette wird bei Hsin-tshang vom Fluss bespült. Bei Tshung-tshóu ist die Kette unterbrochen. Jenseits (d. i. im Nordwesten) derselben folgt, wahrscheinlich parallel, die Fortsetzung des Aufbruchs von Fig. 10 mit dem von PUMPELLY (a. a. O., S. 57) angegebenen Marmor (Versteinerungen von Liang-shan s. o).]