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0350 China : vol.3
China : vol.3 / Page 350 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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VI. CAPITEL. DAS GEBIRGSGEFUEGE IN TIBET.

erwähnt auch ROCKHILL ein Gebirge, an der Nord- Seite seines Reiseweges '). Nach dieser Auffassung würde die Kette eine Länge von ungefähr 65o km haben, wenn ihr nicht, was wenigstens möglich erscheint, die Amasurgu-Kette als Fortsetzung angehört. Dann wäre die Längenerstreckung noch erheblich grösser.

Eine Anzahl abflussloser Seeen bezeichnet den breiten Thalzug im Süden dieses Gebirges. Die grössten unter ihnen sind der Kurlyk-nor und Toso-nor, welche PRJEWALSKI auf seiner ersten Reise kennen lernte. ROBOROWSKI hatte am See von Kurlyk seine Haupt-Station und hat deren Lage astronomisch festgelegt.

(i0). Es folgen locker gereihte niedere Züge, welche im Einzelnen die Richtung' WNW— OSO haben. OBRUTSCHEW bezeichnet sie von West nach Ost als Tshapsal-ula, Barun-ula, Bainsar-lyk und Semenow-Gebirge.

(I i). Einige noch niedere Züge am Nordrande des Tsaidam, unter denen der Ein n i k - u l a 2) der bedeutendste zu sein scheint, bilden den südlichen Abschluss des Nan-shan.

Unter den charakteristischen Merkmalen des Nan-shan, wie sie besonders OBRUTSCHEW gezeichnet hat, sind die folgenden hervorzuheben :

Die Einzelketten haben eine Breite von i o bis 25 km ; bei einigen beträgt sie bis 4o und 5o km. Die Breite der Längsthäler schwankt zwischen einem sehr geringen Betrag und einem solchen von 3o bis 40 km.

Die Gegend des I oosten Meridian scheidet den westlich e n und östlichen Theil des Gebirges, welche sich nach Höhe, Boden-Plastik, Klima und Vegetation verschieden verhalten. Im westlichen Theil betragen die Kammhöhen 4500 bis 5500, die Passhöhen 4000 bis 4500, die Gipfelhöhen von 6000 bis über 6500 m; im östlichen erreichen die Gipfel nur 5700 bis 6000 m, und die Pässe sind in 3500 bis 4000 m Höhe in die Kämme eingesenkt, deren Meereshöhe 4000 bis 4500 m

beträgt.   Da die Schneegrenze in 5 500 bis 5700 m angesetzt wird, ragen
in beiden Theilen die Gipfel darüber hinaus ; aber Firn und Gletscher sind nur im Westen ausgedehnt, vorwiegend an Nord-Gehängen.

Was die äusseren Formen betrifft, so sind nach OBRUTSCHEW im Westen die Gebirge plump und massig. Die Arbeit des Wassers beruht dort wesentlich auf der Schneeschmelze und ist daher periodisch und energisch, besonders im Frühjahrsanfang und bei starkem Schneefall im Sommer und Herbst. Es ist im Allgemeinen ein wüstes, nur schwach von Mongolen, Chinesen, Tanguten und Yeguren bewohntes Land. Im Osten hingegen sind Niederschläge reichlich ; die Thätigkeit des fliessenden Wassers ist wenig unterbrochen ; die Schuttgürtel sind niedriger ; in den Thalböden befinden sich Sümpfe und Wasserlachen. Grosse

[RocKHILL, Diary of a journey through Mongolia and Tibet, Washington, 1894, S. III

und Karte.]

2) Schreibart von ROCKHILL; bei Anderen Imnik.