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0409 China : vol.3
China : vol.3 / Page 409 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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TANG-TSHU UND SAN-TSHU.   367

abwärts bis zu dem (von ihm nicht benannten) San-tshu folgt und dann ostwärts geht, wo er einen von Norden kommenden Fluss zunächst nicht zu überschreiten hat. 1)

Die Meereshöhe am Zusammenfluss von Tang-tshu und San-tshu ist ungefähr 4520 M2). Der weitere Lauf des vereinigten Flusses lässt sich mit der Besprechung des nächsten Flusses verbinden,

des Tshangtang-tshu. — Oestlich vom 91 sten Meridian hatte ROCKHILL, an den Süd-Abdachungen des Tangla hinziehend, eine Reihe von Flüssen zu überschreiten, von denen Einige 5o bis 75 Fuss breit und 2 bis 3 Fuss tief waren ; und er konnte festsetzen, dass Mehrere von ihnen sich zu einem Strom, dem Tshangtang-tshu, vereinigen, während es von Anderen, weiter östlich, wahrscheinlich ist, dass sie ihm zufliessen. Das Land war in weiter Erstreckung ungemein wasserreich 3). Wenn diese bedeutende Wassermasse sich in den Amdo-tso-nak ergösse 4), so hätte Capt. BOWER in der betreffenden geographischen Länge einen grösseren Fluss überschreiten müssen. Ein solcher ist erst erheblich weiter östlich angemerkt, seine Richtung jedoch nicht angegeben. Es ist daher wahrscheinlich, dass der Tshangtang-tshu sich östlich wendet, die einzelnen von Norden abrinnenden Gewässer, vielleicht von Süden her auch den von BOWER angegebenen Fluss, endlich auch, a 1 s San -ts h u, den Tang-tshu in sich aufnimmt und sich dann dem Nu-tshu zuwendet. Er ist an einem Punkt noch von der Expedition BONVALOT überschritten worden, die ihn als Sa-tshu bezeichnet 5). Dies war in 921/2° O, nur wenig südlich vom 32 sten Breitengrad.

Vergleichen wir diese Darstellung mit der Karte von D'ANVILLE, so erkennen wir in dem Strom, den wir im Oberlauf als Tshangtang-tshu, im weiteren Lauf als San-tsku kennen lernten, den Kutsha (Coutcha), welcher einen langen Lauf von Nord nach Süd hat, sich dann ostwärts wendet und auf der damaligen grossen Verkehrsstrasse der letzte grosse west-östliche Fluss ist, den man auf dem Weg

  1. Diese umständliche Erörterung schien erforderlich Angesichts der Auffassung der englischen Karte (s. oben S. 356), welche ihrer sorgsamen Ausarbeitung wegen leicht als Autorität gelten kann. Es sind dort zwei parallele Flüsse, Tang-tshu und Yagra-tshu, eingezeichnet. Während der erste in den San-tshu mündet, wendet sich der zweite, abweichend von der Darstellung von A.— K.—, nordöstlich und geht in den Su-tshu über.

  2. ROCKHILL [a. a. O., S. 390] gibt 4420 m für die Stelle, wo er an den Tang tshu kam ; PRJEWALSKI (a. a. O., S. 139) 4650 m — [róso m an jener Stelle ist selbstverständlich ein Druckfehler] — für dessen Vereinigung mit dem San-tshu.

  3. Es darf diesem Wasserreichthum andererseits kein zu grosser Werth für den Abfluss beigelegt werden. Denn wenn ROCKHILL [a. a. O., S. 246] sagt, dass er niemals einen so wasserdurchtränkten Boden, voll Pfützen und kleinen Bächen, gesehen habe, so dürfte dies auf dem sommerlichen — es war im Juli — Schmelzen der Oberflächenschicht und auf der Undurchlässigkeit des jedenfalls in geringer Tiefe beständig gefrorenen Bodens beruhen. Die Meeres-höhen waren ungefähr 4800 m.

  4. So ist es auf der englischen Karte der R. Geogr. Soc. angenommen.

  5. BONVALOT (a. a. O., S. 327) fand ihn nur [30] bis 6o m breit, was mit einer so grossen Stromentwicklung, wie sie hier angenommen worden ist, schlecht übereinzustimmen scheint. Doch war dies am Anfang April, also in einer trockenen Jahreszeit, in der das Schmelzen des Schnees noch nicht begonnen hat und der Boden in den hohen Regionen, welche diesen Fluss speisen, noch grossen Theils gefroren sein wird.